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  Kyoto-Protokoll
völkerrechtlich verbindlicher Klimaschutz
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Hintergrund


Klimaschutzabkommen
Treibhausgasreduktion
Das Kyoto-Protokoll ist ein Klimaschutzabkommen, das am 11.12.1997 beim Weltklimagipfel in Kyoto (Japan) von zunächst 158 Staaten beschlossen wurde mit dem Ziel, die globale Klimaerwärmung durch Reduktion der Treibhausgas-Emissionen abzubremsen. In Folge von schwierigen Verhandlungen zu Details des Abkommens bei weiteren Klimagipfeln und auch innerhalb der Vertragsstaaten zog sich die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls hin und es trat erst am 16.02.05 völkerrechtlich verbindlich in Kraft. Zum Werdegang und zu den Details des Klimaschutzabkommens im Folgenden einige Informationen.
  
Klimaerwärmung
durch anthropogenen
Treibhauseffekt
Seit etwa 1900 steigt die mittlere Temperatur auf der Erde mit weitreichenden Folgen: Die Wetterextreme und ihre Folgeschäden nehmen zu (z.B. Hochwasser-katastrophe 2002). Die Polkappen und Gletscher schmelzen ab, der Meeresspiegel steigt dadurch und gefährdet die Küstengebiete. Das nach und nach versiegende Wasser aus den Gletschern gefährdet die Trinkwasserversorgung und Bewässerung von Feldern in vielen bevölkerungsreichen Regionen. Klimazonen verschieben sich und gefährden die Landwirtschaft und biologische Vielfalt.
Eine große Mehrheit der Klimaforscher (IPCC) sieht im anthropogenen (menschgemachten) Treibhauseffekt die Hauptursache für die Klimaerwärmung: immer mehr Treibhausgase verringern die Wärmeabstrahlung von der Erde, wodurch die Temperatur global steigt.
  

Klimarahmenkonvention

 

Schon 1992 auf dem Umweltgipfel in Rio de Janeiro war die Klimaerwärmung ein zentraler Aspekt und es wurde die Klimarahmenkonvention beschlossen. Diese zu konkretisieren und daraus Verpflichtungen für die Staaten abzuleiten, erwies sich jedoch als äußerst komplex: Erst nach 5 Jahren konnten sich die Vertragsstaaten nach schwierigen langwierigen Verhandlungen beim Weltklimagipfel 1997 in Kyoto auf verbindliche Regelungen einigen.
 

Kyoto-Protokoll
vom 11.12.97
deutscher Wortlaut  
[UNFCCC, pdf, 84 KB]

Die genauere Festlegung von Details im Kyoto-Protokoll führte zu weiteren schwierigen Verhandlungen auf den Klimagipfeln der Folgejahre und auch in den beteiligten Ländern, wo sich die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls hinzog. Ausschlaggebend waren zunächst die USA: Der damalige US-Vizepräsident Al Gore hatte das Kyoto-Protokoll zwar 1997 symbolisch unterzeichnet, Präsident Bill Clinton legte es dann aber nicht dem Kongress zur Ratifizierung vor, weil er aufgrund starker Gegenkräfte (vor allem die Lobby der Kohle- und Erdölindustrie) mit einer Niederlage rechnen musste. Die nachfolgende Bush-Regierung lehnte das Kyoto-Protokoll wegen ihrer Nähe zur Energieindustrie fundamental ab, so dass die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls in den USA nicht weiter verfolgt wurden. Dadurch blieben die Voraussetzungen für das Inkrafttreten des Klimaschutzabkommens lange Jahre unerfüllt. Es trat daher erst am 16.02.2005 in Kraft, nachdem Russland ratifiziert hatte und damit endlich die 55 %-Hürde überwunden wurde.
Nach dem Montreal-Protekoll zum Schutz der Ozonschicht vom 16.09.1987, das am 01.01.1989 in Kraft trat, ist das Kyoto-Protokoll das zweite völkerrechtlich verbindliche Abkommen zum Schutz der Atmosphäre, das mit konkreten nachprüfbaren Pflichten für Länder verknüpft ist. Allerdings verpflichtet es nur die Industrienationen zur Treibhausgas-Begrenzung, ausgenommen die USA, die das Kyoto-Protokoll auch unter der Regierung Obama bisher nicht ratifiziert haben und vermutlich auch nicht werden, da die Gegenkräfte im Kongress (vor allem die Kohlelobby im Senat) nach wie vor zu stark sind.
  

Streitpunkte

CO2-Senken
Emissionshandel
flexible Mechanismen
Clean Development Mechanism (CDM)
Kontrolle

Heftig umstritten war bei den Beratungen über die  Implementierung des Kyoto-Protokolls, in wie weit und auf welche Weise Böden und Wälder (CO2-Senken) sowie veränderte Landnutzung bei der Bilanzierung der Treibhausgas-Emissioen gewertet werden sollen. mehr ...
Auch die konkrete Ausgestaltung des Emissionshandels sowie anderer "Flexibler Mechanismen" (
Clean Developement Mechanism (CDM); Joint Implementation (JM)) sind umstritten, insbesondere der Anteil an CO2-Reduktion, den die Industrieländer im eigenen Land leisten sollen.
Auch die Kontrollmechanismen und -verfahren zur Feststellung der geleisteten Treibhausgas-Reduktion sind Gegenstand kontroverser Debatten.
Außerdem liefert die Klimaforschung laufend neue Ergebnisse, die wiederum neue Fragen aufwerfen und die bisherigen Erkenntnisse relativieren oder in Frage stellen, z.B. die Funktion der Wälder und Böden als CO2-Senken.

Zielvorgabe

CO2-Emissionen der
Industrieländer 1990

(Annex I - Länder)
UNFCCC-Bericht S.60
[pdf/ 632KB/ 60S; UNFCCC]

Im Kyoto-Protokoll wird ein globales Ziel zur Reduktion der Treibhausgase für die 1. Verpflichtungsphase 2008 - 2012 vorgegeben: Im Durchschnitt dieser Jahre sollen die Industrieländer ihre CO2-Emissionen insgesamt um 5,2 % im Vergleich zum Referenzjahr 1990 senken.
Unter Berücksichtigung des Prokopf-Ausstoßes an Treibhausgasen und dem Entwicklungsstand legt das Kyoto-Protokoll für Länder oder Ländergruppen unterschiedliche Verpflichtungen fest. Die weit entwickelten Industrieländer müssen eher stark reduzieren, Länder mit Nachholbedarf in der Entwicklung dürfen die Emissionen bis zu einer festgelegten Obergrenze ausweiten.
  
Die folgenden Tabellen zeigen die Emissionsvorgaben, differenziert nach Ländern oder Ländergruppen:
  Kyoto-Vorgaben
Kyoto-Protokoll: dpa-Infografik / FR
Großansicht/ Daten
 
Verpflichtungen der Staaten/Regionen:
-  Tabelle:  Kyoto-Vorgaben des UNFCCC, auf S.8 
- Infografik: CO2-Reduktion: Verpflichtungen für Staaten; Szenarien bis 2010 
- Tabelle:   Lastenverteilung innerhalb der EU-15-Staaten*
  

* Verpflichtungen innerhalb der EU:  Die EU-15-Staaten müssen im Durchschnitt über alle Länder ihre Treibhausgase um 8% reduzieren. Der EU-Ministerrat hat für die EU-15-Länder unterschiedliche Verpflichtungen beschlossen, z.B. für: Deutschland: - 21 %,    Frankreich:  0 %;    Portugal: + 27 %.
=> Tabelle der CO2-Verpflichtungen für die EU-Länder   
=> Daten/ Statistiken/ Infografiken zu den CO2-Emissionen
 

Zielerreichung

Okt.2016 Inzwischen ist die Datenlage hinreichend konsolidiert und belegt klar, dass sogar deutlich mehr Emissionen als die Zielvorgabe reduziert wurden: Im Durchschnitt der ersten Verpflichtungsperiode (2008 bis 2012) reduzierten die 38-Annex-B-Länder des Protokolls ihre Treibhausgas-Emissionen um 11,8 %; ohne die USA und Kanada, die das Protokoll gekündigt hatten, sogar um 24,2 %
(Tabelle: Emissionsminderung 2008-12 [Wikipedia, Zugriff 31.10.16]
)
Treibhausgasreduktion
Kyoto-Protokoll, Treibhausgas-Reduktion, Klimaschutzziele, Deutschland 2007 / Infografik Globus 2515 vom 15.12.2008

15.12.08    (26)
Globus-Infografik: Klimaschutzziel erreicht
Im Rahmen des Kyoto-Protokolls hat sich Deutschland verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2012 um mindestens 21 % im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Mit 957 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten hat Deutschland sein Kyoto-Ziel bereits im Jahr 2007 erreicht und muss daher in den 5 Folgejahren 2008 bis 2012 dafür sorgen, dass die Emissionen nicht wieder steigen.
Reduktiongrade in ausgewählten Sektoren: Gewerbe/ Handel/ Dienstleistungen - 45 %; Industrie - 42 %; Privathaushalte -34 %; Energie - 21,7%; Verkehr - 6,9 %.
Entgegen dem übergreifenden Reduktionstrend stiegen allerdings die Treibhausgasemissionen durch die Stromerzeugung.
=> Daten der Infografik/ Großansicht

| Kyoto-Protokoll | Treibhausgase |
17.11.2008
UNFCCC:
jährlicher Datenreport
Gemäß UNFCCC-Daten haben die Industriestaaten ihre Treibhausgas(THG)-Emissionen bis 2006 um 4,7 % gegenüber 1990 reduziert, was aber vor allem am wirtschaftlichen Niedergang Mittel- und Osteuropas in den 1990er Jahren lag. Von 2000 bis 2006 stiegen die Emissionen aber wieder um insgesamt 2,3 %, so dass eher damit zu rechnen ist, dass das Kyoto-Ziel – 5,2 % im Durchschnitt der Jahre 2008 - 2012 (1. Verpflichtsphase des Kyoto-Protokolls)  nicht erreicht  wird.
Durch die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise ab etwa August 2008 schwächte sich der THG-Ausstoß zunächst ab, stieg dann aber wieder an: Die CO2-Emissionen z.B. stiegen in 2010 so stark wie nie zuvor: um
ca. 0,5 Gt (+6 %) auf 31,5 Gt. Wie sich die weiteren 5 Treibhausgase des Kyoto-Protokolls entwickelt haben und ob letztendlich das Kyoto-Ziel – 5,2 % im Durchschnitt der Jahre 2008 - 2012 erreicht wird, lässt sich derzeit (28.11.11) noch nicht hinreichend genau abschätzen.
Kyoto-Ziele-Prognose
Kyoto-Protokoll: Ziele, Trends, Treibhausgase, Klimawandel / Infografik Globus 1771 vom 15.02.2008
Großansicht/ Daten

