S.120
02.02.02
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Weltwirtschaftsforum in New York: Kritik des
IWF Präsidenten Köhler
Auf dem Weltwirtschaftsforum in New York geht es um effektive Hilfe für
die Armen und Schwachen der Welt.Der Direktor des Internationalen
Währungsfond, Köhler, kritisierte die Industriestaaten scharf und
warf ihnen vor selbsüchzig zu sein.
Köhler rief vor allem die USA und die EU auf, ihre Subventionspolitik
für die eigene Landwirtschaft zu beenden und diese Märkte für
Waren aus der Dritten Welt zu öffnen.
US-Außenminister Powell hatte am Freitag die Bekämpfung der weltweiten
Armut gefordert, um dem internationalen Terrorismus eine Grundlage zu entziehen.
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S.121
02.02.02
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Friedliche Proteste in Manhattan
Mehrere hundert Demonstranten haben in New York friedlich gegen das
Weltwirtschaftsforum demonstriert.Sie kamen allerdings nur auf 50 Meter an
das Hotel heran, in dem knapp 3000 Wirtschaftsführer über die
Weltwirtschaft diskutieren.
Um das Gebäude abzuschirmen, standen mehrere hundert Beamte Seite an
Seite.Die Seitenstraßen waren teilweise mit Betonbarrieren
abgesperrt.Insgesamt waren rund 4000 Polizisten im Einsatz.
Mit Musik und Megafonen protestierten die Demonstranten gegen die Arroganz
der Reichen und für mehr Mitspracherecht der Armen.
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S.122
02.02.02
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Sicherheitskonferenz in München
Bei der Konferenz für Sicherheitspolitik in München hat der
stellvertretende US-Verteidigungsminister Wolfowitz die NATO-Verbündeten
aufgefordert,sich besser gegen den internationalen Terrorismus zu wappnen.
Er sagte:"Wir stehen im Krieg, die beste Verteidigung ist ein guter
Angriff".
Die USA konzentrieren sich im Kampf gegen den internationalen Terrorismus
offenbar auf den Irak. Es wurde deutlich, dass sie dabei nicht unbedingt
auf mili tärische Unterstützung setzen.
Führende deutsche Politiker lehnten ein Eingreifen im Irak ab. Dafür
gäbe es auch keine militärische Planung.
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S.123
02.02.02
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Proteste und Festnahmen in München
Trotz des Demonstrationsverbotes haben rund 1000 meist jugendliche Demonstranten
am Rande der Sicherheitskonferenz in München protestiert.Gewaltätige
Auseinandersetzungen blieben biesher aus, obwohl sich Demonstranten und
Polizisten stundenlang gegenüber standen.
Bis zum Abend hat die Polizei mehr als 160 Protestierende festgesetzt. 13
Demonstranten wurden festgenommen.Bei der Festnahme des Organisators der
Demonstration kam es zu Rangeleien.
Schon am Freitag hatte die Polizei rund 300 Menschen in Gewahrsam genommen.
Die meisten sind wieder frei. 29 Demonstran ten waren festgenommen worden.
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S.124
02.02.02
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Neue Spekulationen um V-Männer
Nach einem Bericht des "Spiegel" ist das Kanzleramt schon seit 1995 über
den Fall des NPD-Funktionärs und langjährigen V-Mannes des
Verfassungsschutzes, Holtmann, informiert gewesen.
Schon vorher hätten Verfassungsämter darüber gestritten, ob
der zeitweilige Vize-Bundesvorsitzende der NPD wegen seiner Spitzenstellung
überhaupt als Agent geführt werden durfte. Holtmann sei trotzdem
V-Mann geblieben.
Das Magazin "Focus" berichtet, Holtmann sei Doppelagent gewesen. Laut "Welt
am Sonntag" sind zwei weitere V-Männer des Verfassungsschutzes in den
Verbotsanträgen gegen die NPD entdeckt worden.
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S.125
02.02.02
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Marine am Horn von Afrika gestartet
Drei deutsche Fregatten und zwei Begleitschiffe sind zu ihrem ersten
AntiTerror-Einsatz am Horn von Afrika ausgelaufen.
Die Fregatten "Köln", "Emden" und "Bayern" sowie der Versorger "Freiburg"
und der Tanker "Spessart" seien vom Hafen von Dschibuti aus gestartet, sagte
ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.
An Bord seien etwa 850 Soldaten, die den Auftrag hätten, den Seeweg
zwischen der arabischen Halbinsel und dem Horn von Afrika zu sichern. Sie
sollten terroristische Aktivitäten und Waffenschmuggel unterbinden.
