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Irak - Konflikt
Folgen eines Krieges

Menschen  Kinder    Umwelt   Wirtschaft   Entwicklungspolitik   Destabilisierung/ Terrorismus    

humanitäre
Katastrophe

Umweltkatastrophe

Gefahren für die Weltwirtschaft

Gefahren für die
weltweite Sicherheitspolitik

Nach den Erfahrungen mit den ersten Golfkriegen, aber auch mit Kriegen in anderen Regionen der Welt, rechnen Experten mit einer humanitären Katastrophe: Tote, Verstümmelte, Verletzte, Durst und Hunger durch Mangel an Trinkwasser und Nahrungsmitteln, mangelnde medizinische Versorgung, Gefahr von Seuchen, Flüchtlingsströme in die Nachbarländer, langfristige Folgen durch Schadstoffe im Wasser, in Nahrungsmitteln, in der Luft und im Boden infolge z.B. des Einsatzes von chemischen Waffen oder Uran-Munition.
Eine für wahrscheinlich gehaltene (gezielte) Zerstörung der Umwelt  würde die humanitäre Katastrophe noch verstärken und gefährliche Langzeitfolgen verursachen. Sollte der Ölpreis stark ansteigen, ist mit weitreichenden weltwirtschaftlichen Folgen zu rechnen, nicht zuletzt auch durch ein befürchtetes Anwachsen des internationalen Terrorismus.
  

Flüchtlingsströme
Jochen Bittner: Die Schlacht gegen Hunger und Seuche. Die UN errichten Zelte für 600 000 Iraker. Das Rote Kreuz will den Betrieb der großen Krankenhäuser sichern [ZEIT, 27.2.03] "Das UN-Dokument mit dem Vermerk „streng vertraulich“ beeindruckt durch seine Sachlichkeit. Ein Angriff auf den Irak werde sich nicht auf kurzzeitige Luftangriffe beschränken, vielmehr werde es eine „breit angelegte und lang anhaltende Bodenoffensive“ geben, es werde schlimmer zugehen als im Golfkrieg 1991 und auch schlimmer als in Afghanistan. 100000 Menschen könnten im Bombenhagel sterben, die Zahl der „indirekten Opfer“, also durch Verletzungen, könne auf bis zu 500000 steigen. 7,4 Millionen Menschen wären auf sofortige humanitäre Hilfe angewiesen, anderthalb Millionen würden wohl versuchen, aus dem Land zu fliehen."
Der Artikel enthält eine Infografik (siehe links) über erwartete Flüchtlingsströme aus dem Irak in die Nachbarländer.
  

Office of the Iraq Programme
 Oil-for-Food










 


Kein Öl, kein Wasser, kein Essen. UN-Organisationen und Hilfswerke in Bagdad befürchten katastrophale Zustände im Fall eines Angriffs [taz, 15.2.03]

Gespräch mit Hans von Sponeck, Leiter des UNO-Programms ''Öl für Lebensmittel'' im Irak: Mögliche Auswirkungen eines Irak-Krieges auf die irakische Zivilbevölkerung [D-Radio, 14.2.03]

Michaela Simon: 16 Millionen Hungernde. Internationale Hilfsorganisationen befürchten im Falle eines Irak-Krieges eine humanitäre Katastrophe [Telepolis]

Angesichts der Kriegsgefahr verstärken UNICEF und andere Hilfsorganisationen die humanitäre Hilfe im Irak. Ein Wettlauf mit der Zeit. [vistaverde, 25.2.03]

Amerikanische Strategen haben in ihren Plänen für einen Irak-Krieg und die Bewältigung seiner Folgen auch den privaten Hilfsorganisationen schon einen Platz zugedacht. Doch diese wollen sich von den Militärs nicht als "humanitäre Putztruppe" einspannen lassen. mehr.. [vistaverde,10.3.03]

