Globus 3245-18.12.2009
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Um den Treibhauseffekt zu verringern, muss der weltweite Treibhausgas-Ausstoß reduziert werden, insbesondere auch dort, wo es am preiswertesten ist, z.B. in ärmeren Ländern, die sich selbst keine Effizienztechnologien leisten können oder wollen. Das Kyoto-Protokoll erlaubt den Industrieländern im Rahmen der Clean-Development-Mechanism (CDM), ihre Reduktionspflichten nicht nur im eigenen Land sondern auch durch die Umsetzung und Finanzierung von Klimaschutzprojekten in weniger entwickelten Ländern zu erfüllen, z.B. durch den Bau eines Windparks oder eines Wasserkraftwerks in einem ärmeren Land.
Auch Unternehmen in Industrieländern, die am EU-Emissionshandel teilnehmen, z.B. Enerigekonzerne wie RWE oder Eon in Deutschland, können sich an solchen CDM-Projekten beteiligen und dadurch Emissionsrechte erwerben, die im EU-Emissionshandel angerechnet werden.
Laut Kritikern tragen viele CDM-Projekte jedoch nicht zur zusätzlichen Treibhausgas-Reduktion bei, da sie vermutlich sowieso, also auch ohne die Unterstützung aus einem Industrieland, durchgeführt worden wären: wenn z.B. China Windparks baut, kann der Hauptgrund die Verringerung der enormen Luftverschmutzung durch die zahlreichen Kohlekraftwerke ohne Filter sein. Bei vielen CDM-Projekten sind daher Mitnahmeeffekte wahrscheinlich.
Außerdem wird das Treibhausgas-Reduktionsvolumen vieler CDM-Projekte viel zu optimistisch bewertet, weil davon die Bilanzierer profitieren, da sie meist proportional zum Reduktionsvolumen entlohnt werden. Unterm Strich erhöhen also solche Schein-CDM-Projekte den weltweiten Treibhausgas-Ausstoß, da durch sie in Industrieländern weniger reduziert werden muss als ohne solche Projekte. |
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