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S.128
02.02.02
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Duhalde befürchtet Wirtschaftskollaps
Der argentinische Präsident Duhalde hat vor dem Zusammenbruch des gesamten
Wirtschaftssystems gewarnt, nachdem der Oberste Gerichtshof staatliche
Einschränkungen des privaten Geldverkehrs als verfassungswidrig
erklärt hatte.
Argentinien befinde sich "am Rand der Anarchie", sagte Duhalde. Wenn alle
der teilweise eingefrorenen Konten freigegeben würden, könne die
Wirtschaft kollabieren.
Kurz nach der Entscheidung des Gerichts verschob die Regierung die mit Spannung
erwartete Vorstellung des neuen Wirtschaftsplans von Minister Lenicov zur
Beendigung der Krise des Landes.
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S.129
02.02.02
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Israelis demonstrieren in Ramallah
Rund 300 israelische Anhänger der Bewegung "Ta'Ajusch", die sich für
ein Zusammenleben von Israelis und Arabern einsetzt, sind zum Sitz von
Palästinenser-Präsident Arafat in der abgeriegelten Stadt Ramallah
gezogen.
Israelische Panzer, die etwa 70 Meter vor Arafats Sitz Stellung bezogen haben
feuerten Tränengas auf die Menge, als sie sich näherte.
Es war das erste Mal seit Beginn des palästinensischen Aufstands, dass
Israelis ins Westjordanland zogen. Wegen der Abriegelung kommen Israelis
normalerweise nicht in die Autonomie-Gebiete und Palästinenser kaum
nach Israel.
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S.545
02.02.02
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Zulassung von Remicade beschränkt
Nach mehreren Todesfällen hat die Europäische Arzneimittelagentur
die Zulassung des Arzneimittels Remicade erheblich eingeschränkt.
Das Medikament wird zur Behandlung der chronischen Darmkrankheit Morbus Crohn
und rheumatoider Arthritis eingesetzt.Seit der Erstzulassung in den USA 1998
bis Mitte 2001 seien weltweit 202 Remicade-Patienten gestorben, teilte das
Paul-Ehrlich-Institut in Langen mit.
Nach der neuen Regelung darf Remicade nicht Patienten verabreicht werden,
die an Infektionen und Tuberkulose sowie Herzinsuffizienz leiden.
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S.547
02.02.02
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Kritik an neuem Naturschutzgesetz
Der Deutsche Bauernverband hat die Neuregelung des Naturschutzgesetzes als
zu einseitig auf die Umwelt gerichtet kritisiert.
Mit der Novelle gebe es ein deutliches Übergewicht der ökologischen
Aspekte gegenüber den ökonomischen und sozialen Belangen, sagte
Bauernpräsident Sonnleitner der Chemnitzer "Freien Presse".
Nach jahrelangem Streit hatten Bundestag und -rat den Kompromiss des
Vermittlungsausschuss für die Novelle gebilligt. Damit gelten künftig
strengere Auflagen vor allem für die Landwirtschaft und große
Bauprojekte.
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S.548
02.02.02
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Forscher: Gletscher schmelzen schneller
Die Alpengletscher schmelzen nach neusten Forschungsergebnissen schneller
als bislang befürchtet.
Bislang gingen die Forscher davon aus, dass die europäischen Gletscher
bis 2025 auf die Hälfte ihres Volumens von 1970 schrumpfen. Eine
vorläufige Bestandsaufnahme mit Hilfe von Satelliten zeige aber, dass
allein in der Schweiz schon jetzt die Gletscherfläche um 30 %
zurückgegangen sei, sagte Wilfried Haeberli vom "World Glacier Monitoring
Service" der "Welt am Sonntag".
Insgesamt sei die Fläche der Gletscher um ein Viertel zurückgegangen.
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S.549
02.02.02
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Immer weniger Mehrwegflaschen
Der Anteil umweltfreundlicher Mehrwegflaschen ist dramatisch
zurückgegangen.
Nach Informationen des Magazins "Der Spiegel" erreichte die Quote 2001 nach
Erhebungen der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung mit
60,2 % einen historischen Tiefstand. Sie lag damit fast zwölf Punkte
unter der Schwelle von 72 %, bei deren Unterschreitung ein Pfand auf
Einweg-Getränkeverpackungen eingeführt werden muss.
Das Zwangspfand kann derzeit nicht erhoben werden, da 16 Unternehmen gegen
eine Feststellung der Quote bereits aus früheren Jahren klagen.
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