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Kontakt | Haftungsausschluss |
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Orkan "Kyrill" | Dossier | |
Unterricht Bezug zur Agenda 21 |
Der Orkan "Kyrill" zog am 18./19.1.2007 eine Schneise der Verwüstung durch Europa. Mindestens 44 Todesopfer sind zu beklagen, die materiellen Schäden sind derzeit noch nicht bilanziert. Versicherungsexperten rechnen allein in Deutschland mit einer Schadenssumme von über 1 Milliarde Euro und in allen betroffen Ländern mit versicherten Schäden von 5 - 7 Milliarden Euro. Mit Orkanböen bis zu 202 km/h in der Spitze ist "Kyrill" laut Deutschem Wetterdienst der stärkste Orkan seit "Lothar" um Weihnachten 1999. Während "Lothar" jedoch nur regional beschränkt (vor allem im Südwesten Deutschlands/ Schweiz) wütete, verursachte "Kyrill" zahlreiche Opfer und Verletzte sowie enorme Schäden in vielen Ländern Europas. Nach vorläufigen Einschätzungen sind die Schäden in Deutschland jedoch insgesamt deutlich geringer als beim Orkan"Wiebke" im Jahr 1990. Regional waren die Schäden an der Infrastruktur und in der Natur (Waldschäden) jedoch schwerwiegender als bei allen Stürmen in Deutschland zuvor. Erstmals wurde der komplette Zugverkehr in Deutschland vollständig eingestellt. Hunderttausende Reisende konnten ihre Ziele nicht mehr am 18.1.07 erreichen und mussten in Hotels und Notunterkünften übernachten. Viele Schulen und Kindergärten blieben wegen des Verkehrschaos' und der andauernden Unfallgefahr auf Straßen und Wegen am 19.1.07 geschlossen. Vielerorts kam es zu mehrstündigen Stromausfällen und damit zum Ausfall von Heizungen. Glücklicherweise waren die Folgen für die Menschen angesichts der ungewöhnlich hohen Außentemperaturen nicht so gravierend. |
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Orkan Folge der
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Angesichts der zahlreichen Opfer und enormen Schäden, die Orkan "Kyrill" verursachte, stellen sich viele die Frage: a)
Ist der Orkan "Kyrill" Folge der Klimaerwärmung und
b) müssen wir in Zukunft mit mehr und heftigeren Stürmen auch in Deutschland rechnen? |
Im folgenden einige Aussagen und Meinungen zum Problemkomplex: Klimawandel und Wetterextreme samt ihren Folgen: |
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Peter Höppe (Leiter der Georiskoforschung der Münchener Rück): Was wir zurzeit erleben, ist ein weiteres klares Indiz dafür, dass sich unser Klima verändert. Dieser Winter ist ein Alarmsignal. Er schlägt bisher alle Rekorde seit Beginn der Wetteraufzeichnung in Deutschland im Jahr 1856. ... Ich schließe mich Forderungen anderer Experten an: Bis 2020 ist ein Rückgang [des CO2-Austoßes] um mindestens 20 % und eine Halbierung bis zur Mitte des Jahrhunderts nötig. Das ist aber das mindeste, ich bezweifle, dass dies reichen wird. [faz 19.1.07] |
Christian Geyer (FAZ-Redakteur): Die Sturmwarnung und ihr Ernstnehmen hatten nichts mit Alarmismus zu tun, nichts
mit Panikmache. Im Gegenteil: Die Warnungen und dass sie ernst genommen wurden,
zeigen, dass der Klimawandel, dieses elementare, aber merkwürdig blockierte Thema, diesmal jedenfalls auf der Straße angekommen ist. Jeder, der die Warnungen hörte, wusste: Wir stehen nicht nur im Sturm, wir stehen in einem Klimawandel, der unsere Zukunft womöglich stärker beeinflusst als alles andere, was im Augenblick als Zukunftsthema gehandelt wird. |