Hilfsorganisationen brauchen Geld für Millionen Menschen
Nach Einschätzung von Hilfsorganisationen müssen in den nächsten Monaten mehrere Millionen Kriegsflüchtlinge und -opfer im Irak versorgt werden. Dazu seien dringend Spenden nötig. mehr.. [vistaverde,20.3.03]
  
Wassernot.
Krieg verschärft Mangel. [FR,25.3.03]. Nach der Unterbrechung von Stromleitungen ist die Wasserversorgung in der südirakischen Millionenstadt Basra weiterhin kritisch. Mit Hilfe von Generatoren und Pumpen sei es seit Freitag gelungen, 40 Prozent der Wasserversorgung für die zwei Millionen Einwohner der Region wieder herzustellen, sagte ein Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in der jordanischen Hauptstadt Amman. Dies sei jedoch "definitiv nicht genug", insbesondere angesichts der Hitze und Luftfeuchtigkeit, die in Südirak herrschten.

"Die Opfer sieht man nicht": Hilflose Hilfsorganisationen im Irak
Eine Woche tobt der Krieg im Irak, die Bilder von der Front gehen um die Welt - nur die Opfer sieht man kaum. mehr.. [vistaverde, 26.3.03]

Deutschland will helfen: Lage der irakischen Bevölkerung ernst.
Fast zwei Wochen nach Beginn des Irak-Kriegs wächst bei den internationalen Hilfsorganisationen die Sorge über die Lage der Bevölkerung.
mehr..
[vistaverde, 31.3.03]
  
Kritik von Hilfsorganisationen:

(dpa): Kritik an US-Vorgehen im Irak: Hilfsorganisationen haben den USA und Großbritannien Parteilichkeit und mangelnde Professionalität bei der humanitären Hilfe im Irak vorgeworfen.[vistaverde,1.4.03]
"Die Organisationen sehen die kriegsführenden Länder dennoch gemäß dem Völkerrecht in der Verantwortung für die Bevölkerung. Auch die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Kerstin Müller, forderte, die humanitäre Hilfe im Irak müsse unabhängig von den Kriegsparteien geleistet werden. Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF warnte am Dienstag, der Krieg werde vor allem für Kinder wegen der Mangelversorgung mit jedem Tag lebensbedrohlicher."
  

Irakkrieg: Opfer
Infografik: Opfer des Irakkriegs
Die Tabelle listet die Opfer ( Tote, Verwundete, Kriegsgefangene, getötete Journalisten) bei den Allierten bzw. beim Militär und der Zivilbevölkerung des Iraks
Die Grafik ist eingebettet in den FR-Artikel: " OPFER DES KRIEGS. Niemand weiß, wie viele Iraker starben " [FR, 19.04.03] "Die Zahl der im Irak-Krieg getöteten britischen und US-Soldaten ist exakt bekannt: 125 Amerikaner und 31 Briten kamen ums Leben, 3 US-Soldaten werden noch vermisst. Völlig im Dunkeln liegt hingegen die Zahl der irakischen Todesopfer. Als sicher gilt lediglich, dass es weit mehr sind als auf Seiten der Koalition"
=> Irak-Krieg > Kriegsfolgen   
  
zum SeitenanfangKinder im Krieg

Hilfen für Kinder

Organisationen, die Hilfen für traumatisierte Kinder bieten [taz,11.4.03]


Kinder, die Krieg erleben, lernen zwei wesentliche Dinge: Die Welt ist böse. Und: Niemand konnte mir helfen. Die Unicef schätzt den Anteil der im Irakkrieg traumatisierten Kinder auf zehn Prozent. Sie drängt auf seelischen Wiederaufbau - sonst werden aus den Opfern von heute die Täter von morgen.
KATHARINA KOUFEN: Kindheitstrauma Krieg. Irak 2003, Kosovo 1999, Chile 1973, Deutschland 1945: Wenn Kinder Gewalt begegnen, bleiben tiefe seelische Narben [taz, 11.4.03]

