Schulprogramme für Umwelt und nachhaltige
Entwicklung
- Partner für die Papier - Initiative
-
Zusammengestellt von Monika Nolle,
ARA (Arbeitsgemeinschaft Regenwald und Artenschutz)
Es gibt eine Reihe von Schulen bzw. Schulprogrammen oder -netzwerken, die
sich mit dem Thema Umwelt und nachhaltige Entwicklung beschäftigen.
MultiplikatorInnen, die für die "Initiative 2000 plus - Schulmaterialien
aus Recyclingpapier" arbeiten oder werben, werden innerhalb ihrer Arbeit
immer wieder mit den verschiedensten Schul-Initiativen konfrontiert oder
suchen noch mehr AnsprechpartnerInnen im Schulbereich.
Gleichzeitig herrscht eine große Verwirrung über die Vielfalt
an Bezeichnungen:
Agenda-, BLK-, GÖS-Schulen, Umweltschule in Europa ...
Was verbirgt sich dahinter? Diese Übersicht will ein wenig Licht in
das Dunkel bringen und beleuchtet an dieser Stelle die wichtigsten Initiativen,
nennt AnsprechpartnerInnen und Adressen. Damit soll allen MultiplikatorInnen,
LehrerInnen, Schulen und anderen Interessierten, die für die
Papier-Initiative aktiv werden wollen, eine Hilfestellung gegeben werden,
wenn sie mit dem ein oder anderen Schulprogramm Berührungspunkte haben
oder in Kontakt treten wollen.
ARA beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Themen "Globales Lernen/
Agenda 21/ Umweltbildung für eine umwelt- und sozialgerechte Entwicklung"
und ist gerne bei der Vermittlung von Kontakten, ReferentInnen und weiteren
Informationen behilflich.
ARA, August-Bebel-Str. 16-18, 33602 Bielefeld, Tel.: 0521/65943,
email: araoffice@aol.com
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"Umweltschule in Europa" ist eine Auszeichnung der "Foundation for Environmental
Education in Europe" (FEEE), einer Dachorganisation für Umweltbildung
mit Sitz in Großbritannien. In der BRD koordiniert die "Deutsche
Gesellschaft für Umwelterziehung e.V." (DGU) in Hamburg die Kampagne.
In NRW wird sie zur Zeit an ca. 200 Schulen durchgeführt.
Die Landeskoordination befindet sich bei der Natur- und Umweltschutzakademie
NRW in Recklinghausen. (Adresse: Landeskoordination Umweltschule in Europa,
c/o Natur- u. Umweltschutzakademie NRW, Siemensstr. 5, 45659 Recklinghausen,
Tel.: 02361/305-331,
email: nua-z@nua.nrw.de, Ansprechpartnerin: Annette Kemper)
Die Kampagne "Umweltschule in Europa" hat zum Ziel, Schulen und Schulalltag
umweltverträglicher zu gestalten. Veränderungen im Sinne des Agenda
21-Gedankens, bzw. der nachhaltigen Entwicklung sollen angebahnt werden.
Die Kampagne ist kein Wettbewerb, da Schulen nicht miteinander wetteifern,
sondern jeweils an ihren individuellen Zielen und Möglichkeiten gemessen
werden. Die Auszeichnung "Umweltschule in Europa" erhalten Schulen, die
während der zweijährigen Projektzeit nachweislich selbst geplante
Maßnahmen zur Erhöhung von Umweltverträglichkeit an ihrer
Schule umgesetzt haben. Die Maßnahmen beziehen sich dabei auf zwei
Handlungsbereiche: Es geht sowohl um unterrichtliche Inhalte und
Aktivitäten, als auch um Verständigungs- und Entwicklungselemente
innerhalb des Schullebens und in Zusammenarbeit mit außerschulischen
Partnern.
Weitere Informationen im Learn:Line Agenda 21
Treffpunkt
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GÖS-Schulen
GÖS ist die Abkürzung für "Gestaltung des Schullebens und
Öffnung von Schule", ein Konzept, das im Jahre 1988 vom damaligen
Kultusminister des Landes NRW erlassen wurde. GÖS ist ein Landesvorhaben,
das eine innovative Schulentwicklung fördert, auf eine Verbesserung
des unterrichtlichen Handelns abzielt und schülerorientiert,
fächerverbindend bzw. fächerübergreifend ausgerichtet ist.
Das Programm unterstützt Schulen konzeptionell bei der Weiterentwicklung
ihrer Arbeit innerhalb der Schule, aber auch bei der Zusammenarbeit mit
außerschulischen Partnern bzw. Lernorten und hilft hierbei gegebenenfalls
finanziell oder durch die Bereitstellung von Stunden. Als "GÖS-Schulen"
werden oft Schulen bezeichnet, die schon einmal an dem Programm teilgenommen
haben.
