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Energiesparen | Lexikon | |
Aktuelles/ Archiv Daten/ Statistiken/ Infografiken Links Unterricht |
Vorbemerkung zu physikalisch/ technischen Grundlagen |
Auf der Ebene physikalischer Betrachtung kann Energie nicht "eingespart" oder "verbraucht" werden, da die Gesamtenergie in unserem Universum ("geschlossenes System") gemäß dem Energieerhaltungssatz (Physik) konstant bleibt. Energie kann nur in verschiedene Energiearten (z.B. Wärme, Strom) umgewandelt werden, wobei nach Gesetzen der Physik neben der gewünschten Energieart (z.B. Strom) ein Teil als sog. "Abwärme" anfällt. Physikalisch bedeutet "Energiesparen" also, möglichst wenig "Abwärme" zu erzeugen (Energieeffizienz) oder diese "Abwärme" anderweitig zu nutzen (Kraft-Wärme-Kopplung). |
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"Energiesparen" kann hauptsächlich über drei Strategien erreicht werden:
Daher konzentriert sich Energiesparen eher auf die fossilen Energien (wegen ihrer Endlichkeit und klimaschädigenden Treibhausgase) und auf die Kernenergie (wegen ihrer Risiken und Kosten), weniger auf die Erneuerbaren Energien, da sie unerschöpflich und mit den o.g. Zielen vereinbar sind. Bei den Erneuerbaren Energien ist aber zu beachten, dass ihr Ausbau Zeit braucht und mancherorts die Akzeptanz sinkt, z.B. bei Wind- oder Wasserkraftanlagen und Groß-Staudämmen oder großflächigen Solaranlagen. Bei Energien aus Biomasse verstärkt sich wegen der begrenzten Anbauflächen zunehmend die Konkurrenz zwischen der Erzeugung von Nahrung und Energie und es treten - bei nicht nachhaltiger Anwendung - auch negative Umweltbelastungen auf. Leider ist in manchen Fällen, z.B. beim Anbau von Energiepflanzen wie Raps, auch die Treibhausgasbilanz negativ, d.h. entlang des gesamten "Lebenszyklus" der Energiepflanzen entstehen mehr Treibhausgase (vor allem durch den Einsatz von Kunstdünger) als durch den Ersatz von fossilen Brennstoffen eingespart wird. Vor dem Hintergrund dieser Probleme macht das Energiesparen auch bei Erneuerbaren Energien Sinn. Außerdem gilt mindestens noch einige Jahrzehnte: so lange Erneuerbare Energien nicht die komplette Energieversorgung abdecken, muss die Energielücke durch problematische Primärenergien (fossile Energien und Kernenergie) geschlossen werden. |
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Fachbegriffe und Zusammenhänge | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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unerschöpfliche
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Prinzipiell sind alle Primärenergiequellen begrenzt. Energiearten, die aber gemessen an für Menschen relevanten Zeiträume unendlich lange (z.B. 1 Mrd. Jahre) reichen, können als unerschöpflich gelten:
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- fossile Energien: Kohle, Erdöl, Erdgas (gespeicherte Sonnenenergie) Die jeweilige Primärenergie wird entlang einer mehr oder weniger langen Energieumwandlungskette in Endenergie überführt und diese dann von den Endgeräten in die eigentliche Energiedienstleistung umgesetzt. |
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Endenergie |
"Endenergie" bezeichnet die Energie, die am Ende der Energiewandlungskette in das Endgerät eingespeist wird, das die Energiedienstleistung erzeugt: Beispiele: - Strom aus der Steckdose für die Kaffeemaschine oder Beleuchtung - Erdgas oder Holzpellets für den Brenner der Heizungsanlage - Heizwärme aus einem Fernwärmenetzanschluss für die Hausheizung - Wärmeenergie aus einem Sonnenkollektor für die Warmwasserdusche - Biogas aus einer Biogasanlage für den Brenner einer Heizungsanlage |
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Großansicht |