Kindern drohen Kriegstraumata [FR, 28.3.03] "Nach dem Ende des Irak-Krieges werden nach Schätzungen von Unicef rund eine halbe Million Kinder traumatisiert sein. Darauf wies am Freitag der Beauftragte des UN-Kinderhilfswerks Unicef in Irak, Carel de Rooy, hin. "Nach unseren Erfahrungen aus anderen Krisengebieten brauchen davon etwa 5000 eine intensive psychologische Einzelbehandlung", sagte de Rooy am Freitag in Genf. Die übrigen Kinder könnten in Gruppen behandelt werden, damit sie wieder in die Schule gehen und ein halbwegs normales Leben führen können, sagte der Experte. Pro Kind würden für eine Behandlung etwa 20 Dollar benötigt"   

Deborah Hastings: Mit aller Macht trifft der Krieg die Schwächsten. Kinder zahlen für Krieg der Erwachsenen hohen Preis [FR, 3.4.04]. "Die Kinder zahlen einen hohen Preis für den Krieg der Erwachsenen. Er trifft sie umso härter, weil sie bereits geschwächt sind.   
Die Mädchen und Jungen in Irak leiden schon lange. Das Land hat eine der höchsten Kindersterblichkeitsraten der Welt. Nach Angaben von Hilfsorganisationen ist fast die Hälfte der Bevölkerung jünger als 15 Jahre. Rund 30 Prozent der Minderjährigen leiden nicht zuletzt wegen des jahrelangen Sanktionsregimes an Unterernährung"

  

Ali Ismail Abbas
verlor bei einem Bomben-angriff seine Eltern, sieben Familienmitglieder - und seine beiden Arme. Das grausame Schicksal des Zwölfjährigen könnte den zivilen Opfern des Irak-Kriegs ein Gesicht geben.
[Text+Bild bei:
Spiegel-Online,10.4.03
]


Peter Nonnenmacher: "Ich will meine Arme wiederhaben". Ein verstümmelter kleiner Junge zeigt den Briten die Kosten des Sieges - und ist doch nur eines von vielen Opfern [FR, 14.4.03]  "In der Al-Kindi-Klinik nahm man Ali beide Arme ab und behandelte, so gut es ging, seine Brandwunden. Weil aber ein plündernder Mob über die Klinik herfiel, wurde er ins Saddam General überstellt. Dort, unter armseligsten Bedingungen, in einem schmutzigen, halb zerstörten Raum, stießen die ersten Kriegsberichterstatter auf ihn. "Ich will meine Arme wiederhaben", rief ihnen der Junge entgegen. "Sie haben sie mir abgeschnitten, ich will meine Arme wieder haben." Alis Elend - der verstümmelte Körper, die flehenden Augen, der gepeinigte Biss auf die Lippen - weckte im kriegsführenden Britannien heftige Gefühle. Kriegsgegner, wie der Mail-Kolumnist Peter Hitchens, stellten leidenschaftlich die Moral der Regierung in Frage: "Wie viele Alis braucht es denn, um die Welt zu verbessern?" "
  
zum SeitenanfangFolgen für die Umwelt
 

www.wdr5.de/leonardo/

Zusammenfassung
der Sendung

[Leonardo]

Schwerpunkt am 26.2.03, 16.05-17 Uhr, Wdh.: ab 21.05,   WDR5-Radio
Die Golfkriege demonstrieren ein Phänomen, das in dieser Ausprägung neu ist: Die gezielte Zerstörung von Umwelt entwickelt sich zum Teil einer Strategie, die den Gegner (und die Zivilbevölkerung) in die Knie zwingen soll.
Beispiele aus dem 1. Golfkrieg: Die Türkei reduzierte das Wasser von Euphrat und Tigris, die USA zerstörten gezielt Abwassersysteme, der Irak sprengte Ölquellen und pumpte Öl in den Persischen Golf und in die Wüste, zerstörte also die "Kriegsbeute". Damit sind langanhaltende Umweltschäden verbunden, die übrigens nach dem Völkerrecht verboten sind. Langanhaltend wird definiert mit länger als sechs Monate.
Kurzfristig hatte der Dauersmog durch die Öl-Verbrennung auch klimatische Folgen: Über mehrere Monate sank die Durchschnittstemperatur um bis zu zehn Grad Celsius, die Wassertemperatur des Meeres reduzierte sich um fünf Grad.    