15.02.08    (17)
Globus-Infografik: Kyoto-Protokoll: Ziele und Trends
Die Globus Infografik untersucht bei einer Auswahl von Industrieländern, die das Kyoto-Protokoll ratifiziert und sich damit zur Treibhausgas-Begrenzung verpflichtet haben, in wie weit sie ihre Vorgabe laut Kyoto-Protokoll einhalten werden. Während die meisten hoch entwickelten Industrieländer die ihnen gesetzte Obergrenze für die Treibhausgasemissionen voraussichtlich z.T. dramatisch überschreiten werden, liegen die Länder in Osteuropa durch den starken Wirtschaftsrückgang nach der Auflösung des Ostblocks in den 1990-er Jahren meist deutlich darunter.
  
=> Daten der Infografik/ Großansicht

| Kyoto-Protokoll | Treibhausgase | Klimawandel |
Post-Kyoto-Prozess / Kyoto II
 

Kyoto I:
In der 1. Verpflichtungsphase des Kyoto-Protokolls von 2008 - 2012 sollten die Industriestaaten ihre Treibhausgas-Emissionen im Durchschnitt der Jahre 2008 - 2012 um 5,2 % gegenüber dem Stand im Referenzjahr 1990 reduzieren.
Das Kyoto-I-Ziel wurde erreicht: Die ursprünglichen Vertragsstaaten (also inkl. USA, Kanada) reduzierten ihre Emissionen sogar um 11,8 %.

Kyoto II:
Für die Zeit nach dem Ende der 1. Verpflichtungsphase, also ab 2013, streben die Vertragsstaaten des Kyoto-Protokolls eine Nachfolge-Vereinbarung an, die oft mit Kyoto-II bezeichnet wird. Sie sollte auf dem Weltklimagipfel in Kopenhagen 2009 beschlossen werden, was jedoch nicht gelang. Erst beim 18. Gipfel in Doha 2012 setzte der leitende Präsident in einem umstrittenden Abstimmungsverfahren die Verlängerung des Kyoto-Protokolls bis 2020 durch. Da jedoch die USA, Russland, Kanada, Japan und Neuseeland ausgetreten sind, erfasst Kyoto II nur noch Staaten mit zusammen 11-13 % des weltweiten Ausstoßes und ist damit bei weitem nicht wirksam genug, um das 2 °C-Ziel zu erreichen.

Da auch die Folgegipfel in Warschau (2013) und Lima (2014) keinen Durchbruch brachten, setzt die Weltgemeinschaft nun alle Hoffnungen auf den Weltklimagipfel 2015 in Paris. Wenn es dort nicht gelingt, wirksame Maßnahmen zur Treibhausgas-Reduktion wenigsten für die emissionsstarken Staaten (z.B. Top 10 oder Top 20) zu beschließen, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit die 2 °C-Schwelle überschritten mit der Gefahr, dass Kipp-Punkte im Klimasystem ausgelöst werden mit langfristig irreversiblen gravierenden Folgen.
Nachtrag (15.12.15): Die Ergebnisse des Weltklimagipfels in Paris reichen bei nicht aus, die 2 °C-Schwelle einzuhalten. Stattdessen ist mit einer globalen Erwärmung von 3° bis 4° zu rechnen
  
Die EU-Kommission hat eine Treibhausgas-Reduktion von 20 % (sogar 30 %, falls eine Kyoto-II Vereinbarung beschlossen worden wäre) bis 2020 vorgeschlagen. Die Bundesregierung hat sich in ihrem "Integrierten Energie- und Klimaschutz-Programm" (IEKP) (Meseberg-Paket) 40 % Reduktion bis 2020 vorgenommen, falls Kyoto-II beschlossen wird, andernfalls nur 30 %.

Update Okt. 2014:
Der Europäische Rat beschließt am 24.10.2014 ehrgeizige Klima- und Energieziele bis 2030. Die Treibhausgas-Emissionen in der EU sollen um 40 % im Vergleich zu 1990 sinken. Der EE-Anteil soll auf 27 % und die Energieeffizienz ebenfalls um 27 % steigen.

Update Dez. 2014:
Um dem Anstieg der CO2-Emissionen seit 2012 entgegenzuwirken und das bestehende Klimaziel (40 % wengier CO2 bis 2020 im Vergleich zu 1990) entgegen dem aktuellen Trend doch noch zu erreichen, beschließt die Bundesregierung am 3.12.14 ein Klimaschutzpaket ("Klimaktionsplan" )mit zahlreichen Einzelmaßnahmen, darunter folgende Kernpunkte:

  • steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung;
  • zusätzliche Absenkung der CO2-Emissionen aus der Kohleverstromung um 22 Mt bis 2020;
  • 7 - 10 Mt CO2-Reduktion im Vekehr durch verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten und Elektroautos;
  • 3,6 Mt weiger CO2 in der Landwirtschaft durch eine strengere Düngemittelverordnung;
  • 3 Mt weniger CO2 in der Abfallbranche durch Neuregelungen für Deponien.


        
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Presse-/ Online-Medien
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Daten/Statistiken/ Infografiken: Aktuelles   (die jüngsten Datensätze)
THG-Ausstoß
DE 2008-2018
Deutschland senkt den Treibhausgas-Ausstoß um 4,2 Prozent | Statista
04.04.19    (1333)
Statista: Deutschland senkt den Treibhausgas-Ausstoß um 4,2 Prozent
Das Klimaziel der Bundesregierung für 2020 war ursprünglich, den THG-Ausstoß (in MtCO2e) im Vergleich zu 1990 (Referenzjahr des Kyoto-Protokolls) von 1.252 um 40 % auf 751 zu senken. Laut Grafik verharrten die Emissionen seit 2008 über 900, erstmals 2018 wurde diese Schwelle unterboten: nach vorläufigen UBA-Schätzungen lagen sie bei 869, 4,2 % weniger als im Vorjahr, was jedoch vor allem am Wetter lag: der Hitzesommer verursachte einerseits durch die Dürrewelle extreme Tiefstände bei den Flüssen, was Frachten und damit Treibstoffe verteuerte mit weniger Verkehr in der Folge. Im Verkehrssektor sanken daher die THG-Emissionen um 2,9%. Andererseits brachte die vielerorts extreme Sonnenscheindauer mehr Solarstrom. Zusammen mit dem Ausbau der Windkraft und weniger Kohlestrom konnte die Energiewirtschaft ihren THG-Ausstoß um 4,5 % senken. Da die Reduktionen aus wetterbedingten Effekten und nicht aus Maßnahmen zur THG-Reduktion resultierten, gilt das 2020-Ziel als nicht mehr erreichbar. Die nächsten beiden Zielmarken sind: bis 2030 bzw. 2050 Reduzierung auf 563 (-55%) bzw. 250 (-80%) MtCO2e.

Statista: Infotext  Infografik 

| Treibhausgase | Klimaerwärmung | 2 °C - Schwelle | Kyoto-Protokoll |
Klimasünder-2015
 Globus Infografik 11521
26.01.17    (864)
dpa-Globus 11521: Klimasünder 2015
Die Liste der 14 Staaten mit dem größten energiebedingten CO2-Ausstoß (Mt CO2) beginnt mit CN 10720, US 5180, IN 2470 und endet mit BR 490, MX 470, AU 450. Zusammen mit der EU-28 stoßen die Top3-Staaten rund 60 % der weltweiten CO2-Emissionen aus Tabelle xlsx-Tabelle.
Die 3 Staaten mit dem höchsten CO2-Ausstoß pro Kopf (in Tonnen CO2) sind  CA 19,0, AU 18,6, US 16,1. Mit dem 2 °C-Ziel vereinbar sind höchstens 2,5 t CO2 pro Kopf. Unter dieser Schwelle liegen nur 3 Staaten: IN 1,9; ID 2,0; BR 2,3. Die Industriestaaten, auch Deutschland (9,6 t), überschreiten die 2,5-Tonnen-Schwelle um ein Vielfaches. Leider wurde auf dem Weltklimagipfel 2015 in Paris nicht klar festgelegt, wie die notwendige CO2-Reduktion umgesetzt werden soll, was also auf dem nächsten Klimagipfel Anfang November 2017 in Bonn nachgeholt werden muss.

