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Lexikon |
Equal Pay Day (EPD) Tag gleicher Bezahlung |
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Hintergrund:
Gender Pay Gap; EPD: ursprüngliche / aktuelle Definition
Online-Rechner Aktuelles/ Archiv Daten/Statistiken Links Die Seite ist noch im Aufbau |
Hintergrund | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gender Pay Gap | Der "Equal Pay Day" ist ein Aktionstag in vielen Ländern weltweit, der auf die weithin geringere Entlohnung von Frauen im Vergleich zu Männern aufmerksam machen soll. Er wird berechnet aus dem Lohnabstand in Relation zum Männerlohn ("Gender Pay Gap"). Die folgenden Inhalte beziehen sich auf Deutschland. |
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Deutschland |
Im Jahr 2018 lag der durchschnittliche unbereinigte(1) Bruttoverdienst der Frauen|Männer bei 17,09|21,60 €
[1],
die Gehaltsdifferenz betrug also 4,51 €, das sind 4,51/21,60 = 20,9% weniger als der Männerlohn, also eine Lohnlücke von rund p = 21 % .
Diese Quote p wird als "Gender Pay Gap" (GPG) bezeichnet. (1) inkl. Teilzeit/geringfügiger Beschäftigung und Azubis/Praktikanten |
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ursprüngliche Definition 1 Def-1 |
Um den Lohnabstand anschaulich zu machen, wurde der "Equal Pay Day" ursprünglich als der Kalendertag im aktuellen Jahr definiert, bis zu dem Frauen über das Ende des Vorjahres hinaus arbeiten müssten, um so viel zu verdienen wie die Männer im Vorjahr. |
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Berechnung nach Def-1: 6. April 2019 |
Im Jahr 2018 verdienten Männer 20,60 €, das sind 21,60/17,09 = 1,264 = 1+0,264, also 26,4 % mehr als Frauen, die entsprechend 26,4 % länger arbeiten müssten über das Ende des Jahres 2018 hinaus ins Jahr 2019. Einfach proportional gerechnet sind das 26,4% von 365 Tagen = 96 Tage (6.4.19). |
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Verallgemeinerung | Um den "Equal Pay Day" auch für vergangene Jahre und andere Länder berechen zu können, wo oft die Löhne nicht notiert sind sondern nur die Quote p ("Gender Pay Gap"), soll die Rechnung entsprechend nur mit p verallgemeinert werden. Um die Herleitung übersichtlich zu schreiben, wird definiert: p' = 1 - p. Der Männerlohn (M) wird in Relation gesetzt zum Frauenlohn (F = (1-p) • M = p'M): M / F = M/p' M = 1/p' = (p'+p)/p' = 1 + p/p', also q = p / (1 - p) mehr. |
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Berechnung nach Def-1 7. April 2019 |
Aus der aufgerundeten Quote p = 21% = 0,21 folgt: q = 0,21/0,79 = 26,6% Proportional umgerechent auf Tage: 365 Tage • 26,6 % = 97 Tage Der 97. Tag ist der 7.April (97 = 31 (Jan) + 28 (Feb) + 31 (Mär) + 7 (April) |
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Berechnung nach Def-2 18. März 2019 |
Irrtümlicherweise wurde seinerzeit (2008
[2] ) jedoch nicht mit der richtigen Quote q = 26,6% sondern mit der falschen p = 21% gerechnet: 365 Tage • 21 % = 77 Tage. Der 77. Tag ist der 18. März, der offizielle "Equal Pay Day" im Jahr 2019 (77 = 31 (Jan) + 28 (Feb) + 18 (Mär) Hinweis: Da 1 - p < 1 ist q = p / (1 - p) > p, d.h. der mit q berechnete Kalendertag liegt immer später als der mit p berechnete (s. Tabelle unten) |
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aktuelle Definition 2 Def-2 |
Statt die ursprüngliche sinnvolle intuitive Definition beizubehalten und die falsche Rechnung zu korrigieren, wurde umgekehrt verfahren: die Definition wurde so verändert, dass sie zur bisherigen falschen Rechnung passt. Daraus sind neue Formulierungen entstanden, die allerdings ungenau bis missverständlich sind, etwa die folgende: "Der Kalendertag, bis zu dem Frauen quasi umsonst arbeiten müssen". Oder genauer: "Angenommen Männer und Frauen bekommen den gleichen Stundenlohn: Dann steht der Equal Pay Day für den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden". [3] |