brennende Ölquellen
Diese Beispiele von gezielter Umweltzerstörung und ihre ökologischen wie humanitären Langzeitfolgen werden ausführlich dargestellt und erörtert in folgenden Hintergrund-Artikeln:
Florian Rötzer: Öl - die andere Massenvernichtungswaffe [Telepolis]
"Hussein könnte wieder auf die Taktik des Anzündens von Ölquellen zurückgreifen; die Amerikaner wollen dies verhindern, denn beim Kampf ums Öl geht es auch um die Aussichten für den Post-Hussein-Irak"
  
"Schwarzer Regen“:
Fallout aus Schwefeldioxid, Stickoxiden, Salpetersäure, Kohlenwasserstoffen, Dioxinen und Schwermetallen –
eine giftige, krebserregende und stinkende Brühe


Schwarzer Regen über dem Golf. Wie beim Golfkrieg 1991 die Ökosysteme zerstört wurden [taz,17.3.03]

Radioaktive DU-Munition
[taz,17.3.03]
Knut Krusewitz: "Schwarzer Regen, grauer Sand": Droht ein neuerlicher Umweltkrieg gegen die Zivilbevölkerung? [Friedensratschlag/ Uni.Kassel]

Irene Gronegger: Umweltkatastrophe Golfkrieg. Die Regeneration dauert noch an, während der nächste Krieg droht [Telepolis]
"Im 2. Golfkrieg 1991 waren bei der bisher größten maritimen Ölkatastrophe mehr als eine Milliarde Liter Erdöl in den Persischen Golf geflossen. Nach Kriegsende geriet die ökologische Situation bald in Vergessenheit. Doch die geschädigten Küstenbiotope haben sich erst teilweise regeneriert. Einige Forscherteams beobachten die langfristige Entwicklung an der Küste Saudi-Arabiens"
Der informative Hintergrundbericht enthält folgende Haupt-Abschnitte:
  - Die größte Ölpest der Geschichte
  - Die Regeneration der Küsten
  - Brennende Ölquellen in Kuwait
  
  Umweltdesaster: Die Iraker müssen die Folgen eines Krieges fürchten
Brennende Ölquellen, Kriegstrümmer und zerschossene Kläranlagen:
Hunderttausende Iraker könnten bei einem Krieg Opfer einer ökologischen
Katastrophe werden, warnen Umweltschützer. mehr.. [vistaverde,19.3.03]

Joachim Wille: Die Strategie der verbrannten Erde.
Wieder lodern Flammen aus Ölquellen: am Golf droht eine Neuauflage des Umwelt-Kriegs [FR, 22.3.03]
"Doch nicht das Feuerinferno schockte die Weltöffentlichkeit. Der Kuwait-Krieg verursachte auch die weltweit bisher größte Ölverseuchung. Eine Million Tonnen Rohöl flossen aus, rund 50-mal so viel wie beim Tanker "Prestige", der im Herbst vor Spaniens Küste sank. Rund um die Ölquellen bildeten sich mehr als 200 "schwarze Seen". 40 % des Grundwassers in Kuwait sind heute noch verseucht.
Riesige Ölmengen ergossen sich in den Golf - eine verheerende Attacke auf die Tierwelt".

