Die Rindfleischberge in der EU wachsen - eine Folge des BSE-Skandals. Leidtragende sind vor allem die Bauern in Entwicklungsländern. Das aus Steuergeldern hoch subventionierte EU-Fleisch wird zu Dumpingpreisen auf den Weltmarkt geworfen - eine übermächtige Konkurrenz für die einheimischen Bauern in Afrika oder Lateinamerika.
Allein nach Südafrika werden jährlich rund 40.000 Tonnen geliefert. EU-Rindfleisch kostet am Kap nur etwa halb soviel wie einheimisches Fleisch oder Importe aus dem benachbarten Namibia. Da können die dortigen Bauern nicht mithalten. Viele müssen aufgeben. Subventionierte Fleischimporte aus der EU richten in Südafrika jährlich Schäden von rund 200 Millionen Mark an. Paradoxerweise entspricht diese Summe etwa der EU-Entwicklungshilfe für Südafrika.
Rund die Hälfte des EU-Haushalts fließt Jahr für Jahr in Agrarsubventionen. Damit wird nicht nur eine umweltgefährdende Intensiv-Landwirtschaft finanziert (rund 80% der Gelder gehen an große Agrarfabrikanten). Auch die weltweite Ernährungssicherheit steht auf dem Spiel. Viele Bauern in den Entwicklungsländern, die mit dem Billigangebot aus der EU nicht mehr konkurrieren können, verlassen ihre Felder und Höfe. Sie ziehen in die Städte und vergrößern das Heer der Arbeitslosen.
Die Deutsche Welthungerhilfe unterstützt in vielen Ländern die Bauern, eine eigene Nahrungsproduktion vor Ort aufzubauen. Das ist der einzige Weg, um langfristig Hungersnöte zu verhindern und die Entwicklungsländer von Hilfslieferungen unabhängig zu machen. Subventionierte Agrarexporte aus den Industrieländern führen diese Bemühungen ad absurdum.
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