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Lexikon | BTC-Pipeline: Baku-Tbilissi-Ceyhan | |
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Großansicht [ZEIT 46/03] Hintergrundbericht: "Für ein Bündel Bares. Georgischen Bauern erscheint sie als letzte Hoffnung, Umweltschützern als Horror: Die neue Pipeline von Aserbajdschan zum Mittelmeer" [ZEIT 46/03] Die geplante BTC-Pipeline: Bedrohung für die Natur im Kaukasus [WWF] |
Die neue 1768 Kilometer
lange Pipeline führt vom Kaspischen Meer nahe Baku (Hauptstadt Aserbajdschans) über
Tbilissi (Georgien) an die Küste des Mittelmeers bei Ceyhan (Türkei). Die
Landkarte der Kaukasus-Region zeigt den Trassenverlauf der BTC-Pipeline, die von europäischen
und amerikanischen Konzernen unter Führung des britischen Ölmultis BP gebaut wird. Ab
2005 soll die BTC-Pipeline 1 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag transportieren. Das derzeit weltweit spektakulärste Pipeline-Projekt ist hoch umstritten und wird von vielen NGOs abgelehnt. Die Trasse führt durch eine stark von Erdbeben bedrohte Region, zerschneidet mehrere wertvolle, international anerkannte Schutzgebiete und gefährdet die außergewöhnliche Artenvielfalt im Kaukasus wie auch die einzigartige Mineralwasserquelle im Borjomi-Kharagauli-Nationalpark. Aserbajdschan gilt als hochkorrupter instabiler Staat: es wird daher mit Diebstahl, Sabotage und Anschlägen gerechnet, weshalb die Pipeline komplett unterirdisch verlegt werden soll, was die Kosten treibt. Wegen der extrem hohen Erdrutsch- und Erdbebengefahr und der instabilen politischen Lage in der Region sind Ölkatastrophen mit verheerenden Folgen für die Natur wahrscheinlich. Angesichts der gewaltigen Erdöl- und Erdgasvorräte am Kaspischen Meer (30 -110 Milliarden Barrel Erdöl, 7-9 Billionen m³ Erdgas) und geopolitischer Interessen (veringerte Abhängigkeit von Russland, die Trasse verläuft außerhalb Russlands) wurde die ca. 3 Mrd. US-$ teure Pipeline trotz aller ökonomischer und ökologischer Bedenken gebaut. Am 25.5.2005 wurde die Pipeline in Betrieb genommen. Ob die Kapazität von einer Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag ausgelastet werden kann, ist noch fraglich. Aktueller Bericht [taz, 25.5.05] |
Großansicht [FR] |
Es gibt bereits Pipelines, die das Erdöl und Erdgas im und am Kaspischen Meer erschließen helfen, wie die FR-Infografik (links) zeigt. Allerdings führen diese durch Länder (Russland, Iran, Irak, Afghanistan), die im Falle möglicher politischer Spannungen die Pipelines sperren könnten, um dadurch Druck auszuüben. Die stark von fossilen Energien abhängigen westlichen Länder, allen voran die USA, sind daher stark an der neuen BTC-Pipeline interessiert, von der sie sich eine höhere Versorgungssicherheit versprechen. Die neue Pipeline soll außerdem die Anzahl der Öltanker durch die gefährliche Meerenge am Bosporus verringern. In Erwartung eines weiter fallenden Ölpreises durch die wahrscheinliche Ausweitung der Öl-Förderung im Irak gilt die Pipeline allerdings kaum als wirtschaftlich. Auch eine ursprünglich geplante parallele Gas-Pipeline scheint aufgrund neuer Verträge mit der russischen Gasprom als weniger aussichtsreich. Über die Hintergründe informiert ausführlich der FR-Artikel: " Die Pipeline nach Ceyhan bringt Militär ins Land. " [FR, 02.06.03]
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Aktuelles | |
TV-Tipp |
Kampf ums Öl - Reise entlang der Super-Pipeline von Baku nach Ceyhan Sonntag, 5. September 2004: 11.05 - 12 Uhr, Dok 5 - Das Feature, WDR 5 Wiederholung: 6. September 2004, ab 20.05 Uhr, WDR 5 Öl ist das Blut in den Adern der Weltwirtschaft - und die Adern, das sind die Pipelines. Drei Millionen Kilometer Öl-Pipelines umspannen den Globus. Und pro Jahr kommen 25.000 Kilometer hinzu. Hintergrund-Infos/ Landkarte/ Bilderserie/ Links [LernZeit] Ausführliches Manuskript zur Sendung [pdf, 250 KB; WDR5] |
Kredit durch IFC
Pressemitteilung und Hintergrundbericht "Weltbank bewilligt Kredite für umstrittene Baku-Ceyhan Ölpipeline. [urgewald] |
Am 4.11.03 bewilligte die Weltbanktochter IFC (International Financial Corporation) einen 300 Millionen US-$-Kredit für die BTC-Pipeline, was von zahlreichen NGOs kritisiert wurde: Die IFC habe bei der Prüfung der Kreditwürdigkei ihre eigenen Umweltrichtlinien massiv missachtet. Weitere Infos [WEED] "Internationale NGO enttäuscht über Ignoranz der Weltbank" [ngo-online] "Weltbank im Ölrausch" [Umweltjournal] |
Hermes-Bürgschaft |
Für Zulieferungen deutscher Firmen zum Bau der BTC-Pipeline sind bereits Hermesbürgschaften angefragt worden. Mit Hermes-Bürgschaften sichert die Bundesregierung Exporte deutscher Firmen in risikoreiche Märkte (z.B. Entwicklungs-/ Transformationsländer) gegen politische und wirtschaftliche Risiken ab. NGOs haben wiederholt Hermesbürgschaften kritisiert, weil mit ihnen oft nicht nachhaltige Projekte gefördert wurden, z.B. der Drei-Schluchten-Staudamm in China.
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Interministerieller Ausschuss: |
Voraussichtlich am 27.11.03 wird der interministerielle Ausschuss der Bundesregierung (Wirtschaftsminister, Außenminister, Finanzminister, Entwicklungsministerin) entscheiden, ob das kontroverse BTC-Projekt mit deutschen Steuergeldern durch eine Hermes-Bürgschaft abgesichert wird. Angesichts der drohenden Umweltschäden (s.o.) wendet sich der WWF gegen die Hermesbürgerschaft und ruft zu einer eMail-Aktion auf. |
interne Links | |
Spezials: | Daten/Statistiken: Erdöl allgemein Erdöl im Irak-Konflikt |
Ober-Themen | Energie/ Ressourcen |
externe Links / weiterführende Informationen | |
WEED |
BTC-Pipeline: Umweltverträglichkeitsprüfung zeigt eklatante Mängel |
WWF | Anschaulich bebilderter Hintergrundbericht des WWF zur BTC-Pipeline aus der Position starker Ablehnung des Pipeline-Projekts "Volles Rohr Risiko: die BTC-Pipeline" [pdf, 85,2 KB, WWF] |
Friedenspolitische Ratschlag an der Uni. Kassel |
Ausführlicher Hintergrundbericht, der auch geschichtliche Aspekte einbezieht: "Das große Projekt zwischen Aserbeidschan, Georgien, Türkei und USA: Baubeginn einer Öl-Pipeline vom Kaspischen Meer bis zur türkischen Mittelmeerküste" [Uni.Kassel] |
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Stand: |
Oberthema: Energie & Ressourcen |
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