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Lexikon | Bt-Pflanzen | |
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Begriffserklärung
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Das Kürzel "Bt" steht für "Bacillus thuringiensis": Dieses seit fast 100 Jahren bekannte Bodenbakterium ist in der Lage, ein spezielles Protein (Bt-Toxin) zu erzeugen, das die Darmwand einiger Fraßinsekten zerstören kann und sich daher als Pflanzenschutzmittel eignet.
Bt-Präparate werden daher schon seit 1964 als biologisches
Pflanzenschutzmittel verwandt, sie sind auch im Öko-Landbau zugelassen. Sie werden vor allem
im Mais-, Kartoffel-, Obst- und Gemüseanbau
eingesetzt. Mit Methoden der Gen-Technik ist es gelungen, das spezielle Bt-Gen aus dem Bodenbakterium zu isolieren und in das Genom von Nutzpflanzen (u.a. Mais, Baumwolle) einzubauen. Die um das Bt-Gen erweiterten Pflanzen werden kurz als Bt-Pflanzen (z.B. Bt-Mais, Bt-Baumwolle) bezeichnet. Bt-Pflanzen produzieren mit Hilfe des eingebauten Bt-Gens von sich aus das Bt-Toxin und können dadurch eine Reihe von Schädlingen eigenständig abwehren, ohne zusätzliche Pflanzenschutzmittel von außen: eine Art eingebauter Pflanzenschutz. Unter günstigen Bedingungen kann bei Bt-Pflanzen auf zusätzliche chemische Pflanzen-schutzmittel (Insektizide) ganz verzichtet werden. Die Umwelt wird wirksam entlastet. |
Gesundheit/ |
Da die meisten Bt-Toxine im menschlichen Magen-Darmtrakt schnell abgebaut werden, können die Toxine vermutliche keine Allergien auslösen. Nach den bisherigen Erfahrungen mit Bt-Toxinen z.B. im Öko-Landbau gelten sie als gesundheitlich unbedenklich. |
Resistenz-Gefahr In Deutschland: |
Das Bt-Gen wird auch in großem Maßstab in Baumwolle (gegen den Baumwoll-kapselkäfer) und in Kartoffeln (gegen den Kartoffelkäfer) eingebaut. Diese Bt-Pflanzen werden z.B in Nordamerika bereits seit einiger Zeit großflächig angebaut. Weltweit wurden 2002 auf 59 Mio. Hektar Ackerfläche GVO-Pflanzen angebaut, 17 % davon Bt-Pflanzen. Durch diesen umfangreichen Anbau von Bt-Pflanzen wächst die Gefahr, dass sich Insekten-Resistenz gegen das Bt-Toxin stark ausbreiten kann. Damit würden sowohl Bt-Pflanzen wie auch klassische Bt-Präparate unwirksam. Eines der wichtigsten biologischen Pflanzenschutzmittel z.B. im Öko-Landbau würde damit seine Wirksamkeit einbüßen. Sogenanntes"Resistenzmanagement" [TransGen] soll diese Gefahr mindern. Inzwischen wird bei ca. 30 Pflanzenarten versucht, das Bt-Gen einzubauen, um sie gegen verschiedene Fraßinsekten zu schützen. |
Aktuelles | |
Greenpeace- Aktivisten protestieren vor dem RKI in Berlin mit einem Kuhskelett. Foto: Paul Langrock, Greenpeace |
Tote Milchkühe: Bt-Mais unter Verdacht Auf einem hessischen Bauernhof starben Kühe. Sie wurden mit gentechnisch verändertem Bt-Mais gefüttert. War das die Ursache für deren Tod? Greenpeace-Aktivisten demonstrieren mit einem Kuhskelett und werfen dem Robert-Koch-Institut (RKI) Untätigkeit vor. Ist Bt-Toxin aus GVO-Mais ein "Gift", an dem Kühe sterben? Ein Beitrag vom 8.12.03 im ARD-Magazin Report-Mainz legt diesen Verdacht nahe. Untersuchungen einer Expertengruppe kommen jedoch zu ganz anderen Erklärungen. bioSicherheit hat die Hintergründe des Falles zusammengestellt. [aus: bioSicherheit, Newsletter, 9.12.03] Fazit des RKI: "Auf der Grundlage der zur Verfügung stehenden Datenlage und Informationen ist es deshalb in höchstem Maße unwahrscheinlich, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen der Verfütterung von Futtermitteln, die das Bt-Toxin aus Bt-176-Mais enthalten, und den Todesfällen auf dem Betrieb Glöckner besteht." |
interne Links | |
Lexikon: | GVO Grüne Gentechnik |
Spezials: | Öko-Landbau |
Ober-Themen | Gen- u. Biotechnologie Ernährung & Landwirtschaft |
externe Links / weiterführende Informationen | |
www.transgen.de |
Das Informationsportal TransGen stellt umfangreiche aktuelle und Hintergrund-Infos bereit mit dem Schwerpunkt Verbraucherschutz: gentechnisch veränderte Pflanzen, gentechnisch veränderte Lebensmittel (Genfood), Grüne Gentechnik, Gentechnik-Gesetze, Kennzeichnung, Zulassungspraxis, Biosicherheit. Zu diesen übergreifenden Themen: => GVO - externe Links Im engeren Kontext zu Bt-Mais folgende Lexikoneinträge: Bt-Mais / Bt-Toxin , Insektenresistenz, Maiszünsler, Resistenzmanagement |
bioSicherheit |
Das Portal des BMBF will die Forschung zur
Umweltsicherheit gentechnisch veränderter Pflanzen transparenter machen
Das BMBF informiert über geförderte Forschungsprojekte zur biologischen Sicherheit und deren Ergebnisse. Das Informationsportal ist das zentrale Element eines 2001 gestarteten Förderprogramms, mit dem Ziel, die biologische Sicherheitsforschung auch für eine breitere Öffentlichkeit transparenter zu machen. Im Kontext zu Bt-Mais bietet bioSicherheit u.a. folgende Inhalte: - Lexikon: Bacillus thuringiensis (Bt) Bt-Toxin Maiszünsler - Themen: Artenvielfalt im Maisfeld Hintergrund zu Bt-Pflanzen - Projekte: Wirkungen von Bt-Mais auf Arthropoden in Maisfeldern Spezielle zum Mais hat bioSicherheit.de eine Extraseite eingerichtet. |
www.biosicherheit.de buntes Leben im Maisfeld: animierte Infografik |
"Das bunte
Leben im Maisfeld": Dort leben Käfer, Spinnen, Läuse und ihre Gegenspieler. Bienen und Schmetterlinge besuchen die Blüten. Und wenn dort gentechnisch veränderter Bt-Mais wächst? Ändert sich das komplexe ökologische
Geschehen? Mehrere Forschungsprojekte kümmern sich darum. Was sie untersuchen und wie sich aus Einzel-projekten ein Gesamtbild ergibt - das können Sie jetzt selbst auf neue Weise entdecken: Mit der Maus können Sie durch das Maisfeld fahren.
Sie finden Schmetterlinge, Schlupfwespen, Trauermückenlarven und vieles mehr. Themen und Ergebnisse der Sicherheitsforschung sowie weitere Hintergrundinformationen ergänzen das Angebot. |
www.lifescience.de | Faktenblatt (factsheet) zu Bt-Mais Lifescience bietet auch ein Lexikon an mit weiteren Begriffen |
www.syngenta.de | Begleitforschung zu Bt-Mais |
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Stand: |
Themen: Ernährung & Landwirtschaft Gen- und Biotechnologie |
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