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Orkane der Größenordnung von "Kyrill" sind laut Deutschem Wetterdienst (DWD) in Deutschland alle 10 bis 20 Jahre zu erwarten. Ein direkter Beleg des Klimawandels lasse sich aus solchen Einzelereignissen nicht ableiten. Weder Häufigkeit noch Intensität von Stürmen hätten in den letzen Dekaden zugenommen, meint der DWD. Er sieht eher im bisher zu milden Winter und in den großen Temperaturgegensätzen über dem Nordatlantik Anzeichen für den Klimawandel. [ARD-Text 20.1.07 S.126] Gerhard Lux (Wetterexperte beim DWD): „Kyrill ist noch kein eindeutiger Vorbote des Klimawandels“ [FR 19.1.07, 14 Tage online] |
Hinweis: |
Die obige Sammlung wird im Rahmen der laufenden Aktualisierung noch ergänzt |
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Informationen zum Orkan "Kyrill" | |
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Die folgenden Informationen können helfen, den Orkan "Kyrill" aktuell im Unterricht aufzugreifen. |
Namensgebung |
Der Name "Kyrill" stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet in etwa „der Herrliche“ oder auch „der Herr“ / „der Herrscher“. Namen für Hoch-/Tiefdruckgebiete werden an sich vom Institut für Meteorologie der FU Berlin vergeben. Ausgesucht wurde der Name "Kyrill" allerdings diesmal von Privatleuten. Sie hatten eine sog. "Wetterpatenschaft" übernommen, das vom Berliner Institut seit Jahren angeboten wird. |
Chronik der |
Spiegel-Online bietet eine Chronik wichtiger Nachrichten am 18.1.2007 bis 16:00 Uhr 16:00 bis 19:30 Uhr 19:30 bis 00:47 Uhr |
Zugbahn, Hintergrund |
Animation: So zieht Kyrill über Deutschland [spiegel.de] Erläuterung der Zugbahn, Hintergrund-Infos zu "Kyrill" |
Infos zu "Kyrill" |
Interaktive Karte: Die tödliche Spur von "Kyrill" [spiegel.de] In einer Deutschlandkarte können Symbole angeklickt werden, mittels der Infos zum jeweiligen Ort (Ereignisse, Opfer, Schäden, Bilder) interaktiv abgerufen werden können. |
FAZ-Spezial zu Orkan "Kyrill": Orkan über Deutschland [faz.net] |
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Spezial: Viele Tote und hohe Sachschäden durch Orkan "Kyrill" [3sat-nano] Inhalte u.a.: aktuelle und Hintergrund-Infos, insbesondere zu den Schäden; Chronik der schlimmsten Stürme der vergangenen 10 Jahre in Deutschland; Waldschäden in Deutschland, insbesondere NRW. Über die Navigationsleiste rechts können vielfältige Hintergrund-Infos über Stürme/ Orkane, Extremwetter, Klima und Umwelt aus der umfangreichen nano-Website abgerufen werden. |
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Aktuelles / Archiv | |
Mo, 18.01.10, 16:05 Dauer: 55 Minuten Leonardo WDR 5 Rundfunk |
Drei Jahre nach "Kyrill": Monokulturen für den Klimaschutz? Auf den Tag genau 3 Jahre ist es her, dass der Sturm Kyrill über Nordrhein-Westfalen fegte. 15 Millionen Bäume stürzten allein in NRW um – vor allem Fichten. Diese schnell wachsenden Bäume werden von Forstwirten besonders gerne angepflanzt, weil mit ihnen schnell Geld zu verdienen ist. Damit es beim nächsten Orkan nicht wieder zu solch einem Kahlschlag kommt, sollten bei der Wiederaufforstung Mischwälder entstehen, denn die sind weniger sturmanfällig. Doch inzwischen gibt es in Sachen Bäume einen ganz anderen Trend: Energieholzplantagen. Weitere Informationen |
Presse-/ Online-Medien Datenbank |
Der Presse-/Medienspiegel (Tages-, Wochenzeitungen, Monatszeitschriften und Online-Medien sowie Infos aus Newslettern von Umweltverbänden und NGOs) bieten vielfältige aktuelle und Hintergrund-Informationen. Alle Datenbank-Einträge zum Orkan "Kyrill": Jahrgang: 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Beliebige Suchbegriffe können recherchiert werden durch direkte Eingabe in die Maske oben auf der Startseite zum Presse-Archiv. |