"Nutzenergie" bezeichnet die Energie, die in der Energiedienstleistung steckt, die das Endgerät aus der Endenergie erzeugt hat: Beispiele: - die Wärmeenergie, die in einem Liter kochendheißem Wasser steckt. - die Wärmeenergie, die in einem 20 ° C warmen Wohnraum steckt. - die Lichtenergie, die eine Glühlampe während 1 Stunde abstrahlt - die kinetische Energie, die in einem auf 100 km/h beschleunigten PKW steckt - die potentielle Energie, die in hochgehobenen Lasten steckt Laut RNE-Grafik beträgt der Anteil der Nutzenergie an der Primärenergie im Jahr 2000 rund 33 %, d.h. von der gesamten eingesetzten Primärenergie in Deutschland wurde insgesamt nur 1/3 in Nutzenergie überführt. An diesen Größenordnungen hat sich seitdem nichts Wesentliches geändert. |
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Energiedienstleistung | Beispiele für Energiedienstleistungen:
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Effizienz | Ziel der Effizienzstrategie ist, eine gewünschte Energiedienstleistung mit möglichst wenig problematischer Primärenergie (Kohle, Öl, Gas, Atom) bereitzustellen. Es sind also Energiepfade zu wählen, an deren Anfang möglichst eine Erneuerbare Energie steht und bei denen die Energieeffizienz möglichst groß, also die Verluste entlang der gesamten Umwandlungskette von der Primärenergie bis zur Energiedienstleistung möglichst gering sind. Zu einer genaueren Analyse kann die gesamte Umwandlungskette in zwei Teile zerlegt werden: Zu b) Hier kommt es vor allem auf einen hohen Wirkungsgrad der Endgeräte an, z.B. dem Einsatz von energiesparenden Heizungspumpen in der Heizungsanlage und die Verwendung von Energiesparlampen statt normaler Glühlampen. Hier setzen viele Energiespar-Initiativen an, u.a. auch weil sich Endgeräte mit hohem Wirkungsgrad meist auch schnell amortisieren. |
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Treibhausgas- und Umweltwirkung |
Entscheidend ist jedoch nicht allein die Energieeffizienz der Endgeräte sondern die des gesamten Energiepfades zusammen mit seiner Treibhaus- und Umweltwirkung. So wird z.B. für heißes Wasser Pfad 6 besser sein als Pfad 3 selbst mit einem hocheffizienten Elektrokocher. Für Duschwasser ist Pfad 11 geeigneter als Pfad 10, selbst wenn der Elektroboiler nahezu verlustfrei wäre. Der Brennwertkessel in Pfad 7 erzeugt trotz hohen Wirkungsgrads das Treibhausgas CO2 und verstärkt so den Treibhauseffekt, was im Pfad 9 vermieden wird. Neben der Treibhauswirkung sind weitere wichtige Umweltwirkungen wie z.B. die Feinstaubbelastung bei einer umfassenderen Ökobilanz zu berücksichtigen. Dabei wird Pfad 8 schlechter abschneiden als Pfad 7, falls der Kaminofen keine wirksamen Schadstofffilter besitzt. Wird das Kaminholz außerdem noch in zahlreichen Fahrten mit dem Geländewagen (300 g CO2/km) transportiert, verschlechtert sich die Ökobilanz bei Pfad 8 weiter. |
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Ökobilanz | Bei einer Ökobilanz von Kraftwerken oder Anlagen zur Energieumwandlung müssen alle Energie-/Stoffströme und Umweltwirkungen einbezogen werden, neben jenen aus dem laufenden Betrieb auch solche, die bei Produktion, Installation und Wartung der Anlagen und ihrer späteren "Entsorgung" anfallen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Erntefaktor: |
Ein wichtiger Teilindikator der Ökobilanz von Anlagen zur Energiegewinnung ist ihr "Erntefaktor": Dabei schneidet z.B. eine Fotovoltaik-Anlage (2 - 20) deutlich schlechter ab als eine Windenergieanlange (10 - 50). |
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Treibhausgas- Wirksamkeit: |
