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 Studie

"Umweltbewusstsein in Deutschland 2004"

 

  
 Studie: "Umweltbewusstsein in Deutschland 2004" / zum Download
Download der Studie
[pdf, 610 KB, 96 S. BMU]

Bezug:

Bundesministerium für Umwelt

Referat Öffentlichkeitsarbeit,
11055 Berlin

Am 29.9.04 hat Bundesumweltminister Jürgen Trittin die Ergebnisse der Studie "Umweltbewusstsein in Deutschland 2004" der Öffentlichkeit vorgestellt: Pressemitteilung [BMU]

Zusammenfassung/ die wichtigsten Ergebnisse:
Der Umweltschutz ist für die Menschen in Deutschland nach Arbeitslosigkeit und wirtschaftlicher Lage das wichtigste politische Problem. In einer Emnid-Umfrage im Auftrag des Umweltministeriums und des Umweltbundesamtes hielten 92 % der Befragten Umweltschutz für grundsätzlich wichtig oder sehr wichtig.
Infografik: Umweltbewusstsein 1988 bis 2004Wie die Infografik (S.15) zeigt, ist das Umweltbewusstsein nach langem Sinken wieder etwas gestiegen, ebenso das Gefahrenbewusstsein: 58 % glauben, dass wir auf eine Umweltkatastrophe zusteuern, wenn wir so weitermachen wie bisher. Mehr als die Hälfte (53 %) schätzt die Risiken des globalen Klimawandels als für sich persönlich sehr gefährlich ein. Deshalb sind auch 56% der Befragten dafür, dass Deutschland in der EU eine klimapolitische Vorreiterrolle einnimmt, 9% mehr als im Jahr 2002.
Im Verhalten der Menschen schlägt sich diese Einstellung der Studie zufolge aber kaum nieder: So lehnt die Hälfte der Befragten den Bezug von Ökostrom ab, nur 3 % nutzen ihn bereits. Auch wird immer mehr Auto gefahren und die Urlaubsflüge nehmen zu. Die Ökosteuer wird zunehmend abgelehnt.
  

   

Daten zu einigen ausgewählten Themen

   
  Die Studie breitet auf 96 Seiten eine Fülle von Daten, Statistiken und Infografiken zu einer großen Bandbreite von Themen aus.
Im folgenden eine kleine Auswahl von interessanten Themen.
  
Atomenergie
Treibhauseffekt
Gentechnik

Die größten Sorgen bereitet nach wie vor die Atomenergie. 59 % der Befragten halten sie für äußerst oder sehr gefährlich.
Auf Platz 2 und 3 folgen Treibhauseffekt (53%) und gentechnisch veränderte Organismen (GVO) (51%).
  

Windenergie

Die vielerorts umstrittende Windenergie ("Verspargelung") erfährt überraschend hohe Zustimmung: 2/3 der Befragten sind für den Ausbau der Windenergie, wobei die Unter-50-Jährigen die Windenergie sehr viel positiver, die Ab-50-Jährigen jedoch skeptischer einschätzen. Bei Partei-Anhängern sind für den Windenergieausbau:
    Grüne 85 % , SPD 76 %, CDU/CSU 62%, FDP 73%, PDS 71%.

Umweltqualität

Die Umweltqualität wird durchweg recht hoch eingeschätzt: 82 % beurteilen die Umweltqualität in Deutschland als sehr gut oder recht gut, die lokale Umweltqualität wird sogar von 86 % für gut befunden.

Wohnumfeld

Beim Wohnumfeld zeigen sich ebenfalls positive Trends: Der Anteil der Personen, der sich stark durch Lärm, Abgase oder Abwässer belästigt fühlt, ist in allen Bereichen bemerkenswert gesunken. Allerdings leiden immer noch 10 % erheblich unter Abgasen und Lärm des Straßenverkehrs.

umweltpolitische Kompetenz
der Parteien

Trotz dieser positiven Trends ist das Vertrauen der Befragten in die umweltpolitische Kompetenz der Parteien weiter gesunken: von 23% in 2002 auf nur noch 17 %. Während die Grünen einen Vertrauenszuwachs verzeichnen, sank das Vertrauen bei den anderen Parteien (Angaben in %, in Klammern die Werte für 2002):
    Grüne 40 (43),   SPD 25 (14),   CDU 23 (17),   PDS 10 ( 8),   FDP 10 (6).


