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Lexikon | Klimageschichte, Klimawandel | |
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Erdgeschichte In erdgeschichtlichen Zeiträumen hat sich das Klima häufig erheblich gewandelt. Meistens (80-90 % der Erdgeschichte) war die Erde so warm, dass sie nahezu (bis ggf. auf Extremlangen in Hochgebirgen) eisfrei war. In der Kreidezeit vor rund 100 Mio Jahren z.B. lag die Durchschnittstemperatur um etwa 6° C über der heutigen, der Meeresspiegel war 3 - 4 m höher. Die Erde war damals eisfrei, insbesondere gab es keine vereisten Erdpole, die als Indikator für die sog. Eiszeitalter dienen, die wiederholt auftraten und jeweils etwa 15 bis 20 Mio Jahre dauern. |
Temperaturentwicklung seit 400.000 Jahren Großansicht/Daten |
Seit etwa 2,6 Mio Jahren befinden wir uns aktuell wieder in einem Eiszeitalter. Auch innerhalb der Eiszeitalter schwankte das Klima erheblich und auf Warmzeiten (jeweils ca. 15.000 Jahre) folgten Kaltzeiten (jeweils ca. 90.000 Jahre), in denen die Gletscherbildung mehr oder weniger stark zunahm (Eiszeit). Im Verlaufe einer Eiszeit breiten sich die Gletscher einerseits von den Polen andererseits von den Hochgebirgen ausgehend aus. Sie binden immer mehr Wasser, so dass der Meeresspiegel sinkt, während der letzten Eiszeit um bis zu etwa 130 m gegenüber heute. Im Verlaufe der letzten Eiszeit waren z.B. weite Teile Norddeutschlands ( Weichsel-Eiszeit) und Süddeutschlands (Würm-Eiszeit ) komplett vereist. Sie endete vor rund 12.000 Jahren. Wir befinden uns also aktuell in einer Warmzeit, in der sich die Gletscher zurückziehen. |
Klimageschichte seit etwa dem Jahr 1000 Auch innerhalb der Warmzeiten hat es erhebliche Klimaschwankungen gegeben, so auch in der jetzigen mit gravierenden Folgen für die Menschen. Der Hamburger Bildungsserver fasst die Klimageschichte seit etwa 950 zusammen: Das Jahrtausend beginnt auf der Nordhalbkugel mit einer Wärmeperiode: Besiedlung Grönlands (=Grünland), Entdeckung Amerikas durch die Wikinger, Weinbau in England ("Mittelalterliche Warmzeit"). Als Hauptursachen werden eine deutlich verstärkte Sonnenaktivität und weit unterdurchschnittlicher Vulkanismus vermutet. Ab 1200 bis 1400 verschlechtert sich das Klima stark: die "Kleine Eiszeit" endet erst mit der gegenwärtigen globalen Erwärmung ab etwa 1850. Auch innerhalb der "Kleinen Eiszeit" gab es erhebliche, auch regional unterschiedliche Schwankungen. So war es z.B.in den Jahren von 1675 bis 1715 besonders kalt. |
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Globale Klimaerwärmung Seit Beginn der Industrialisierung ab etwa 1850 erleben wir einen Anstieg der globalen mittleren Jahrestemperatur, der laut IPCC-Weltklimabericht 2007 "beispiellos" ist. So häufen sich Meldungen über Rekordtemperaturen und Wetterextreme in den letzten Jahren. => Globale Erwärmung |
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Ursachen für die
globale Erwärmung Bei der aktuellen globalen Erwärmung gehen die weitaus meisten Wissenschaftler (IPCC) inzwischen davon aus, dass der menschgemachte Treibhauseffekt die Hauptursache ist, in erster Linie also der Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre durch das Verbrennen fossiler Energien (Kohle, Erdöl, Erdgas). Der letzte IPCC-Weltklimabericht untermauert diese Einschätzung. |
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Ursachen für Klimawandel Die Ursachen für den Klimawandel an sich (nicht nur für die aktuelle globale Erwärmung) sind vielfältig und komplex vernetzt, wobei von zentraler Bedeutung ist, welche Zeiträume betrachtet werden. => Klimawandel > Ursachen |
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Erdbahn um die Sonne Großansicht / Daten |
Einige Faktoren (z.B. Neigung der Erdachse, Umlaufbahn der Erde um die Sonne, Bahn der Sonne in der Milchstraße) wirken
nur in sehr langen Zyklen und bilden daher für die aktuelle globale Erwärmung eine nahezu konstant bleibende Basis. Andere Faktoren dagegen sind sowohl erdgeschichtlich wie auch für die Geschichte der Menschheit wichtig, vor allem die Plattentektonik und der Vulkanismus sowie die Meeresströmungen, darunter der Golfstrom, der als Folge der globalen Erwärmung geschwächt werden könnte, was zur drastischen Abkühlung in West- und Nordeuropa führen würde. |
tektonische Erdplatten |
Plattentektonik Die sich gegeneinander verschiebenen Erdplatten bewirken einerseits Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüche, die Treibhausgase freisetzen, vor allem die Vulkanausbrüche, die aber auch durch Staubaufwirbelung zeitlich begrenzt klimakühlend wirken. Andererseits kann die Plattentektonik auch die großräumigen und lokalen Strömungen in den Weltmeeren verändern, die einen erheblichen Einfluss auf den Klimawandel haben: z.B. konnte der Golfstrom erst entstehen, nachdem die Landmassen von Nord- und Lateinamerika vor etwa 3 Mio Jahren durch die Plattenverschiebung zu einem einzigen Kontinent vereinigt wurden. |
vulkanischer Winter Der Ausbruch eines Supervulkans schleudert gigantische Asche- und Staubmassen in die Atmosphäre, die die Sonne auf Jahre verdunkeln und das Klima dramatisch abkühlen. Weitere Infos: Klimaänderungen |
Vulkanausbrüche |
Klimawandel www.wdr5.de/ sendungen/leonardo |
Das Eis-Orakel: Eisstäbe aus Antarktis-Bohrlöchern |
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Literatur | |
Rüdiger Glaser: Klimageschichte Mitteleuropas: 1000 Jahre Wetter, Klima, Katastrophen. ISBN 3-89678-405-6, EUR 39,90 Diese 1000 Jahre umfassende Klimadarstellung, die auf den unterschiedlichsten Quellen basiert, ist einmalig für Mitteleuropa. Sie belegt die nachhaltigen Veränderungen des Klimas in den vergangenen Jahrhunderten, die Auswirkungen auf die Gesellschaft und macht deutlich, bis zu welchem Grad der Mensch in jüngerer Zeit Einfluss genommen hat. Weitere Infos/ Inhaltsverzeichnis/ Bezug (beim Verlag) Ausführliche Darstellung/ Leseprobe (Wissenschaftl. Buchgesellschaft) Expertenbewertung/ Kurzrezension ( WissenschaftOnline) |
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interne Links | |
Lexikon: | |
Spezials: | Kyoto-Protokoll
Daten/ Statistiken/ Infografiken zu Treibhausgasen |
Ober-Thema | Klima |
externe Links / weiterführende Informationen | |
www.awi-bremerhaven.de |
Das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven ist eines der renommiertesten Forschungsinstitute weltweit. Im Rahmen des internationalen EPICA-Projektes wird anhand von Eisbohrstäben das Klima der letzten rund 900.000 Jahre erforscht. Weitere Infos bei Wikipedia. |
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Stand: |
Themen: Klima > Klimawandel globale Erwärmung |
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