Brennende Ölquellen, verschmutztes Trinkwasser und giftiger Militärschrott
Uwe Raffalski, Umweltexperte von der Firma Cold Lab AB in Kiruna (Schweden) setzt sich mit den zu erwartenden Umweltschäden auf der Basis der Erkenntnisse nach dem Golf-Krieg 1991 auseinander. [FR,26.3.03]

  
Öko-Inspektoren für den Irak. [taz,31.3.03] Die Vereinten Nationen wollen die durch den Irakkrieg verursachten ökologischen Schäden schnellstmöglich erfassen und in Zukunft ökologische Belange zu einem Teil ihrer humanitären Hilfe machen. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep) plant, sobald die militärische Lage das zulässt, eine Gruppe von Wissenschaftlern in den Irak zu schicken, um die Bedrohung für die Menschen im Irak zu bewerten.
  
zum Seitenanfangwirtschaftliche Folgen

Extraseite:
Krieg um Öl?

Daten/ Statistiken
zum Öl:
Energie > Daten

Die wirtschaftlichen Auswirkungen, die ein neuer Waffengang gegen den Irak auf die Weltwirtschaft haben wird, sind riesig.
Abhängigkeit vom Öl: zwar geringe Förderung des Iraks, entsprechend verringert ist die Abhängigkeit der Weltwirtschaft vom irakischen Öl. Dennoch könnte der Rohölpreis drastisch steigen, erst recht, wenn andere Staaten am Golf in den Konflikt hineingezogen werden. Etwa die Hälfte des Rohöls stammt zurzeit aus dieser Region.
Experten warnen vor unkontrollierbaren ökonomischen Folgen [Tagesschau]

Hermann Scheer
(SPD-Abgeordneter im Bundestag, Träger des Alternativen Nobelpreises): Die Kosten des Kriegs. Der finanzielle Preis für ein deutsches Ja [FR]
  
Kriegskosten Mario Müller: Die Kosten des Kriegs . Horror-Szenarien rechnen mit weltweiter Rezession [FR, 1.2.03]

Dreifacher Kostenfaktor Krieg.
Im Bundeshaushalt wachsen die Risiken / USA mit Weltrekord im Haushaltsdefizit von 400 Milliarden Dollar [FR, 21.3.03].
1. Direkte Kriegskosten: Flüchtlingshilfe, erhöhte Schutz für hiesige US-Anlagen
2. Kosten des Wiederaufbaus: Unterstützung der UN
3. Indirekte Kosten durch eine Konjunktur-Dämpfung
Kriegskosten
100 Mrd. Euro
= 13 mal der
Jahresetat der UN

  
Axel Vornbäumen: Ein Abschuss gleich eine Million Dollar [FR, 29.3.03]
"Es gehört zu den vornehmsten Aufgaben der Friedensbewegung, aufzuzeigen, was man mit dem vielen Geld anfangen könnte, das die Militärs in Irak verpulvern. 100 Milliarden Euro reichten für den Bau von 145 000 Kindergärten in Deutschland, beispielsweise. Man könnte davon aber auch 13 Jahre lang den gesamten Haushalt der Vereinten Nationen bestreiten, Friedenseinsätze von UN-Blauhelmen inklusive. Mit anderen Worten: Die Kosten des Kriegs erreichen immense, für den Laien unvorstellbare Dimensionen."
  
3 Szenarien für das
Wirtschaftswachstum

Markus Sievers: Viel teurer als vorhergesagt. Ökonomen warnen vor hohen Kriegskosten / Vage Prognosen. [FR,26.3.03]: "Die Ökonomen stochern bei ihren Prognosen zum Irak-Krieg mindestens so im Nebel wie die Militärs. Klar ist so viel: Die von US-Präsident George W. Bush veranschlagte Haushaltsbelastung deckt nur einen Bruchteil der ökonomischen Kosten. Im ungünstigsten Fall droht ein weltweiter Konjunkturabsturz, dem sich auch Deutschland nicht entziehen könnte."
Markus Sievers:
Auch wirtschaftlich eine Katastrophe. Das "eiserne Gesetz vom Boom in Kriegszeiten" gilt nicht mehr / Massive indirekte Einflüsse [FR,29.3.03]