 

Eine etwas ausführlichere Zusammenfassung bietet das Umweltminsterium an:
www.bmu.de/de/1024/js/sachthemen/umweltbewusstsein/
  

 

Die Studie zum Umweltbewusstsein in Deutschland wird alle 2 Jahre erstellt.
Die Website umweltbewusstsein.de bietet die Studien aus 2002 und 2000 zum Download an.

 

 

Informationen / Kommentierung der Studie in den Medien

 

 

  Überwiegend weitere Daten/ Statistiken und eine zusammenfassende Kommentierung bieten die beiden folgenden drei Artikel.
  

30.9.04
Umweltbewusstsein
Infografik: Umweltbewusstsein; Großansicht [FR]
Großansicht [FR]
  

VERA GANSEROW: UMFRAGE. Deutsche finden Umweltschutz weiter wichtig - eigentlich. Trotz Wirtschaftskrise steht der Umweltschutz bei den Deutschen weiter hoch im Kurs. Gewachsen ist aber die Ablehnung, dafür mit der Ökosteuer zu zahlen
"Wäre da nicht auch dieser Schönheitsfleck "Ökologische Steuerreform", die jüngste Studie über das "Umweltbewusstsein in Deutschland" läse sich wie eine Akklamation für den grünen Bundesumweltminister. Doch nun steht da, ... auf Seite 64, ... die Akzeptanz der geltenden Ökosteuer ist bei den Deutschen in den letzten zwei Jahren noch weiter gesunken. 58 Prozent der Deutschen sprechen sich gegen die Ökosteuer aus. Sechs Prozentpunkte mehr als bei der letzten Erhebung 2002...
das Beispiel Erneuerbare Energien ist auch typisch für das "gespaltene" Umweltbewusstsein, das sich durch die gesamte Studie zieht: Umweltschutz finden alle Klasse. Doch im Alltag dominiert das ökonomische Sein das ökologische Bewusstsein.
"

  

vista verde

"Die überwältigende Mehrheit der Bundesbürger räumt dem Umweltschutz hohe Priorität ein, aber nur ein kleiner Teil verhält sich im Alltag auch danach."
[vistaverde, 29.9.04]
  

die tageszeitung
30.9.04

BEATE STRENGE: Umweltschutz: Ja bitte, aber nicht bei mir.
Neue Studie: Deutsche sind wieder ein bisschen umweltbewusster. Paradox: Sie wollen weniger Verkehr in den Städten und fahren mehr Auto. Schlechte Noten für die Umweltkompetenz der Parteien: SPD und CDU abgesackt, Grüne liegen weit vorn
.
  


 

In einem kritischen Kommentar in der tageszeitung meint Bernhard Pötter, dass sich die Akteure der Umweltbewegung selbst zu wenig umweltgercht verhalten. Stattdessen sollten sie mit guten Beispiel voran gehen. Das aber verlangt Verhaltensänderungen, die offensichtlich auch den Umweltbewussten schwerfallen.
  

die tageszeitung
30.9.04

BERNHARD PÖTTER: Umweltbewusstsein. Das Ende der Ökobewegung  
"Nie zuvor wussten so viele Menschen, was sie tun müssen, um ihre eigenen Lebensgrundlagen zu schützen. Selten zuvor wurde aber auch so deutlich: All das Wissen und die guten Absichten werden kaum umgesetzt. [...]
Die Studie markiert damit das Ende der Umweltbewegung, wie wir sie kennen. Denn ganz groß sind wir, wenn wir saubere Schornsteine in den Fabriken fordern oder ein Ende des Raubbaus am Amazonas-Regenwald. So ist die Umweltbewegung [...] groß und mächtig geworden. Mit der Haltung: Die Ökoschweine sind die anderen. Das funktioniert immer weniger. Die Ökoschweine sind wir selbst. [...]
Nur wenn es die Umweltbewegung mit all ihren inzwischen zu Macht, Geld und Einfluss gekommenen Organisationen schafft, die Umweltpolitik in die Reihen ihrer eigenen Mitglieder zu verlagern, wird sie tatsächlich das Land und die Welt verändern.
"

  

 

 



Stand: 30.09.04/zgh

Themen: Natur & Umwelt   Ökosteuer

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