Ein weiterer wichtiger Teilindikator ist der Treibhausgas-Ausstoß pro erzeugerter Energieeinheit. Moderne mit Erdgas befeuerte Blockheizkraftwerke schneiden dabei sogar besser ab als die scheinbar CO2-freien Kernkraftwerke, wobei deren "Entsorgung" und ihr Atommüll noch nicht mal einbezogen wurden. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
(ausgewählte Beispiele) Daten aus: GEMIS-Datenbank zitiert aus dem Artikel: "Atomkraft bietet sich nur scheinbar zur Klimarettung an" [FR, 31.7.04, online bis ca. 13.8.04] |
Soviel Gramm CO2 verursacht die Erzeugung von 1 Kilowattstunde (kWh) Strom (bewertet in einer vergleichenden Ökobilanz gemäß GEMIS-Datenbank)
(2) Gramm CO2: Daten aus GEMIS Version 4.2 (Stand: 1.12.05) |
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Von der Primärenergie zur Energiedienstleistung
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Wuppertal-Institut: Standpunkt: |
Neben mehr Effizienz beim Bereitstellen von Energiedienstleistungen hilft natürlich auch deren direkte Reduzierung nach der Devise: weniger reicht auch! Besonders die reichen Industrieländer - allen voran die USA - müssten ihren energie- und ressoucenaufwändigen Lebensstil schon allein aus ethischen Gründen reduzieren, um den armen Länder noch Entwicklungschancen zu geben. Aber auch aus Eigeninteresse, um z.B. katastrophale Folgen des Klimawandels noch in Grenzen zu halten. Suffizienz verfolgt aber gemäß der Devise "weniger ist mehr" tiefergehende und weiterreichende Ziele: die bewusste Reduzierung eines konsumistischen Lebensstils hin zu einem umweltverträglichen Maß soll Freiräume schaffen für ein sinnvolleres Leben und dadurch die Lebensqualität steigern. Anregungen zur Diskussion bietet Dr. Reinhard Loske (MDB, Die Grünen) in einem taz-Artikel, wo er die These vertritt: "Alle Windräder, Holzpelletheizungen und Hybridautos werden uns aber nicht retten, wenn wir uns länger um die Lebensstilfrage herumdrücken. ... der Konsumismus ist heute der größte Feind des Klimaschutzes. Deshalb ist es eine Kulturaufgabe erster Ordnung, die Rückkehr zum menschlichen Maß zu befördern." Was ist das "menschliche Maß" ? Zum Anstoß für die Diskussion im Unterricht zu dieser Frage sei ein Zitat genannt, das Mahatma Gandhi zugeschrieben wird: "Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht genug für jedermanns Gier." [aus: daszitat.de] |
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Beträchtliche Energieeinsparungen können ohne jeglichen technischen Aufwand allein durch energie- und umweltbewusstes Verhalten erzielt werden, wie z.B. viele Energiespar-Projekte in Schulen und Bildungseinrichtungen demonstriert haben. Neben Verhaltensweisen, die sich direkt auf die Energie beziehen (z.B. Stoßlüften, Licht aus, Lichtschalter-Kennzeichnung, statt Auto öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrrad nutzen oder zu Fuß gehen; Klassenfahrten mit der Bahn) sind auch jene wichtig, die indirekt den Energieverbrauch senken, z.B. durch Vermeiden von Verpackung, speziell Dosen, und generell dem Vermeiden von Wegwerf-Konsum. Auch bei der Ernährung kann Energie dadurch gespart werden, dass Produkte bevorzugt werden, bei denen der gesamte Energieaufwand entlang ihres "Lebenszyklus' " (Produktlinienansatz / Ökobilanz, Nachhaltigkeitsbilanz ) möglichst gering ist, z.B. saisonale Produkte aus der Region statt mit Flugzeugen transportierte exotische Früchte aus fernen Ländern. Auch die Reduzierung des Fleischkonsums hilft Energie und Treibhausgase sparen, weil die Fleischproduktion sehr viel Energie benötigt und zudem das gefährliche Treibhausgas Methan erzeugt. Laut FAO-Schätzungen beruhen etwa 18 % der weltweiten Treibhausgas-Emissionen auf der Fleischproduktion. // Dieser Abschnitt wird demnächst weiter ausgeführt |