Daten/ Statistiken/ Infografiken | |
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Großansicht [faz.net] |
Infografik: Zugbahn und Opfer von Orkan "Kyrill" In die Landkarte West-/Mittel-/Osteuropas zeigt die Zugbahn des Orkans von Großbritannien über Belgien/ Niederlande und Deutschland nach Polen und Osteuropa. In Infokästen entlang der Zugbahn werden die Anzahl der Opfer und die Hauptschadensfolgen notiert. Eine vergrößerte Ansicht der Infografik steht online bei faz.net bereit. |
AFP20070119-DE01 Großansicht [WAZ] |
Infografik: Orkan "Kyrill" fordert mindestens 44 Todesopfer In die Landkarte sind Windrichtung und Geschwindigkeit in km/h am 18.1.07 um 17 Uhr durch Pfeile, die Orte der stärksten Orkanböen durch Dreiecke markiert: Angaben in km/h: Wendelstein 202, Brocken 198, Düsseldorf 144. Der Orkan "Kyrill" hat nach einer vorläufigen Bilanz mindestens 44 Todesopfer gefordert, darunter in: Deutschland 11, Frankreich 3, Belgien 2, Niederlande 6, Großbritannien 13, Tschechien 3, Polen 6. Die materiellen Schäden sind derzeit kaum abschätzbar: Allein in Deutschland rechnen Versicherungsexperten mit einer Schadenssumme von über 1 Milliarde Euro. Eine vergrößerte Ansicht der Grafik wird von der WAZ im Rahmen ihres Grafik-Service zusammen mit einem Infotext angeboten. Achtung: Der Infotext steht nur bis zum 21.01.07 etwa 17:00 Uhr zur Verfügung, da er dann durch einen neuen ausgetauscht wird. Die Grafik ist meist einige Wochen bis zu mehreren Monaten online. |
Die Anzahl der Todesopfer in Deutschland hat sich am 20.1.07 auf 13 erhöht: In Essen starb ein 32-jähriger Mann, der durch einen umkippenden Baum schwer verletzt worden war. |
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Schäden | Zu den materiellen Schäden liegen erste Schätzungen der Rückversicher vor. Die Münchener Rück schätzt den Versicherungsschaden durch "Kyrill" auf 5 - 7 Mrd Euro. Damit reicht "Kyrill" fast an den Winterorkan "Lothar" im Jahr 1999 heran, der die Versicherer rund 7,2 Mrd Euro kostete. Größter versicherter Einzelschaden für die Münchener Rück ist die Havarie des Container-Frachters "MSC Napoli". Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek: "Kyrill hat erneut das hohe Schadenpotenzial durch Winterstürme in Europa aufgezeigt. [...]. Die Versicherungswirtschaft muss das steigende Risiko durch Winterstürme im Zuge des Klimawandels in den Kalkulationen prospektiv berücksichtigen." mehr.. [munichre.com 26.1.07] Der weltgrößte Rückversicherer Swiss Re schätzt dagegen den versichterten Gesamtschaden durch "Kyrill" auf 3,5 Mrd. mehr.. [swissre.com] Hinzu kommen noch die nicht versicherten Schäden, bei denen vor allem Waldbesitzer betroffen sind. |
In NRW richtete Orkan "Kyrill" die größten jemals festgestellten Waldschäden an: rund 25 Mio Bäume wurden entwurzelt oder geknickt, das sind umgerechnet 12 Mio Kubikmeter Holz, deutschland- bzw. europaweit sind es rund 20 bzw. 30 Mio Kubikmeter. Nach Pressemeldungen sind viele Waldflächen nicht versichert und manche Waldbauern sind in der Folge vom Ruin bedroht. Bundesweit machen die Waldschäden durch "Kyrill" etwa 10-20% der Schäden durch Orkan "Lothar" 1999 aus. mehr ... [3sat-nano 23.1.07] Die Waldschäden sind im Vergleich zu denen durch die Orkane "Viviane" und "Wiebke" 1990 gering. Damals entstanden Waldschäden in Milliardenhöhe. [ARD-Text 20.1.07 S534] |