Quelle: Europäische Kommission  PBL | Infografik  | Tabelle/Infos  | Serie 

| Treibhausgase | Klimaerwärmung | 2 °C - Schwelle | Kippelemente | Kyoto-Protokoll |
Klimasünder-2014
Klimasünder-2014 / Globus Infografik 10863 vom 03.03.2016
03.03.16    (650)
dpa-Globus 10863: Klimasünder-2014
Die Grafik listet die 13 Staaten mit dem größten CO2-Ausstoß im Jahr 2014. Für jeden Staat sind 4 Werte notiert: CO2-Ausstoß (Mt) | Veränderung seit 1990 (%) | CO2-Ausstoß je Einwohner (t) | Veränderung seit 1990 (t).
Top3: CN 10.590|262|7,6|5,5;  US 5.330|-16|16,5|-3,1;  IN 2.340|146|1,8|1,1. Tabellenansicht
Die Top3 zusammen mit der EU-28 umfassen bereits fast 2/3 der weltweiten CO2-Emissionen, die bis 2050 um 80 bis 90 % im Vergleich zu 1990 gesenkt werden müssen, damit dei 2°C-Schwelle nicht überschritten wird. Das bedeutet, dass der CO2-Ausstoß pro Kopf im weltweiten Durchschnitt unter 2,5 t sinken muss. Die Sortierung nach pro Kopf [SA 16,8;  US 16,5;  CA 15,9;  RU 12,4;  KR 12,3;  JP 10,1;  DE 9,3;  IR 7,9;  CN 7,6;  MX 3,7;  BR 2,5;  IN 1,8;  ID 1,8] zeigt, dass unter den Top13 nur die letzten 3 Staaten die 2,5 t Schwelle einhalten, alle anderen liegen deutlich darüber, 6 Staaten sogar über 10 t und Deutschland mit 9,3 t nur wenig darunter. Dieser extrem hohe Prokopf-Ausstoß in den Industrieländern, inzwischen auch in Schwellenländern wie China und Iran, zeigt, wie schwer es sein wird, möglichst sogar die 1,5 °C-Schwelle bei der globalen Erwärmung nicht zu überschreiten, wie die 195 Vertragsstaaten beim Weltklimagipfel in Paris beschlossen haben.

Quelle: Europ. Kommission/ PBL    Infografik-Bezug   Tabelle [htm]   Tabelle [xls]  | Serie 

| Treibhausgase | Klimaerwärmung | Klimawandelfolgen | 2 °C - Schwelle | Kippelemente | Kyoto-Protokoll |
Daten/Statistiken/ Infografiken: Archiv   (jahrgangsweise chronologisch)
Jahrgang:  08  09  10  11  12  13  14  15  16  17  18  19  20  21  22  23  24 
  
 
Dokumente: Aktuelles   (die jüngsten Datensätze)
Weltklimabericht
Weltklimabericht:  Grafik Großansicht
31.03.14    (115)
IPCC: Fünfter Weltklimabericht
Der 5. Sachstandsbericht (engl. 5. Assessment Report, AR5) des Weltklimarats (IPCC) fast den aktuellen Stand der Wissenschaft zur Klimaerwärmung zusammen.
1) Physikalische wissenschaftliche Grundlagen: CO2-Konzentration in der Atmosphäre steigt. Die globale Erwärmung ist deutlich sichtbar, u.a. Atmosphären- u. Ozeanerwärmung, Schnee- u. Eisschmelze und Meeresspiegelanstieg.
2) Folgen, Anpassung, Verwundbarkeit: Gletscherschmelze; Auftauen von Permafrostböden; negative Bilanz der Ernteerträge; Verstärkung der Wetterextreme; Gefährdung der Lebensgrundlagen (Hitze/ Dürren; Wasser; Nahrung; Lebensraum) erhöhtes Krankheits- u. Todesrisiko; Verlust von Ökosystemen
3) Minderung des Klimawandels: Treibhausgas-Reduktion; Dekarbonisierung durch Energiewende (Strom, Verkehr, Wärme) u. Agrarwende (nachhaltige Land- u. Forstwirtschaft: u.a. Aufforstung, regionale Nutzung von Biomasse/ NaWaRo)
4) Synthesebericht für Politikschaffende (engl. policymakers) : Bekräftigung des 2°C-Ziels und der Appell, durch weltweite Kooperation (neuer Klimavertrag in Paris) noch rechtzeitig zu verhindern, dass gefährliche Kipp-Punkte im Klimasystem ausgelöst werden.

Infos, Präsentationen, Downloads: Fünfter Sachstandsbericht des IPCC

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GHG-Bulletin-2011
Greenhouse Gas Bulletin:  Grafik Großansicht
21.11.11    (97)
WMO: Greenhouse Gas Bulletin
Jährlich im November gibt die WMO ihr "Greenhouse Gas Bulletin" heraus, in dem die Treibhausgas-Konzentrationen in der Atmosphäre im Vorjahr bilanziert werden. Im Bulletin 2011 werden neue Rekordstände aus 2010 festgestellt: Kohlendioxid (CO2) stieg um 2,3 ppm auf 389,0 ppm, Methan (CH4) um 5 ppb auf 1808 ppb und Lachgas (N2O) um 0,8 ppb auf 322,2 ppb.

Download: WHO Greenhouse-Gas-Bulletin 2011 [pdf, 916 KB]

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Klimapolitik
Klimapolitik nach Kopenhagen. Auf drei Ebenen zum Erfolg:  Grafik Großansicht
29.04.10    (77)
WBGU: Klimapolitik nach Kopenhagen. Auf drei Ebenen zum Erfolg
Damit eine Erhöhung der globalen Mitteltemperatur um mehr als 2°C verhindert werden kann, müssen laut WBGU innerhalb weniger Jahre in der internationalen Klimadiplomatie entscheidende Weichen in Richtung Energie- und Klimawende gestellt werden. In seinem neuen Politikpapier empfiehlt der WBGU, dass sich Deutschland hierzu auf drei Ebenen besonders engagiert:
1) Europäische Glaubwürdigkeit durch gutes Beispiel stärken: Die EU soll bis 2020 das "30-20-20-Programm" umsetzen: 30 % weniger Treibhausgase, 20 % Anteil Erneuerbarer Energien, 20 % mehr Energieeffizienz.
2) Subglobale klimapolitische Allianzen schmieden: die EU soll Klimaallianzen jenseits der sich gegenseitig blockierenden USA und China schmieden, z.B. mit Indien, Brasilien, Ägypten und Japan.
3) Multilaterale Klimapolitik wiederbeleben: Die EU soll eine Kyoto-II-Verpflichtung akzeptieren, auch wenn noch kein rechtsverbindliches Kyoto-II-Abkommen beschlossen wird.
  
Weitere Infos: Presseerklärung   Download: Politikpapier Nr.6 (29.4.10, pdf, 1,7MB)

| Klimaerwärmung | Treibhausgase | Energieeffizienz | Erneuerbare | Energiewende | Kyoto-Protokoll | 2 °C - Schwelle | WBGU |
Dokumente: Archiv   (jahrgangsweise chronologisch)
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Unterrichtsmaterialien: Aktuelles   (die jüngsten Datensätze)
Klimawandel-Grundschule
Arbeitsheft
Arbeitsheft
18.12.09   (30)
BMU-Bildungsservice: Klimawandel
Auch Kinder im Grundschulalter bekommen mit, dass der Klimawandel häufiges Thema in den Medien ist. Sie stellen dazu Fragen und wollen Antworten. Mit dem Arbeitsheft "Klimawandel" des BMU-Bildungsservice können die SchülerInnen an das für ihre Zukunft so wichtige Thema "Klimawandel" herangeführt werden. Altersgerechte sehr anschauliche Arbeitsblätter bereiten das Thema kindgerecht auf. Naturwissenschaftliche Phänomene wie z.B. der Treibhauseffekt und die Gletscherschmelze werden über einfache Experimente erfahrbar und gleichzeitig verbunden mit Aspekten globaler Gerechtigkeit, etwa dem ressourcenverschlingenden Lebenstil der konsumorientierten Schichten in den Industrieländern aber auch immer stärker in aufstrebenden Schwellenländern. Selbst die unterschiedlichen Interessen von Staaten bei Klimaverhandlungen, wie aktuell in Kopenhagen, werden mit einfachen spielerischen Mitteln verständlich. Tipps für das eigene klimaschonende Handeln, wie z.B. Energiesparen zu Hause und in der Schule, runden das Arbeitsheft ab.
 
Arbeitsheft:  Infos/ Inhaltsübersicht/Bestellung    Download [pdf, 6,6 MB, BMU]

| Klima | Klimawandel | Klimawandelfolgen | Treibhausgase | Treibhauseffekt | Kyoto-Protokoll | Nahrung | Energiesparen | Erneuerbare | Schule |
Klimaschutz
Broschüre Klimaschutz: Allianz Umweltstiftung
Broschüre
01.12.09   (26)
Allianz-Umweltstiftung: Informationen zum Thema "Klimaschutz".  Erkenntnisse, Lösungsansätze und Strategein.
Aus Anlass des Weltklimagipfels in Kopenhagen vom 7.-18.12.09 in Kopenhagen hat die Allianz Umweltstiftung eine 48 seitige Broschüre erstellt mit umfangreichen und anschaulich bebilderten Hintergrundinformationen zu den Hauptquellen der für die globale Erwärmung verantwortlichen Treibhausgase, Möglichkeiten ihrer Reduktion durch Ausweitung der Erneuerbaren Energien, verstärktes Energiesparen und Erhöhung der Energieeffizienz. Auch die kontroverse Diskussion über die Atomenergie und die Kohle-Verstromung unter Einsatz von CCS-Technologien werden in Text und Bild dargestellt. Aufgrund der übersichtlichen Strukturierung, den gut verständlichen Texten in Kombination mit hervorragenden Infografiken und Folien ist die Klimaschutzmappe sehr gut für den Unterricht geeignet.
Mit der neuen Broschüre setzt die Allianz-Umweltstiftung ihre Publikationsreihe "Wissen" fort, die den Anspruch verfolgt, fachlich fundiert aber nicht wertend über verschiedene Umweltthemen zu informieren. In dieser Reihe sind bisher Broschüren zu den Themen "Wasser", "Tropenwald" und "Klima" erschienen.