" Schon nach wenigen Kriegstagen steht fest: Dieser Angriff liegt nicht im wirtschaftlichen Interesse der Vereinigten Staaten. Der US-Wissenschaftler William Nordhaus von der Yale-Universität kommt in einer Untersuchung vom Dezember 2002 zu der Erkenntnis: In der Geschichte haben große Waffengänge die Nachfrage enorm angeheizt und den Vereinigten Staaten gewaltige konjunkturelle Höhenflüge beschert. Doch dieses "eiserne Gesetz vom Boom in Kriegszeiten" gilt seit dem ersten Golfkrieg 1990/1991 nicht mehr. Auch diesmal erwartet Nordhaus statt eines Aufschwungs enorme Belastungen "
In den Artikel eingebetet ist die Infografik "Mögliche Folgen des Irak-Krieges für das Wirtschaftswachstum in der USA, im Euroland, in Deutschland."
Für 3 Szenarien ("Günstiges", "Mittleres", "Worst Case") wird das Wachstum für die Jahre 2003, 2004 pronostiziert.
   
Der Krieg hat auf die US-Wirtschaft überaus belebende Wirkung, meint der Leiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftspolitik (DIW), Klaus Zimmermann, im taz-Interview. Wenn er jedoch länger dauern sollte, bestehe die Gefahr, dass die USA und damit auch Deutschland und Europa in eine Rezession rutschen.
Zum Volltext des Interviews  
[taz, 22.3.03].
Rückschlag für die
Entwicklungspolitik

Reinhard Hermle/ Peter Runge: Herber Rückschlag im Kampf gegen die weltweite Armut. Der Krieg gegen Irak verschlingt Unsummen, von denen die Entwicklungspolitik schon bislang nicht zu träumen wagte [FR, 7.4.03]
"Es steht insgesamt zu befürchten, dass angesichts der gewaltigen Kosten des Kriegs die Bereitschaft, neue Mittel für entwicklungspolitische Zwecke, u.a. für die Entschuldung der am wenigsten entwickelten Länder, verfügbar zu machen, abnehmen wird. Der Wiederaufbau des kriegszerstörten Irak wird Unsummen verschlingen. Dieses Geld steht dann zwangsläufig für andere Zwecke nicht zur Verfügung. ... Dabei stehen die weltweiten Rüstungsausgaben in einem grotesken Missverhältnis zu den Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit: Allein der vom US-Kongress gebilligte Kriegshaushalt umfasst fast 80 Milliarden Dollar. Diese Summe entspricht dem mehr als das 1,5fache der weltweiten, öffentlichen Ausgaben für die Entwicklungszusammenarbeit."
  
zum SeitenanfangSzenarien für die Nachkriegszeit

Gefahr der Destabilisierung
versus
Hoffnung auf Demokratisierung

Viele Experten fürchten als Folge eines Irak-Kriegs wachsende Instabilität in der Golf-Region und im Nahen Osten. Sollte außerdem der internationale Terrorismus anwachsen, ist eine weltweite Destabilisierung zu befürchten. Diesen Szenarien stehen andere gegenüber, die mit einem schnellen Krieg und relativ geringen Opfern rechnen, verbunden mit der Hoffnung, ähnlich wie in Deutschland und Japan nach dem 2.Weltkrieg ein demokratisches System im Irak aufbauen zu können.
Über Szenarien eines möglichen Irakkriegs und seine Folgen für den Irak, die Nachbarstaaten und die weltweite Sicherheitspolitik informiert die

 Extraseite: Szenarien für einen Krieg und die Nachkriegszeit  
  
   

Stand 20.04.03/zgh

Themen:  Irak-Konflikt   <  Konflikte, Krieg & Frieden

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