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Vielerorts stürzten Bäume auf Stromleitungen und es kam zu mehrstündigen Stromausfällen. Besonders betroffen war Südthüringen mit etwa 10.000 Haushalten ohne Strom. Manche Ortsteile wurden erst wieder am 21.1.07 mit Strom versorgt. Zeitweilig war die Ölversorgung über die Druschba-Pipeline unterbrochen, weil Pumpstationen entlang der Trasse in der Ukraine durch von "Kyrill" verursachten Stromausfall ausfielen. |
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Der 275-Meter-Frachter "MSC Napoli" geriet durch "Kyrill" vor der Küste Großbritanniens in Seenot und schlug leck. Bis zum 21.1.07 verlor er etwa 200 Tonnen Öl und über 97 Container mit teils giftigen Stoffen. Es droht eine Ölpest und Verseuchung des Meerwassers mit Chemikalien. |
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Chronik der |
Die schlimmsten Orkane seit dem 13.11.1972 [spiegel.de] Der Artikel berichtet kurz über folgende Stürme: 13.11.1972: Niedersachsen-Orkan 03.01.1976: Orkan "Capella" in Norddeutschland Jan./März 1990: 8 Orkane in Westeuropa, darunter "Daria" und "Wiebke" Dez. 1993: Orkan "Viktoria" 14.01.1994: Sturmtief "Lore" 27.10.1999: Orkan "Lothar" besonders in Südwestdeutschland / Schweiz 26.10.2002: Orkan "Jeanett" 08.01.2005: Orkan "Erwin" deutsche Nordseeküste Jahr 2005: weitere Orkane/ Stürme, darunter "Ulf", "Dorian" und "Ingo". Weitere Chronik bei 3sat-nano . Dort ist die Liste ab 1998 etwas detaillierter: 27.11.98: Herbststurm "Xylia" mit heftigen Regenfällen 3./4.12.99: "Anatol": schwere Verwüstungen in England bis zum Baltikum 26./27.12.99: Orkane "Lothar" und "Martin" in Südwesteuropa 6./7. 07.01: "Willy" in Deutschland, Belgien, Frankreich, Schweiz, Norditalien 26.02.02: Wintersturm "Anna" in der norddeutschen Tiefebene 08.01.05: "Erwin": deutsche Nordseeküste, Sturmflut 20./21.01.05: "Ingo": zwischen Nordseeküste und Alpenrand 12./13. 02.05: "Ulf" im Nord- und Ostseeraum mit gravierenden Schäden 16.12.05: "Dorian": Verwüstungen in Deutschland, Österreich, Tschechien 11./12.01.07: Orkan "Franz": Nordeuropa, 5 Tote in Irland |
Infografik: Entstehung und Zugbahn eines Orkantiefs in Westeuropa Ein Orkantief entsteht typischerweise durch nach Norden vordringende warme, feuchte Luft, die auf Kaltluft im nördlichen Atlantik trifft. Durch Druckdifferenzen entsteht eine Zirkulation (entgegen den Uhrzeigersinn), die durch die üblichen Westwinde nach Osten verfrachtet wird. Sturm- und Orkantiefs entstehen vor allem im Winter, da dann die Druckdifferenz zwischen Island-Tief und Azoren-Hoch besonders groß sind. Eine vergrößerte Ansicht der Infografik steht online bei faz.net bereit. |
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interne Links | |
Agenda 21 Lexikon: | | Hurrikane | Klimawandel | |
Spezials: | Naturkatastrophen Hochwasserkatastrophen |
Agenda 21 Themen: | Klima Energie |
externe Links / weiterführende Informationen | |
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Orkan "Kyrill" Die Wikipedia-Seite bietet ergiebige detailreiche Informationen samt Daten/ Statistiken insbesondere zu den Opfern und Schäden in derzeit 12 Ländern Europas. |
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Unterricht: Anregungen, Unterrichtsmaterialien | |
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Die obigen Informationen können als "Rohmaterial" für den Unterricht genutzt werden. Aktuelle speziell für den Unterricht aufbereitete Materialien zum Orkan "Kyrill" sind nach unseren Recherchen noch nicht verfügbar. Sie werden nach Erscheinen hier eingestellt. |