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Mathematisch nachvollziehbarer wäre z.B.: "Der Tag, bis zu dem Frauen nicht arbeiten müssten, würden sie den gleichen Stundenlohn wie Männer verdienen". Oder anders formuliert: "Der Tag, ab dem Männer erst arbeiten müssten, um im restlichen Jahr das Gleiche zu verdienen wie die Frauen im ganzen Jahr". |
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Kommentar | Die ursprüngliche Definition ist weitaus sinnvoller zur Veranschaulichung des Lohnabstands, auch intuitiver und deshalb leichter zu merken. Vermutlich ist das einer der Gründe, warum sie weithin noch verwendet wird, allerdings dann doch oft mit der oben ausgeführten Berechnung mit der falschen Quote p statt mit der korrekten Quote q = p / (1 - p), die stets größer ist als p, weshalb der "echte" Equal Pay Day stets deutlich später im Kalenderjahr eintritt als der aktuell falsch berechnete (s.auch Tabelle unten). |
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Nach Eingabe des Jahres und der Quote p für den Gender Pay Gap bestimmt der folgende Online-Rechner den Equal Pay Day in beiden oben beschriebenen Varianten: 1) nach der ursprünglichen Definition (Def-1): Tage = Tage im Jahr* • p / (1 - p) 2) nach der angepassten Definition (Def-2): Tage = Tage im Jahr* • p * Gemeinjahr: 365; Schaltjahr: 366. Eingabeformat für p: ohne %, Punkt statt Komma: p = 20,9% → Eingabe: 20.9 |
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Zeitreihe für Deutschland [4] |
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Presse-/ Medien- Datenbank |
Die Presse-/Medienbeiträge (Tages-, Wochenzeitungen, Monatszeitschriften und Online-Medien sowie Infos aus Newslettern von Umweltverbänden und NGOs) bieten vielfältige aktuelle und Hintergrund-Informationen. Alle Datenbank-Einträge zum Kontext "Gender Gap ": |
Jahrgang: |
15 16 17 18 19 20 21 22 23 |
Beliebige Suchbegriffe können recherchiert werden durch direkte Eingabe in die Maske oben auf der Startseite zum Archiv. |
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Bruttoverdienste DE Branchen 2021 ![]() 14.10.22 (2277) |
dpa-Globus 15693: Verdienste in Deutschland Gemessen am Durchschnittsverdienst (ohne Sonderzahlungen) von Vollzeitbeschäftigten pro Monat verdienen Frauen immer noch deutlich weniger als Männer: das trifft auf 12 von 13 Branchen der Grafik zu. Nur in der "Wasserversorgung" verdienen Frauen geringfügig (31 €) mehr. Am größten (1584 €) ist der "Gender Pay Gap" bei "Finanz- und Versicherungs-Dienstleistungen", zugleich die Branche mit dem höchsten Monatsverdienst bei Männern (6299) und Frauen (4715). Geschlechterspezifische Verdienstunterschiede resultieren u.a. daraus, dass Frauen häufiger in Hierarchien weniger aufsteigen als Männer. Quelle: Destatis | Infografik | Tabelle/Infos
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Global Gender Gap Index (GGGI) DE-WE 2022 ![]() 15.07.22 (2219) |
Statista: Deutschlands Gender Gap in der Politik am größten Das WEF publiziert jährlich den Global Gender Gap Report (GGGR), der weltweit und für 146 Länder untersucht, zu wieviel % die geschlechtsspezifsche Lücke (Gendergap) geschlossen wurde in den Kategorien (1) Bildung, (2) Gesundheit und Lebenserhaltung, (3) Wirtschaftliche Teilhabe und Möglichkeiten sowie (4) Politische Emanzipation. Bei (1) und (2) ist Deutschland weit fortgeschritten, bei (3) und (4) besteht aber Nachholbedarf, wie die Grafik belegt, in der die Werte für Deutschland mit dem Welt-Ø verglichen werden (in %): ➊ Bildung 98,8|94,4 ➋ Gesundheit 97,2|95,8 ➌ Wirtschaft 69,5|60,3 ➍ Politik 55,0|22,0. Hauptgründe für den niedrigen Wert in der Kategorie "Wirtschaft" ist der hohe Gender-Pay- Gap (Ø-Jahresgehalt der Frauen liegt knapp 16000 € unter dem der Männer) und der geringe Anteil von Frauen in Führungspositionen (28,1%). Letzteres gilt auch für die Kategorie "Politik", die global und in allen Ländern (außer Bangladesch, Island) am schlechtesten abschneidet, so auch in Deutschland. Quelle: GGGR Statista: Infotext Infografik | Tabelle/Infos | Serie