Broschüre:   Infos/Hintergrund/Links    Download (pdf, 6,2 MB, 48 Seiten)

| Klimawandel | Treibhausgase | Treibhauseffekt | Klimaerwärmung | Kyoto-Protokoll | Emissionshandel | CDM | Solarenergie | Wasserkraft | Windenergie | Biomasse |  |
wos-1S1
Wochenschau: Globale Probleme / Ausgabe 3-4/ 2006 Sek.I
Materialiensammlung
01.03.08   (4)
Wochenschau: Klimawandel
Das Wochenschauheft Nr. 1/2008 Sek.I bietet eine Fülle von Ausschnitten aus Zeitungsartikeln, Fachbüchern und Webseiten sowie Infografiken und Statistiken zum Themenkomplex Klimaerwärmung und seine Folgen. Themen sind u.a.: Prognosen zum Klimawandel weltweit und in Regionen, darunter Deutschland; Klimaschutzpolitik weltweit und in Deutschland; Klimaschutz individuell/ CO2-Fußabdruck.
Zahlreiche Infokästen und Worterklärungen helfen effektiv beim Verstehen der Fachbegriffe und komplexen Zusammenhänge. Arbeitshilfen und - vorschläge regen an, sich aktiv mit den Inhalten auseinander zu setzen und eine eigene begründete Meinung zu entwickeln zu Themen, die aktuell in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft diskutiert werden und auch die meisten individuell betreffen, wie z.B. Tempolimit, klimaschonend reisen, Umsteigen auf Bus/ Bahn, Klimaschutz bei Konsum und Ernährung.
Zum Abschluss bietet das Projekt "Energiedetektive in der Schule" vielfältige praxisorientierte Anregungen zum Energiesparen in Schulen und Bildungseinrichtungen.     
Detailliertes Inhaltsverzeichnis mit vielen verlinkten Aspekten / Bezug

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Unterrichtsmaterialien: Archiv   (jahrgangsweise chronologisch)
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Klimaschutz
Die Wochenschau Sonderausgabe 2003 für Sek. I/II  bietet eine Fülle von Ausschnitten aus Zeitungsartikeln und Fachbüchern sowie Grafiken und Statistiken zum Thema Klimaschutz. Die Materialsammlung wird ergänzt durch kurze Begriffs- und Faktenerklärungen sowie Aufgaben- und Arbeitsvorschläge. Zahlreiche Links ins Internet bieten Möglichkeiten für vertiefende Recherchen.    Umfang: 66 Seiten
Inhalte u.a.: Hochwasserkatastrophe 2002; weltweiter Klimawandel; Treibhauseffekt; Treibhausgase; Nachhaltigkeit/ globale Klimapolitik; Kyoto-Protokoll/ Reduktion von Treibhausgasen; Wälder im Kohlenstoffhaushalt; Klimaschutz in Deutschland und in der EU; Emissionshandel; Energiewende/ nachhaltige Energiepolitik; Erneuerbare Energien und ihre Förderung; Energiesparen; Energieeffizienz.
Detailliertes Inhaltsverzeichnis mit vielen verlinkten Begriffen/ Bezug
 => Energie   Klima 
    
Das Kyoto-Protokoll: Ein Meilenstein für den Schutz des Weltklimas / Broschüre des Umweltministeriums: Infos, Download Das Kyoto-Protokoll: Ein Meilenstein für den Schutz des Weltklimas
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und ReaktorsicherheitZm Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls am 16.2.2005 bietet das Umweltministerium eine 28-seitige Broschüre zum kostenlosen Download [pdf, 650 KB] an.
Inhalt:  • menschgemachter Klimawandel •  Geschichte und zentrale Elemente des Kyoto-Protokolls •  globaler Klimaschutz •  Deutschland als Vorreiter im Klimaschutz •  Eckfeiler des Klimaschutzes in Deutschland •  Innovationen durch Klimaschutz • Was kann ich tun? • Internetadressen.
Auch wenn die Klimaschutzbemühungen in Deutschland recht positiv dargestellt werden und die Broschüre insofern auch als Werbung für das Umweltministerium gesehen werden kann, lässt sie sich als Einführung in die Thematik für den Unterricht nutzen, z.B. die Daten, Statistiken und Infografiken.
=> Lexikon: Klimawandel   Treibhauseffekt   Energieeffizienz  
  
  

zum Seitenanfang Chronologie

  Anhand der Chronologie können die Probleme bei der Umsetzung des Kyoto-Protokolls und dem Ringen um ein Nachfolgeabkommen zur weltweiten Reduktion der Treibhausgase in ihrer zeitlichen Abfolge nachvollzogen werden.
  2015
21. Weltklimagipfel in Paris vom 30.11 bis 12.12.2015
Die Ergebnisse des Weltklimagipfels in Paris reichen bei weitem nicht aus, die 2 °C-Schwelle einzuhalten. Zwar verpflichten sich erstmals alle 195 Vertragsstaaten zur Reduktion der Treibhausgase in einem Ausmaß, dass die globale Erwärmung deutlich unter 2° C bleibt, möglichst sogar 1,5° C nicht überschreitet. Diese Verplichtung beruht jedoch nur auf Freiwilligkeit und ist völkerrechtlich nicht bindend. Zwar sind Kontrollen des CO2-Ausstoßes alle 5 Jahre vorgesehen, aber erst ab 2023 und auch nur durch die Länder selbst. Nach allen bisherigen Erfahrungen werden Selbstverpflichtungen jedoch oft nicht eingehalten und bei Eigenkontrollen wird geschummelt. Außerdem reicht das bisher von den Staaten freiwillig Zugesagte bei weitem nicht aus, die 2 °C-Schwelle einzuhalten, sondern führt zu einer Erderwärmung um 3° bis 4°. Konkrete Reduktionszahlen oder -pfade, vor allem zur Einhaltung des globalen CO2-Budgets von 750 Gt von 2010 bis 2050, fehlen völlig. Notwendig wären wirksame Mechanismen zur Dekabonisierung bis 2050 mindestens der größten CO2-Emittenten, stattdessen wird die Möglichkeit eröffnet, auch nach 2050 weiter CO2 zu emittieren, wenn es im gleichen Umfang wieder "neutralisiert" wird, etwa durch Aufforstung oder Reaktivierung von Mooren, vor allem aber durch das äußerst fragwürdige CCS. Ähnlich wie die Atomenergie mit dem Atommüll ein Problem geschafffen hat, was möglicherweise nicht wirklich lösbar bist, auf jeden Fall aber tausende künftige Generationen schwer belastet, könnte es auch mit CCS passieren: Wenn das verpresste CO2 über die Jahrhunderte nach und nach aus den unterirdischen Lagerstätten in die Atmosphäre diffundiert, wird der Treibhauseffekt - zwar verzögert - so verstärkt, dass die 2 °C-Schwelle überschritten wird. Dann werden die Kipp-Elemente im Klimasystem ausgelöst und es gibt kein Zurück mehr zu einem Klima, mit dem die Menschheit klar kommen kann.
  2014


20. Weltklimagipfel in Lima (Peru) vom 1. bis 12.12.2014
Nachdem US-Präsident Obama und der chinesische Staatspräsident Xi Jinping zusammen im Nov. 2014 konkrete Reduktionsziele genannt hatten (USA: bis 2025 26-28 % weniger als 2005; China: ab 2030 kein Anstieg mehr), stiegen die Erwartungen im Vorfeld des Klimagipfels, die dann aber wieder enttäuchst wurden. Verbindliche Maßnahmen oder Vorgaben wurden wieder nicht beschlossen. Es wurde nur die "Einladung an alle Staaten" vom letztem Gipfel bekräftigt, auf freiwilliger Basis bis zum 31.3.15 Reduktionskonzepte vorzulegen, die dann vom UN-Klimasekretariat (UNFCCC) bis Nov. 2015 zu einem Bericht zusammengefasst werden. Bis Mai 2015 soll ein Vertragsentwurf für den Klimagipfel 2015 in Paris vorgelegt werden mit dem Ziel, in Paris ein für alle Staaten verbindliches Klimaschutzabkommen zu beschließen.

  2013


19. Weltklimagipfel in Warschau (Polen) vom 11. bis 23.11.2013
Keine nennenswerte Ergebnisse.

  2012 Kyoto-I läuft aus
Die erste Verpflichtungsphase des Kyoto-Protokolls, das 1997 in Kyoto (Japan) beschlossen wurde und am 16.05.2005 in Kraft trat (Kyoto I), läuft am 31.12.2012 aus. Damit enden zunächst die völkerrechtlich verbindlichen Vorgaben für Industriestaaten zur Begrenzung ihrer Treibhausgas-Emissionen.
Ziel der Staatengemeinschaft war es, beim 15. Klimagipfel 2009 in Kopenhagen ein Folgeabkommen zum Kyoto-Protokoll (Kyoto II) zu beschließen. Da dies aufgrund divergierender Interessen der Hauptverursacher der Treibhausgase nicht gelang, auch nicht bei den Folgegipfeln in Cancún 2010 und Durban 2011, steigt das Risiko, dass die 2°C-Schwelle bei der globalen Erwärmung überschritten wird und Kipp-Punkte im Klimasystem ausgelöst werden mit katastrophalen weltweiten Folgen.