Das GÖS-Programm unterstützt die schulische Arbeit in fünf
verschiedenen Themenbereichen: Beruf und Arbeitswelt/ Gemeinwesen und soziale
Verantwortung/ Interkulturelle Verständigung/ Kultur. Ab dem vergangenen
Schuljahr ist als sechster Bereich Umwelt und Entwicklung dazugekommen.
Bisher hat sich statistisch jede dritte der 6739 Schulen in NRW am
GÖS-Programm beteiligt. Über 86 Prozent der Kommunen in NRW
partizipieren an diesem Landesvorhaben. Fördermodalitäten erhält
jede Schule zu Jahresbeginn automatisch oder beim Landesinstitut für
Schule und Weiterbildung in Soest. (Adresse: Landesinstitut für Schule
und Weiterbildung, GÖS-Arbeitsstelle, Postfach 1754, 59491 Soest, Tel.:
02921/683329)
Learnline-Angebot:
www.learnline.de/angebote/goes
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Das internationale GLOBE-Programm geht auf eine Initiative des amerikanischen
Vizepräsidenten Al Gore zurück. Im April 1995 wurde GLOBE zum 25.
Earth Day in den USA gestartet. GLOBE ist die Abkürzung von "Global
Learning and Observation to Benefit the Environment", ein Programm, das Bildung
und Forschung im Bereich Umwelt miteinander verknüpft. SchülerInnen
erfassen weltweit zusammen mit ihren LehrerInnen im Nahbereich der Schule
regelmäßig umweltrelevante Daten aus den Bereichen Atmosphäre,
Hydrologie, Geologie und Biologie und schicken sie per Internet an eine zentrale
Datenbank in den USA. Dort werden sie gesammelt, ausgewertet und visualisiert.
Wissenschaftler, Schulen und alle anderen Interessierten können diese
Daten jederzeit abrufen, um sie für Forschungs- und Bildungszwecke zu
nutzen. Das GLOBE-Netz macht Schulen und Wissenschaftler in der ganzen Welt
zu Partnern, die sich für die Umwelt und unser "System Erde" einsetzen.
Bei GLOBE kann jede Schule nach einer Weiterbildungsmaßnahme mitmachen,
wenn sie über einen Internet-Zugang verfügt, und sich bereit
erklärt, regelmäßig umweltrelevante Datenerhebungen im
Schulumfeld vorzunehmen und per Internet zu übermitteln. Zur Zeit beteiligen
sich etwa 8000 Schulen in 84 Ländern. In NRW gibt es ca. 50 GLOBE-Schulen.
GLOBE-Germany ist beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
in Köln angesiedelt. (Adresse: GLOBE-Germany, Koordination NRW, c/o
DLR Porz-Wahnheide, Linder Höhe, 51147 Köln, Tel.: 02203/601 3417,
email: brigitte lauth@dlr.de, Ansprechpartnerin: Brigitte Lauth)
Weitere
Informationen im Learn:Line Agenda 21 Treffpunkt
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Das Netzwerk "Agenda 21 und Schule" wurde im September 1997 von mehr als
60 LehrerInnen aus über 40 Schulen ins Leben gerufen. Die
Gründungsmitglieder kamen hauptsächlich aus dem Bereich der
Umweltbildung. Das Netzwerk kooperiert eng mit dem GÖS-Programm und
fühlt sich der Agenda 21 verpflichtet. Mit unterschiedlicher
Ausprägung beschäftigen sich die am Netzwerk beteiligten Schulen
bereits mit den Forderungen des Kapitel 36 der Agenda 21. Dazu gehören:
die Entwicklung und Überarbeitung von Unterrichtskonzepten, um Umwelt-
und Entwicklungsfragen zu integrieren und Möglichkeiten
multidisziplinärer Ansätze auszuloten; die Erarbeitung eigener
Umweltarbeitspläne unter Beteiligung von SchülerInnen und LehrerInnen;
die Entwicklung innovativer Lehrmethoden. Das Netzwerk berät und
unterstützt die Agenda-Vorhaben von Schulen in den Städten, Kreisen
und Gemeinden des Landes NRW und ist erreichbar über die BLK-Projektstelle
bei den Pädagogischen Diensten der Stadt Dortmund. (Adresse:
BLK-Projektstelle bei den Pädagogischen Diensten der Stadt Dortmund,
Burgholzstr. 150, 44145 Dortmund, Tel.: 0231/50-26260, email: wroer@aol.com,
Ansprechpartner: Wilhelm Roer)
Als "Agenda-Schule" bezeichnen sich aber auch unabhängig von den am
Netzwerk beteiligten Einrichtungen eine Reihe von Schulen, die an der Umsetzung
der Agenda 21 vor Ort mitarbeiten bzw. Vorgaben der Agenda in ihr Schulprogramm
übernommen haben.