Anregungen für den Unterricht |
Stichwortartig einige Anregungen für den Unterricht:
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Der folgenden Abschnitt bietet vielfältige auch übergreifende Aspekte für den Unterricht. |
Bezug zur Agenda 21 | |
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Vorbeugung | Gegen konkrete Naturkatastrophen, wie aktuell den Orkan "Kyrill", sind Menschen machtlos: sie können weder das Entstehen von Extremwettern verhindern noch den Verlauf der Naturgewalten beeinflussen. Sie können allerdings durch vorbeugende Maßnahmen die Schadensfolgen mindern, wie das beim Orkan "Kyrill" ja auch vielfach kurzfristig geschah, z.B. beachteten viele Menschen die Unwetterwarnungen und folgten den dort gegebenen Empfehlungen. Die Kommunen beugten Gefahren vor, indem sie z.B. Schulen und Kindergärten vorzeitig schlossen. Auch Unternehmen reagierten vielfach auf die Warnungen, z.B. stellte die Deutsche Bahn vorsichtshalber den gesamten Schienenverkehr ein. Woran es aber immer noch erheblich mangelt, ist langfristige Vorbeugung, die viel wirksamer wäre als kurzfristige. Dazu im folgenden drei Beispiele: |
Stromleitungen | Um die Schadensfolgen an den Stromnetzen zu verringern und Stromausfällen vorzubeugen, hätten schon längst alle Stromleitungen in die Erde verlegt werden sollen. Die Stromausfälle aktuell beim Orkan "Kyrill" waren zwar vergleichsweise geringfügig, ebenso die Folgeschäden. Es hätte aber auch weitaus schlimmer kommen können: statt ein Orkan bei außergewöhnlich warmen Winterwetter ein Eissturm (Blizzard), der fast zeitgleich Teile der USA heimsuchte. Leider wurden die Erfahrungen aus der Schneekatastrophe in Norddeutschland 1978/79 und im November 2005 im Münsterland immer noch nicht flächendeckend umgesetzt, obwohl Stromausfälle die Achillesferse moderner Industriegesellschaften sind. |
Mischwald | Besonders anfällig erwiesen sich die vielerorts immer noch verbreiteten reinen Fichtenwälder. Die flach wurzelnden Fichten konnten sich im schon durch viel Regen aufgeweichten Boden nicht mehr halten, so dass ganze Waldflächen entwurzelt wurden. Weit aus widerstandsfähiger sind Mischwälder aus verschieden Laubhölzern. Dieses Basiskonzept einer nachhaltigen Forstwirtschaft ist zwar seit langem bekannt - der Begriff der Nachhaltigkeit stammt sogar ursprünglich aus der Forstwirtschaft - dennoch wird die sich langfristig rentierende Umforstung vielerorts nicht wirklich konsequent betrieben. |
Klimawandel | Wie zuletzt der Stern-Report wieder einmal herausstellte, rentieren sich vorbeugende Klimaschutzmaßnahmen besonders stark: Etwa 1 % des weltweiten BIP sind laut Stern-Report erforderlich, um katastrophale Folgen des Klimawandels abzuwenden, dagegen ist mit Schäden in 5 bis 20-facher Höhe und einer Weltwirtschaftskrise zu rechnen, falls so weitergemacht wird wie bisher. |
Klimaschutz | Zwar können wir Menschen das konkrete Wettergeschehen im Einzelfall (noch) nicht beeinflussen und müssen lernen, mit den bereits spürbaren Folgen des Klimawandels zu leben. Wir können aber z.B. durch schnelle Steigerung der Energieeffizienz und dem zügigem Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie durch ressourcen- und energiesparendere Produktions- und Lebensweisen den Treibhausgasausstoß verringern und dadurch den langfristig wirksamsten Beitrag zur Katastrophenprävention leisten. |
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