18. Weltklimagipfel in Doha (Katar) vom 26.11 bis 8.12.2012
Zwar beschließen 200 Staaten (in einem fragwürdigen hochumstrittenen Abstimmungsverfahren) die Verlängerung des Kyoto-Protokolls bis 2020 (Kyoto II), was aber für die CO2-Reduktion kaum was bringt, weil die an Kyoto-II teilnehmenen Länder nur für ca. 1/8 der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sind, denn Großemittenten wie die USA und Kanada sind schon früher ausgetreten und Japan, Russland sowie Neuseeland machen inzwischen auch nicht mehr mit. Ohnehin verpflichtet Kyoto-II (wie Kyoto I) nur Industrieländer, alle anderen Länder bleiben außen vor, insbesondere die beiden bevölkerungsreichsten Länder China und Indien, inzwischen auf Rang 1 bzw. 3 der Länder mit dem größtem CO2-Ausstoß.


Selbst wenn die bisher zugesagten Reduktionen von Treibhausgasen auch tatsächlich umgesetzt werden, wird die globale Erwärmung laut Weltbank-Klimabericht um 3,5 bis 4°C steigen, mit nicht mehr verkraftbaren Folgen. Um das Horrorszenario einer 4°C-Welt doch noch zu verhindern, hätte beim Klimagipfel in Doha effektiver als bisher daraufhin gearbeitet werden sollen, die 2°C-Schwelle trotz aller bisherigen Misserfolge doch noch einzuhalten. Notwendig ist ein konkreter Fahrplan (Roadmap), der sicherstellt, dass die globalen THG-Emissionen spätestens 2020 ihren Höhepunkt überschreiten und danach schnell sinken (s. Budget-Ansatz), z.B. durch Umsetzung der vom WBGU geforderten "Großen Transformation" hin zu einer post-fossilnuklearen Wirtschafts- und Lebensweise.

  2011


Kanda verlässt das Kyoto-Protokoll
Am 12.12.11, unmittelbar nach dem Weltklimagipfel in Durban, verlässt Kanada als erster unter allen Vertragsstaaten das Kyoto-Protokoll. Laut Reduktionsvorgabe des Kyoto-Protokolls hätte Kanada seinen Treibhausgas-Emissionen um 6 % im Vergleich zum Jahr 1990 senken müssen, tatsächlich sind sie jedoch bis 2010 massiv um 35 % gestiegen, weshalb Kanada mit umgerechnet 10,5 Mrd. Euro Strafe wegen Nichteinhaltung der Kyoto-Vorgaben rechnen musste. Unabhängig vom Kyoto-Protokoll will Kanada nun seinen Treibhausgas-Ausstoß um 20 % bis 2020 senken, in Bezug auf 1990 sind das aber nur 3 %. Grund für die Abkehr vom Kyoto-Protokoll ist, dass Kanada seine reichen Öl-Sand-Vorkommen und andere Rohstoffe ausbeuten will, was mit hohem CO2-Ausstoß verbunden ist.


17. Weltklimagipfel in Durban (Südafrika) vom 28.11 bis 11.12.2011
Auch wenn die jüngsten Treibhausgas-Daten (z.B. US-Energieministerium, WMO, IEA) alarmierend sind, da bei Fortschreibung der aktuellen Trends eine Erderwärmung von 4 bis 6 °C prognostiziert wird und daher dringender Handlungsbedarf besteht, brachte der Weltklimagipfel in Durban keine rechtsverbindlichen Regelungen. Die fast 200 Vertragsstaaten einigten sich in der sog. "Durban Platform" lediglich darauf, in den nächsten Jahren weiter zu verhandeln mit dem Ziel, spätestens 2015 ein rechtsverbindliches Abkommen für alle zu beschließen, das ab 2020 in Kraft treten soll. Das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll soll verlängert werden, es umfasst allerdings nur Staaten, die für 15 % der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich sind: Die Top3-CO2-Emittenten China, USA und Indien, die zusammen für rund 43 % des CO2-Ausstoßes verantwortlich sind, beteiligen sich nicht am Kyoto-Protokoll.
Weitere Infos/Analysen: Germanwatch: Hintergrundpapier [pdf, 325 KB]

  2010


16. Weltklimagipfel in Cancún (Mexiko) vom 29.11.- 10.12.2010
Der Klimagipfel verlief zwar erfolgreicher als erwartet, allerdings bleiben die Ergebnisse weit hinter dem zurück, was notwendig wäre, um das 2°-Celsius Ziel zu erreichen. Laut Expertenschätzungen werden die bisherigen unverbindlichen Zusagen zur Treihausgas-Reduktion zu einem Anstieg der globalen Erwärmung um 3 bis 4 °C führen.
Die Beschlüsse von Cancún, die allerdings mit keinerlei rechtlich bindenden konkreten Maßnahmen oder Vorgaben verbunden wurden:

  1. Die Weltgemeinschaft bekennt sich zum 2°-Celsius Ziel und beschliesst ein Monitoring: Zwischen 2013 und 2015 soll geprüft werden, ob die Reduktion der Treibhausgase verstärkt werden muss.
  2. Die Treibhausgas-Reduktion der Länder soll nach einheitlichen Kriterien durch eine internationale Kontrolle überprüft werden.
  3. Zum Waldschutz wird das Programm REDD (Reducing Emissions for Deforestation and Degradation) beschlossen.
  4. Es wird ein "Green Fonds" eingerichtet zur Finanzierung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen der globalen Erwärmung in den Entwicklungsländern. Der Sitz dieses Anpassungsfonds ist Bonn, wo auch das UN-Klimasekretariat seinen Sitz hat.
  5. CCS-Technologien werden in den CDM-Prozess einbezogen.
Zusammenfassung der Ergebnisse            Presseschau: Inland  Ausland    
  2009


Copenhagen Accord
Copenhagen Accord: Beschluss des Kopenhagen-Gipfels vom 18.12.09
Download
(engl., pdf, 182 KB)

15. Weltklimagipfel in Kopenhagen vom 7.- 18.12.2009
Gemessen an den Zielen des Klimagipfels war er ein Fiasko und die internationale Klimapolitik steht zunächst vor einem Scherbenhaufen. Einziges "Ergebnis" des Kopenhagen-Gipfels war eine unverbindliche Erklärung ("Copenhagen Accord"), die von den Regierungsschefs der wichtigsten Industrieländer ausgearbeitet und vom Rest der Staatengemeinschaft lediglich "zur Kenntnis genommen" wurde. Darin wird das 2°C-Ziel zwar akzeptiert, allerdings ohne jegliche Konkretisierung seiner Umsetzung. 


Analysen/ Reaktionen/ Stellungnahmen
zum Klimagipfel
in Kopenhangen

Bilanz des Klimagipfels
[tagesschau.de 19.12.09]

Gabriel, Töpfer, Latif, Lemke, BUND, Greenpeace, Germanwatch, ATTAC, kirchliche Institutionen:
Reaktionen auf den Gipfel
[tagesschau.de 19.12.09]

Reaktion von Personen
und Institutionen

[tagesschau.de 21.12.09]

Klimaforscher
Prof. Schellnhuber
im tagesschau-Chat

[tagesschau.de 21.12.09]





Analyse / Wertung
Von Hopenhagen nach Flopenhagen: zu wenig, zu vage, zu unverbindlich.
Alle Warnungen der Klimawissenschaft (z.B Kopenhagen-Diagnose, Synthesis-Report), dass die Klimaerwärmung schneller abläuft als bisher angenommen samt konkreten Vorschlägen für ein Kyoto-II-Abkommen (z.B. WBGU-Globalbudget, Kyoto-II-Vorschlag von NGOs) zusammen mit dem hohen weltweiten Erwartungsdruck in Politik und Zivilgesellschaft haben nicht bewirkt, dass die schon bei den Vorverhandlungen aufgetretenen gegenseitigen Blockaden der wichtigsten Vertragsstaaten überwunden werden konnten
Hauptursache für das Scheitern der Verhandlungen ist die abwartende zögerliche Haltung der größten Klimasünder, die in Verkennung oder Verdrängung oder sogar im vollen Bewusstsein der drohenden katastrophalen Folgen der Klimaerwärmung tatenlos bleiben nach dem Prinzip: Wer sich zuerst bewegt, droht im Poker um den Klimaschutz am meisten im Vergleich zu anderen zu verlieren. So scheinen die meisten Industriestaaten die Treibhausgas-Reduktion immer noch verkürzt als Trittbrettfahrerproblem statt als Win-win-Strategie wahrzunehmen. Dabei wird zögerlicher Klimaschutz für die Staatengemeinschaft insgesamt wie auch für nahezu alle Einzelstaaten weitaus teurer als rechtzeitiges Handeln, selbst wenn es eine Zeit lang "Vorleistungen" sein sollten, die andere als Trittbrettfahrer zum eigenen nur scheinbaren Vorteil nutzen könnten. Der wirksamste Klimaschutz ist nämlich eine konsequente und umfassende Energiewende, die zwar zunächst gewaltige Investititionen erfordert, sich aber in wenigen Jahrzehnten volkswirtschaftlich amortisiert und von Anfang an den Treibhausgas-Ausstoß sowie die Energieabhängigkeit und in der Folge die Ressourcenkonflikte reduziert, zum Nutzen des "vorleistenden" Staates wie für die Staatengemeinschaft insgesamt. Trittbrettfahrer, also Staaten, die die Energiewende rauszögern, haben vielleicht kurzfristige "Vorteile", die sich aber schnell ins Gegenteil verkehren. Sie schaden sich mittel- und vor allem langfristig selbst, aber auch die Staatengemeinschaft insgesamt. Deshalb hätten die Industriestaaten sich auch aus Eigeninteresse und nicht nur in ihrer historischen und aktuellen Hauptverantwortung für die Klimaerwärmung zur verstärkten Reduktion von Treibhausgasen verpflichten sollen, selbst dann, wenn sich Schwellenländer mit inzwischen pro Staat großem aber pro Kopf immer noch vergleichsweise kleinem Treibhausgas-Ausstoß wie China und Indien zunächst nicht beteiligen.
   