Weitere Informationen im Learn:Line Agenda 21
Treffpunkt
Learn:Line-Angebot:
www.learnline.de/angebote/agenda21
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Schul-Bildung ist in Deutschland Ländersache. Übergreifende Probleme
können aber auch von Bund und den Bundesländern gemeinsam
erörtert und bearbeitet werden. Die "Bund-Länder-Kommission für
Bildungsfragen und Forschungsförderung" (BLK) ist das zuständige
Gremium. Sie initiiert Studien, Forschungsvorhaben und Modellvorhaben. Die
Umsetzung der Agenda 21 ist seit zwei Jahren ein Schwerpunkt im Bildungsbereich.
Dafür wurde das BLK-Modellprogramm "Bildung für eine nachhaltige
Entwicklung" geschaffen. An dem 5-jährigen Programm beteiligen sich
14 Bundesländer, das Land NRW unter dem Titel "Agenda 21 in der Schule".
Für die Umsetzung des Programms wurden Projektstandorte bei fünf
außerschulischen Partnern eingerichtet, die jeweils mit einer halben
Lehrerstelle als ProjektkoordinatorInnen mit verschiedenen Themenschwerpunkten
arbeiten.
Die KoordinatorInnen betreuen jeweils ein Set von Modellschulen (BLK-Schulen).
Das Vorhaben wird intensiv begleitet und von der FU Berlin evaluiert.
Gleichzeitig werden von Beginn an Erfahrungen, Ideen und Ergebnisse an alle
Interessierten weitergegeben und untereinander vernetzt. Die erprobten Wege,
Inhalte und Methoden sollen es spätestens ab 2002 allen interessierten
Schulen ermöglichen, Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in
ihrem Unterricht oder ihrer Schule umzusetzen.
Die Projektverwaltung und einer der Projektbausteine (Umwelt und Entwicklung)
ist bei ARA angesiedelt. Über ARA kann auch kostenlos ein Newsletter
bezogen werden, der viermal im Jahr erscheint und über Projekte in Schulen
innerhalb des Modellprogramms informiert. (Adresse: BLK-Projektstelle c/o
ARA, August-Bebel-Str. 16-18, 33602 Bielefeld, email: araoffice@aol.com,
Ansprechpartner: Volker Schrempf)
Weitere
Informationen im Learn:Line Agenda 21 Treffpunkt
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Charta - Kontaktschulen für Umwelt und Entwicklung
Das Netzwerk "Charta - Kontaktschulen für Umwelt und Entwicklung" ist
noch relativ jung. Betreut wird es vom Landesinstitut für Schule und
Weiterbildung des Landes NRW in Soest. In der Phase vor der Gründung
wurden die Schulen, die sich hierfür zusammengefunden hatten, oft als
"Umweltkontaktschulen" bezeichnet. Das Netzwerk arbeitet auf der Grundlage
einer gemeinsam verabredeten Charta. Diese Charta hat einen wesentlichen
Schwerpunkt in der Fortbildung. Sie setzt dabei auf jene Schulen, die schon
seit Jahren vorbildliche Projekte im Kontext einer Bildung für eine
nachhaltige Entwicklung durchführen und bereit sind, sich im Netzwerk
mit anderen auszutauschen.
Diese unter dem Dach der Charta zusammengefassten Kontaktschulen werden als
ergänzendes Instrument der Lehrerfortbildung ausgebaut und
professionalisieren ihre Arbeit im Hinblick auf die Fortbildung Dritter,
indem sie im Netzwerk ihre Erfahrungen austauschen und ihre Kompetenzen
erweitern. Diese Kompetenzen, ihr Wissen und ihre Erfahrungen können
sie dann bei der Beratung und Unterstützung anderer interessierter Schulen
anbieten und einbringen. Den im Netzwerk arbeitenden Schulen werden
Serviceleistungen und grundlegende Orientierungen zu verschiedenen Arbeitsfeldern
im Bereich der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung angeboten. (Adresse:
Landesinstitut für Schule und Weiterbildung, Charta - Kontaktschulen
für Umwelt und Entwicklung, Postfach 1754, 59491 Soest, Ansprechpartner:
Rolf Schulz, email: Rolf.Schulz@mail.lsw.nrw.de)
Learn:Line-Angebot:
www.learnline.de/angebote/uekontaktschulen
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