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Gender Pay Gap DE 2006-2021 ![]() 01.04.22 (2152) |
dpa-Globus 15296: Die Lücke beim Gehalt Der durchschnittliche Bruttostundenlohn der Frauen|Männer ist von 13,91|17,99 € im Jahr 2006 kontinuierlich gestiegen auf zuletzt (2021) 19,12|23,20€. Der unbereinigte*Gender Pay Gap (GPG) ist seit seinem Höchststand 22,8% (2007/8) im Trend gesunken auf zuletzt (2021) 17,6% ƵR . * Teilzeit, geringer entlohnte typische Frauenberufe, weniger Karriere und geringeres Dienstalter: sie verursachen 71% der Gehaltslücke und werden beim "unbereinigtem" GPG nicht rausgerechnet. Das restlichen 29% resultieren aus geringerer Entlohnung trotz vergleichbarer Tätigkeit und Qualifikation. Wird nur der letzte Faktor berücksichtigt, spricht man vom "bereinigten" GPG: 2018 (aktuellster Stand) rund 6%. Quelle: Statistisches Bundesamt | Infografik | Serie | Kontext | Zeitreihe
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Jahrgang: | 15 16 17 18 19 20 21 22 23 |
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Wikipedia |
Equal Pay Day
Gender Pay Gap
Gendergap
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Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) |
Geschlechterungleichheiten: Gender Pay Gap, darunter der Exkurs: "Tag der Ungleichheit - Equal Pay Day". Im Exkurs wird die obige Definition1 verwendet, Berechnung dann aber falsch nach Verfahren gemäß Definiton 2. |
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Anmerkungen werden im obigen Text durch
[n] markiert, wobei n eine interne Nummer ist, die der zeitlichen Reihenfolge der Einführung der Anmerkungen [1], [2], [3], ..., folgt, die im Zuge von Ergänzungen abweichen kann von der Reihenfolge im Text. Durch einen Klick auf [n] gelangt man an die Textstelle der Anmerkung. Bei sich möglicherweise verändernden Quellen (Websites) wird das Datum des Zugriffs (Z TT.MM.JJ) notiert, ansonsten das interne Datum [TT.MM.JJ] der jeweiligen Quelle, sofern vorhanden. |
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[1] | destatis: Pressemitteilungen / PD19_098_621 [14.03.2019] |
[2] | BMFSFJ: Erster deutscher Equal Pay Day am 15.4.2008 [19.03.08]. Das Datum 15.04.08 wurde aus der USA übernommen, es berechnet sich gemäß Definition 1. In der Webseite zur Geschichte des Equal Pay Days von BPW Germany wird 2008 als Startjahr angeben, es fehlt jedoch das konkrete Datum für 2018. Ab 2009 wurde dann in Deutschland nach Definition 2 gerechnet. |
[3] | Definition aus der Website equalpayday.de (Z 18.03.19) |
[4] | Berechnet nach den oben beschriebenen Verfahren gemäß Definition1 bzw. Definition2 aus dem Gender Pay Gap (GPG): (Achtung: unterschiedliche Nachkomma-Stellen (NK) in den Quellen) Datenquelle GPG: 1995-2017 destatis NK0; 2008-2017: eurostat NK1; 2018: (s.[1], NK0) Die hier berechnete Equal Pay Day weicht teils ab von damaligen Angaben in den Medien, z.B. von der Tabelle in Wikipedia, die auf seinerzeitigen Quellen (u.a. BMFSFJ) beruht, oft ohne Angabe des GPGs. Mögliche Gründe für Abweichungen: Nachberechnungen bei destatis/ eurostat, seinerzeitige Falschberechnung oder starke Rundungen oder Verwendung vorläufiger Angaben bzw. Schätzungen, die später durch destatis/ eurostat revidiert wurden. |
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Stand: 18.03.19/zgh |
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