Kurzsichtige Einzelinteressen, Klientelpolitik und Lobbyismus in verschiedenen Ländern und Ländergruppen wie der EU haben verhindert, dass das weltweit Notwendige für die Einhaltung der 2°C-Schwelle in Kopenhagen beschlossen wurde.
   
So war es für den "Hoffnungsträger" Obama wohl wichtiger, zu Hause seine Gesundheitsreform durch den Kongress zu bringen und dafür den Klimaschutz hintan zu stellen, als in Kopenhagen Zugeständnisse zu machen, die ihm die nächste Präsidentschaft in 3 Jahren kosten könnten. Was zählt da der Meeresspiegelanstieg bis zum Ende des Jahrhunderts von 50 bis 200 cm, der Megacities an den Küsten wie New York in ihrer Existenz bedrohen wird.
Auch unsere "Klima-Kanzlerin" Angela Merkel blieb ihrer bisherigen Klientel-Politik treu: Nach der Abwrackprämie folgte sie abermals den Forderungen aus Wirtschaftskreisen, in Kopenhagen keine "Vorleistungen" zu erbringen, weil das den globalen Wettbewerb verzerren und Deutschland als Exportweltmeister in den nächsten Jahren gefährden könnte. Was zählen da der Meeresspiegelanstieg in einigen Jahrzehnten, der auch die Küste und das Flachland in Norddeutschland heimsuchen wird, und die häufigeren und intensiveren Extremwetter-Ereignisse wie Orkane, Hochwasser und Hitzewellen? Welche Relevanz hat eigentlich der Amtseid der Kanzlerin "Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden,...werde.“ (Art. 56  GG) "?
  
Der steigende Meeresspiegel, Extremwettereignisse wie Taifune und Dürren werden auch China und andere Staaten in Asien nicht unverschont lassen. Vermutlich noch katastrophaler wird das Abschmelzen der Gletscher im Himalaja sein: Zunächst Überschwemmungen, später Wassermangel und Dürren und in der Folge gewaltige Ernteausfälle. Hunderte Millionen bis Millarden Menschen werden im 21.Jahrhundert und darüber hinaus flüchten, verdursten, verhungern oder in Folge von Extremwettern sterben müssen. An was hat der chinesische Regierungschef  Wen Jiabao gedacht, als er jegliche nachprüfbare Treibhausgas-Reduktion in Kopenhagen verweigerte?
    
Viel Zeit bleibt nicht mehr: Spätestens ab 2015 bis 2020 sollte der weltweite Treibhausgas-Ausstoß sinken! Jedes einzelne Jahr Verzögerung jetzt erfordert überproportional mehr Treibhausgas-Reduktion in vielen künftigen Jahren.

  2008

 

14. Weltklimagipfel vom 1.-12.12.08 in Poznan (Posen, Polen)
Der Klimagipfel 2008 sollte das geplante Kyoto II-Abkommen vorbereiten, das das bisherige Kyoto-Protokoll von 1997, das am 16.2.2005 in Kraft trat und Ende 2012 ausläuft, fortführen soll.
Wie schon im Vorfeld des Klimagipfels befürchtet wurde, konnten keine nennenswerten Ergebnisse erzielt werden. Während die EU-Staaten auf dem parallelen EU-Gipfel immerhin ihr CO2-Reduktionziel (20 % weniger bis 2020, sogar 30 % weniger, falls Kyoto-II beschlossen wird) bekräftigten, allerdings beim Emissionshandel mit zahlreichen Ausnahmeregeln und Vergünstigungen z.B. für Kohlekraftwerke in Polen und energieintensive Industrien in Deutschland, wehrten sich Russland, Kanada, Australien und Japan gegen jegliche konkrete Festlegung. Die armen besonders von der Klimaerwärmung betroffenen Länder waren enttäuscht, da sie mehr erwartet hatten im Hinblick auf den Anpassungsfonds, der ihnen Geld bereitstellen soll, damit sie die Folgen der Klimaerwärmung besser bewältigen können. Immerhin wurde der Beschluss von Bali 2007, den Fonds von der Weltbank-Tochter GEF verwalten zu lassen, was heftigen Widerstand der G77 ausgelöst hatte, revidiert: Der Fonds soll nun einen eigenen Vorstand unter dem Dach des UN-Klimasekretariats bekommen.
Harte Kritik kam von NGOs und Klimaexperten: Der Klimagipfel bleibe hinter dem Notwendigen zurück, so H.J.Schellnhuber [SZ
   Weitere Presseartikel
     

  2007

Beschlüsse des Weltklimagipfels

Nachrichten im Kontext
des Weltklimagipfels

Weltklimagipfel vom 3.-15.12.07 auf der Insel Bali (Indonesien):
Die Diskussion über zahlreiche kontroverse Aspekte dauert an, wie auch der letzte Weltklimagipfel auf Bali wieder einmal zeigte. Vermutlich werden die Verhandlungen über die Reduzierung des weltweiten Treibhausgasausstoßes nach dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls 2012 sehr schwierig werden. Die Vertragsstaaten nehmen sich aber vor, beim Weltklimagipfel im Dez. 2010 in Kopenhagen (Dänemark) ein Kyoto II-Klimaschutzabkommen zu beschließen.
   
Der letzte IPCC-Weltklimabericht (4. Sachstandsbericht von 2007) mahnt, dass deutlich mehr als bisher getan werden muss, damit die Treibhausgase schnell und umfangreich genug reduziert werden, um die globale Erwärmung auf maximal 2 °C zu begrenzen. Denn diese Schwelle darf nach Einschätzung des IPCC nicht überschritten werden, wenn der Klimawandel und seine Folgen für die Menschheit noch verkraftbar bleiben sollen.
  2006
28./ 29. Sep.2006
Kongress: KyotoPlus
Internationaler Kongress, Berlin

KyotoPlus: Wege us der Klimafalle
Neue Ziele - Neue Allianzen - Neue Technologien - Neue Politik
Getragen von einem breiten Veranstalterbündnis unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Klaus Töpfer bietet KyotoPlus ein internationales Forum für Akteure in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft. Ziel des Kongresses ist, neue Ansätze und Perspektiven für die internationale Klimapolitik zu befördern und neue Akteure einzubeziehen.
VeranstalterInnen: Heinrich-Böll-Stiftung; WWF Deutschland; European Climate Forum; Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
Infos: Andrea Peschel, Fon 030-400 484 82, andrea@boellstiftung.org
Anmeldung/Details: www.kyotoplus.org
 
  2005 Kyoto-Protokoll tritt in Kraft
Globus 9773 -25.02.05
Globus Infografik: Kyotoprotokoll zum Klimaschutz/ Großansicht, Bezug
Großansicht/ Daten
Am 16.02.05 ist das Kyoto-Protokoll in Kraft getreten. 141 Länder verpflichten sich, den weltweiten Ausstoß von sechs Treibhausgasen bis 2012 um mindestens 5,2 % gegenüber 1990 zu reduzieren. Die Grafik zeigt oben eine Weltkarte, in der die Länder nach 3 Kathegorien farblich gekennzeichnet sind:
grün: Länder, die vor 2003 das Kyoto-Protokoll ratifiziert haben
rot: Länder, die in 2003/ 2004 ratifiziert haben, insbesondere Russland
beige: Länder, die nicht ratifiziert haben, darunter die USA und Australien.
In der Europakarte unten links sind die Gebiete mit prognostiziertem Temperaturanstieg infolge des Treibhauseffektes nach 3 Stufen farblich markiert:
rot: Anstieg um mehr als 3° C in der Region im Norden Schwedens/ Finnlands,
beige: Anstieg um 2 - 3 ° C, Streifen von Südwest bis Nordost-Europas
gelb: Anstieg um 1- 2 ° C, in Südost-Europa, Portugal, Irland.
Die Tabelle rechts unten listet die TopTen der Klimasünder 2003.
=> Lexikon: Treibhausgase  Treibhauseffekt  Klimawandel
=> Daten/ Statistiken/ Infografiken:   Treibhausgase    Klima  
  
Globus 0157 - 02.09.05
Weltweite CO2-Bilanz. Energiebedingter Kohlendioxid-Ausstoß: Globus Infografik
Bezug/Großansicht  
  vorübergehend in der
Globus-Galerie

 
Infografik: Deutschlands Treibhausgase. Koyto-Ziel fast erreicht
Kohlendioxid-Ausstoß in Millionen Tonnen (Mt)
  
1990
2003
2008-12
insgesamt
1015,0
865,3
844,0
Energieerzeugung/Industrie
637,1
516,0
495,0
Verkehr
158,1
166,5
171,0
Haushalte
129,3
122,4
120,0
Gewerbe
90,6
60,3
58,0
Laut Kyoto-Protokoll und EU-15 interner Verteilung soll Deutschland seine Treibhausgas-Emissionen um 21% im Vergleich zu 1990 senken. Laut Nationalem Allokationsplan (NAP) wird für 2012 ein Wert von 844 Mt anvisiert.

=>   Treibhausgase   Emissionshandel
  
Infografik: Bilanz zum Kyoto-Protokoll
Großansicht
[ZEIT 07/2005]


Die Infografik ist eingebettet in den ZEIT-Artikel:
"Das Symbol von Kyoto.
Das Klimaschutz-Protokoll tritt nächste Woche endlich in Kraft - mit Konstruktionsfehlern.
"
[DIE ZEIT, 07/10.02.05, S.22].

=>

Treibhauseffekt
Treibhausgase
Energieeffizienz
Emissionshandel


Infografik: Bilanz zum Kyoto-Protokoll: Triste Ergebnisse
Absehbare Entwicklung der weltweiten Treibhausgase-Emissionen 1990-2010
Referenzwert für das Kyoto-Protokoll sind die Treibhausgas-Emissionen 1990 von insgesamt 30,2 Mrd. t CO2-Äquivalent. Gemäß Kyoto-Protokoll sollen die Industrieländer ihre Reduktionsverpflichtungen bis zum Zeitraum 2010 - 2012 umsetzen.
1.Zahl: Anteil an den weltweiten Treibhausgas-Emissionen 1990 in %
2.Zahl: erwartete Veränderung im Zeitraum 1990 bis 2010 in %.
3. Reduktionsverpflichtung übernommen gemäß Kyoto-Protokoll: Ja/ Nein
Entwicklungsländer: 39/+34/ Nein;    USA/ Australien: 22/ +34/ Nein;
EU-15: 14/ - 6,5/ Ja;             restliche Industrieländer: 25/ +0,5/ Ja.

Im ZEIT-Artikel referiert Fritz Vorholz Einschätzunge von Experten, wonach der CO2-Ausstoß sogar um weitere 6 Mrd.t weltweit steigen wird. Dabei reichen die Reduktionsziele des Kyoto-Protokolls nicht einmal, um die globale Erwärmung hinreichend zu bremsen. Weitergehende Konzepte sind notwendig, wie sie z.B. die beiden Forscher Pascala/ Socolow von der Princeton-Universität ( weitaus mehr Energieeffizienz) entwickelt haben oder Lutz Wicke, Prof. für Ökomanagement, mit seinem "Kyoto-Plus-Konzept" vorschlägt, eine Ausweitung des Emissionshandels auf alle Erdbürger: Jedem Erdbürger werden gleichviele CO2-Emissionsrechte zugeteilt, die dann weltweit gehandelt werden können. Der Marktmechanismus soll dann dafür sorgen, dass Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgase dort vollzogen werden, wo sie den größten Effekt haben.
 
Infografik: Europa (EU15) und das Kyoto-Protokoll; Großansicht
Großansicht/ Daten

=> Treibhausgase  > Daten/Infografiken   
Infografik: Europa (EU-15) und das Kyoto-Protokoll
Im Kyoto-Protokoll haben sich die EU-15-Staaten verpflichtet, bis zum Jahr 2012 ihre Treibhausgas-Emissionen um 8 % im Durchschnitt aller EU-15-Länder im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Die EU-Umweltminister beschlossen im Rahmen einer EU-internen Lastenverteilung für jedes Land eine eigene Reduktionsquote, für Deutschland z.B. - 21 %. In der Tabelle wird die jeweilige Reduktionsverpflichtung (Soll) dem erreichten Stand 2002 (Ist) gegenübergestellt. Bei etwa 10 Staaten zeichnet sich eine z.T. erhebliche Verfehlung der Kyoto-Ziele ab.
Die Grafik ist eingebettet in den Artikel: "Feiertag für das Klima. Das Kyoto-Abkommen tritt in Kraft - doch Forscher warnen, dass dem Sekt schon bald der Kater folgen könnte "[FR, 16.02.05]  => FR-Themenseite
  
  2004
Nationaler Allokationsplan

Beschluss des Bundeskabinetts vom 31.03.2004
Nationaler Allokationsplan für die Bundesrepublik Deutschland 2005-2007
Das Bundeskabinett hat am 31.3.04 auf Vorschlag von Bundesumweltminister Jürgen Trittin den ersten Nationalen Allokationsplan (NAP) für Deutschland beschlossen. Damit erfüllt die Bundesregierung gerade noch fristgerecht die Vorgaben der EU-Richtlinie zur Einführung des europaweiten Emissionshandels, der am 1.1.2005 beginnen und helfen soll, die Vorgaben des Kyoto-Protokolls zu erfüllen. Danach sollen die EU-Staaten die CO2-Emissionen im Schnitt um 8 % im Vergleich zu 1990 reduzieren.
  
   
  2003
Sondergutachten des WBGU: "Über Kyoto hinaus denken - Klimaschutzstrategien für das 21. Jahrhundert."
In ihrem Gutachten betonen die Wissenschaftler, dass gefährliche Klimaänderungen nur noch vermeidbar sind, wenn die Reduktion von Treibhausgasen deutlich stärker als bisher verfolgt wird. Insbesondere muss der vom Menschen verursachte Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) bis 2050 global um etwa 45-60% gegenüber 1990 gesenkt werden. Dies bedeutet, dass die Industrieländer ihren Ausstoß von Treibhausgasen bis 2020 um mindestens 20% verringern müssen. Gemäß Kyoto-Protokoll haben sie sich nur dazu verpflichtet, bis 2012 die Emissionen um 5,2 % bezogen auf 1990 zu senken.

Presseerklärung zum Sondergutachten [WBGU]
Gutachten online [WBGU]
Gutachten zum Download [pdf, 1,6 MB; 99 S. ; WBGU]
  => Dokumente    Klimawandel  Treibhausgase  
  
Infografik: CO2-Emissionen in der EU; Großansicht [FR]
Großansicht [FR]
Infografik: CO2-Emissionen in der EU: Voraussichtliches Unter- bzw. Über-schreiten der Klimaschutzziele in den EU-Ländern laut Kyoto-Protokoll bis 2010 im Vergleich zu 1990, wenn die Politik der Länder unverändert fortgeführt würde. Nach derzeitigen Stand würden nur Großbritannien und Schweden die erforderliche CO2-Reduktion schaffen. (Angaben in Prozentpunkten): EU: + 7,5;
Schweden: - 3,3; Großbritannien: - 1,4;  Deutschland: + 1,3;
Luxemburg: + 5,6; Frankreich: + 9,5; Italien: + 10,2; Griechenland: + 10,7; Niederlande: + 12,1; Portugal: + 14,0; Finnland: + 16,5; Belgien: + 22,9;
Österreich: + 24,5; Irland: + 26,8; Spanien: + 33,3; Dänemark: + 37,8
Die Grafik ist eingebettet in den Artikel: "EU droht Scheitern bei Klimaschutz. Umweltkommissarin fordert Umdenken der Mitgliedstaaten, um Kyoto-Ziele bei Treibhausgasen noch zu schaffen " [FR, 03.12.03]
=>  Treibhausgase  
  
Veränderung der Treibhausgas-Emissionen wichtiger Länder in %
Soll:Reduktionsverpflichtung laut Kyoto-Protokoll bis 2010 im Vergleich zu 1990
Ist: von 1990 bis 2000/01
  
Soll
Ist
Deutschland
-21,0
-18,0
Frankreich
0,0
0,0
Italien
- 6,5
+ 7,1
Spanien
+15,0
+33,1
Großbrit.
-12,5
-12,3
Japan
-6,0
+11,2
USA
-7,0
+14,2
Russland
0,0
-35,4
DIE ZEIT, 46/06.11.03, S.28
Kyoto-Protokoll vor dem Scheitern ?
Im Artikel "Der Protokollverstoß: Die Klimavereinbarung von Kyoto droht zu scheitern - die Folgen werden tabuisiert" [ZEIT 46/03] zeigt Fritz Vorholz anhand aktueller Zahlen zu den Treibhausgas-Emissionen, dass nahezu alle großen Emittenten die Vorgaben des Kyoto-Protokolls z.T. weit verfehlen. Ferner analysiert Vorholz die Motive, warum Russland seine in Aussicht gestellte Ratifizierung immer weiter hinaus zögert. Wie schon zuvor die Stiftung Wissenschaft und Politik [pdf, 96KB] empfiehlt Vorholz, ein tatsächliches Scheitern des Kyoto-Protokolls in die Szenarien einzubeziehen, sich auch auf diesen "worst case" einzustellen und nach Altenativen zu suchen. Als eine Möglichkeit sieht Vorholz ein "Kyoto light", an dem sich die EU, Japan und Kanada (sie haben das Kyoto-Protokoll ratifiziert) beteiligen. Da sie allerdings nur ca. 20 % der weltweiten CO2-Emissionen verursachen, während die 4 Großemittenten USA, Russland, China und Indien zusammen für ca. 50 % der Gesamtemissionen verantwortlich sind, "werden die Vorreiter demonstrieren müssen, dass Klimaschutz nicht zulasten von Wirtschaft und Wohlstand geht", resümiert Vorholz.
  
Radio-Tipp

Leonardo: Kyoto-Prozess
Die Klimaverhandler - Einblicke ins Innenleben des Kyoto-Prozesses
Montag, 20. Oktober 2003: 16.05 - 17 Uhr, Leonardo, WDR 5 (Radio)
Wiederholung: Montag, 20. Oktober 2003, ab 21.05 Uhr, WDR 5
Bei "Leonardo" sprechen zwei führende deutsche Klimaverhandler über die Motivation der an dem Kyoto-Prozess Beteiligten.  
Überblick zur Sendung [LernZeit]
Zusammenfassung der Sendung/ externe Links [leonardo, 20.10.03]
    
Treibhausgas-
Reduktion

Der Wochenbericht 39/03 kann für 10 € bestellt werden bei: DIW, Frau Michaela Engelmann, Email: mengelmann@diw.de

=> CO2-Emissionen

Ziele des Kyoto-Protokolls rücken in weite Ferne
6 Jahre nach Verabschiedung des Kyoto-Protokolls 1997 sind die meisten Länder noch weit von den darin vereinbarten Klimaschutzzielen entfernt. Dieses Fazit zieht das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in seinem Wochenbericht 39/03: "Treibhausgas-Emissionen nehmen weltweit zu - Keine Umkehr in Sicht"
Aus noch vorläufigen Schätzungen ergibt sich aus den Daten im DIW-Bericht:
-   weltweite CO2-Emissionen: + 4%  von 2001 bis 2002
     in den Entwicklungsländern sogar  + 9%
-  weltweite CO2-Emissionen: + 20 % von 1990 bis 2001.
    Das Kyoto-Protokoll verlangt eine Reduktion um 5,2 % bis 2012.
-  Treibhausgas-Emissionen in Deutschland: - 18,3 % von 1990 bis 2001
-  CO2-Emissionen in Deutschland: -1,8 % ( - 0,7 % *) von 2001 bis 2002
*  temperaturbereinigt: das warme Wetter hat den Energieverbrauch  von Verkehr
    und Privathaushalten verringert. Wird dieser Effekt rausgerechnet,  ergibt sich
    nur eine Reduktion von 0,7 %.
Der DIW-Wochenbericht 29/2003 erhält mehrere Tabellen mit aktuellen Daten zu den CO2-Emissionen der Annex-Länder des Kyoto-Protokolls.
  
Deutschlands
nationales
CO2-Reduktionsziel

Schröder bricht Kohls Wort
[taz, 25.9.03]

Altkanzler Helmut Kohl verkündete 1995 beim Berliner Klimagipfel für Deutschland ein nationales CO2-Reduktionsziel: 25 % bis 2005 im Vergleich zu 1990.
Die Schröder-Regierung übernahm 1998 dieses ergeizige Klimaziel. Seine Realisierung gilt inzwischen als unwahrscheinlich, da bis 2003 nur eine 18%-Reduzierung erreicht wurde, die zum erheblichen Teil durch den Zusammenbruch der Ex-DDR Industrie verursacht wurde, also nicht Ergebnis von geplanten und umgesetzten Reduktionsmaßnahmen ist. In einer Analyse vom 24.9.03 stellt das DIW fest, dass Deutschland sein nationales Klimaziel nicht erreichen wird. Nicht ganz so aussichtslos erscheint die Umsetzung der Vorgaben laut Kyoto-Protokoll: 21 % bis 2010 im Vergleich zu 1990.
Ende Oktober 2003 vertritt das Umweltministerium in der Beantwortung einer Oppositonsanfrage das nationale Klimaziel nicht mehr, sondern betont die Zielvorgaben durch das Kyoto-Protokoll.
  
CO2-Emissionen
Infografik: Die Klimasünder. CO2-Emissionen in Deutschland: 1990/ 2001
Großansicht [DIE ZEIT]

Infografik: Die Klimasünder. CO2-Emissionen in Deutschland 1990/ 2001
Die ZEIT-Grafik vergleicht die CO2-Emissionen 2001 und 1990, dem Referenzjahr des Kyoto-Protokolls, das für die Industriestaaten bis 2012 eine CO2-Reduktion um 5,2% im Vergleich zu 1990 fordert. Neben den Gesamtemissionen zeigt die Grafik die Verteilung auf die folgenden Bereiche: Energieerzeugung/- umwandlung; Industrie; Verkehr; Haushalte; Gewerbe/ Handel/ Dienstleistungen.
Die Grafik (Format: 10x5,5cm) ist eingebettet im ZEIT-Artikel "Was kostet die Luft" von Fritz Vorholz [ZEIT29/2003], der sich ausführlich mit dem
Emissionshandel auseinandersetzt.
 => CO2-Emissionen  
   
      
zum Seitenanfang Ratifizierung des Kyoto-Protokolls
   
Kyoto-Protokoll tritt
am 16.02.2005
in Kraft
Nachdem Russland das Kyto-Protokoll ratifiziert hat, ist endlich die 55%-Hürde überwunden: 17,4 % (Russland) + 44,2 % (bisherige Länder) = 61,6%.
Das Kyoto-Protokoll tritt am 16.2.2005 völkerrechtlich in Kraft, d.h. alle Staaten, die das Klimaschutzabkommen ratifiziert haben, müssen die ihnen zugewiesenen Treibhausgas-Begrenzung rechtsverbindlich in der ersten Verpflichtunsphase 2008-2012 umsetzen.
  

 
Voraussetzung für
das Inkrafttreten


Das Kyoto-Protokoll gilt erst als angenommen, wenn mindestens 55 Staaten, darunter hinreichend viele Industriestaaten, das Papier im eigenen Parlament ratifiziert haben. 90 Tage später tritt es dann in Kraft.

55 % Hürde

 

 

Das Kriterium "hinreichend viele Industriestaaten" wurde durch eine 55 % Schwelle definiert: es müssen mindestens so viele Industriestaaten das Kyoto-Protokoll ratifizieren, dass ihr gemeinsamer Anteil an den gesamten Treibhausgasemissionen aller Industriestaaten im Referenzjahr 1990 die Schwelle von 55 % überschreitet.
Während die notwendige Anzahl von 55 teilnehmenden Staaten schnell erreicht war, erwies sich die 55 %-Schwelle lange Jahre als fast unüberwindbare Hürde.
Ziel war es, die Hürde bis spätestens zum Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung (Rio+10 in Johannesburg/ Südafrika,
26.8.- 4.9.2002) zu schaffen. Dies wurde aber nicht erreicht: Da die US-Regierung unter George W. Bush seit Amtsübernahme das Kyoto-Protokoll boykottiert hat, gilt seitdem durch den Wegfall des US-Anteils von 36,1% die Ratifikation Russlands mit einem Anteil von 17,4 % an den Treibhausgas-Emissionen der Industrieländer im Referenzjahr 1990 als unabdingbar, um die erforderlichen 55% zu schaffen.
   

Um das jahrelange Ringen um die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls mit seinen Unwägbarkeiten nachvollziehen zu können, wurde eine Extraseite zur Ratifizierung des Kyoto-Protokolls erstellt.

zum SeitenanfangGlossar

   
Annex I Länder

CO2-Ausstoß von Annex I Staaten
1990 (in %)
USA
36,1
Russland
17,4
Japan
8,5
Deutschland
7,4
Großbritannien
4,3
Kanada
3,3
Italien
3,1
Polen
3,0
Frankreich
2,7
Australien
2,1

Diese Ländergruppe umfasst die OECD-Länder (außer Korea und Mexiko) und einige Transformationsländer aus Osteuropa, ingesamt 35 Länder. Sie sind im Annex I der Vereinbarungen zum Kyoto-Protokoll aufgeführt und auf S. 60 dieses UNFCCC- Dokuments [pdf/ 632KB] mit ihren CO2-Emissionen 1990 (absolut/ prozentual) gelistet.
Diese Länder werden oft als die "Industrieländer" bezeichnet. Auf sie bezieht sich die CO2-Reduktionsquote von 55% zum Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls: Erst wenn mindestens 55 Länder, die zugleich mindestens 55 % der CO2-Emissionen der 35 Industrieländer ( =Annex I- Länder) umfassen, ratifiziert haben, kann das Kyoto-Protokoll in Kraft treten. Für die CO2-Reduktionsquoten wird dabei das Basisjahr 1990 gewählt.
Die Tabelle links zeigt die 10 Annex I -Staaten mit dem größten Anteil am CO2-Ausstoß aller Annex I - Staaten 1990 zusammen ( = 13,728 Milliarden Tonnen).
  

Annex II-Länder

  Annex I =
        Annex II + Türkei
    + Transformationsländer
     – Slowakei/ Tschechei

23 Industrieländer = 15 alte EU-Staaten + folgende 8 Industrieländer:
   Australien, Island, Japan, Kanada, Neuseeland, Norwegen, Schweiz, USA.
Annex II Länder sind die voll industrialisierten Länder.
Annex I dagegen umfasst außerdem noch die Türkei und alle Transformationsländer, außer der Slowakei und Tschechei, die aus der Tschechoslowakei (Annex I ) hervorgegangen sind und bei Annex B gelistet sind.
  
Transformationsländer 12 Länder, die sich im Übergang (Transformation) zur Marktwirtschaft befinden:
Russland + 11 Länder (Ost)-Europas: Bulgarien, Estland, Kroatien, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowakei, Tschechien, Ukraine, Ungarn.
  

Annex-B-Länder

 =  Annex I
  –- Türkei, Belarus
  + Kroatien, Lichten., Monaco
  –- Tschechoslowakei
  + Tschechien, Slowakei

  

CO2-Emissionen der Annex-B- Länder
[pdf/ ; WWF]

Der Annex B des Kyoto-Protokolls listet alle 38 Länder, die im Rahmen des Kyoto-Protokolls eine CO2-Reduktion in der 1. Verpflichtungsperiode (2008-2012) übernommen haben: alle Annex-I  ohne Türkei und Weißrussland (= Belarus)
und zusätzlich Kroatien, Lichtenstein, Monaco.
Für die ehemalige Tschechoslowakei (Annex I) nehmen die Slowakei und die Tschechische Republik als Annex-B-Länder teil.
Annex B = Annex II  +  Transformationsländer außer Belarus + Kroatien + Lichtenstein + Monaco + Slowenien.
Der Begriff "Annex-B-Länder" wird daher ebenfalls oft synonym mit "Industrieländer" benutzt, mit "Non-Annex-B-countries" sind in der Regel die Entwicklungs- und Schwellenländer gemeint.
  
Fachbegriffe
zur Klimapolitik
Die folgenden Glossare / Lexika im Internet bieten kurze Erklärungen von Fachbegriffen im Umfeld des Kyoto-Protokolls:
- Glossar beim Bundesministerim für Umwelt (BMU)
- Glossar Klimapolitik: Greenpeace
- Grundbegriffe: Carbonfix.de
- Grundbegiffe: Hamburger Weltwirtschafts-Archiv (HWWA)
  
    
  
   

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Newsletter: Klimakompakt Die Nord-Süd-Initiative Germanwatch  informiert 8 mal im Jahr (plus weitere Specials aus aktuellem Anlass) per eMail-Newsletter über Klimawandel, Klimaschutz und zu allen Aspekten des Kyoto-Protokolls.
In unserer Themenübersicht können Sie sich einen Überblick verschaffen und die Newsletter online abrufen.

  

Stand: 28.11.16/zgh

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