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Aktuelles/ Archiv | |
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Presse-/ Online-Medien Datenbank |
Der Presse-/Medienspiegel (Tages-, Wochenzeitungen, Monatszeitschriften und Online-Medien sowie Infos aus Newslettern von Umweltverbänden und NGOs) bieten vielfältige aktuelle und Hintergrund-Informationen. Alle Datenbank-Einträge zum Suchbegriff "Energiesparen": => Jahrgang: 2004 2005 2006 2007 |
Daten/ Statistiken/ Infografiken | ||
Laut folgender Infografik für das Jahr 2005 beträgt der Anteil der Endenergie an der Primärenerige 312,5/485,9 = 64,3 %. Leider wird in der Infografik die Nutzenergie nicht dargestellt. Die Daten der RNE-Grafik ergeben für 2000 einen Nutzenergie-Anteil von rund 1/3, also ungefähr die Hälfte der Endenergie. Daraus ergibt sich für das gesamte Energieversorungssytem Deutschlands als grobe Faustregel: Endenergie 2/3, Nutzenergie 1/3 der Primärenergie, d.h. etwa 2/3 der Primärenergie gehen insgesamt im Energieversorgungssystem verloren. |
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Großansicht [spiegel.de] |
Infografik: Woher die Energie kommt - wohin sie geht Energiefluss 2005 in Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (MtSKE) Energieaufkommen 560,3 = Inland 129,8 + Import 432,8 - Bestandsentnahme 2,3 Primärenergie 485,9 = Energieaufkommen 560,3 - Export 74,4. Endenergie 312,5 = Primärenergie 485,9 - Umwandlungsverluste 115,7 - nichtenergetischer Verbrauch 37,4 - Verbrauch Energiesektor 19,8 - statistische Differenzen 0,5. Endenergie 312,5 = Industrie 83,7 + Verkehr 89,6 + Haushalt 90,0 + Gewerbe, Handel, Dienstleistungen 49,2. Die Grafik ist eingebettet in: Druschba-Pipeline: Russisches Öl fließt wieder nach Europa [spiegel.de 10.1.07]
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Großansicht |
Infografik: Energieverluste im Energienutzungssystem Deutschlands 2000 Das Energieflussdiagramm informiert über die Energieverluste, die von der Primärenergie über Transport und Umwandlungen bis zur Bereitstellung der Nutzenergie im Energieversorgungssystem in Deutschland entstehen. Die Grafik ist abgedruckt auf S. 9 des Berichts "Perspektiven der Kohle in einer nachhaltigen Energiewirtschaft" des Rates für Nachhaltige Entwicklung vom 30.9.03. Download des vollständigen Berichts [pdf/ 16S; Nachhaltigkeitsrat] Download Seite 9 des Berichts mit Grafik in Druckqualität [pdf/ 126KB] Download der Grafik in Druckqualität [pdf/ 126KB] |
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Energieverschwendung / Einspar-Potenziale | ||
Heizungspumpen |
Welche erstaunlichen Einspar-Potenziale bisher ungenutzt bleiben, zeigt das Beispiel der Heizungspumpen. Selbst bei bekannten Herstellern wie Grundfos oder Wilo variieren die Wirkungsgrade zwischen ca. 5 und 45 %. Nach Angaben von Stefan Kohler (dena-Geschäftsführer) könnten mit drehzahlgeregelten Heizungspumpen 60 - 70 % Strom in diesem Bereich eingespart werden, insgesamt rund 12 TWh Strom von insgesamt rund 637 TWh (2007) = 1,9 % . Bei einem Wirkungsgrad von 1/3 bei der Stromerzeugung entspricht dies 5,7% der Primärenergie. Laut ZEIT 1/30.12.09, S.38 verursachen Heizungspumpen sogar 3% des Stromverbrauchs in Deutschland, etwa so viel wie alle elektrisch angetriebenen Züge, U-,S- und Straßenbahnen zusammen. Würden alle diese Pumpen durch moderne effiziente ausgetauscht, könnten 3 Atomkraftwerke eingespart werden. Weitere interessante Daten/ Statistiken zu Heizungspumpen referiert Dipl.-HTL-Ing. J. Pichler bei www.hausarbeiten.de. |
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Großansicht [ZEIT 31/01] |
Energieverschwendung und Einsparpotenziale in Deutschland 1999 Die Infografik (links) schlüsselt die Energieeinspar-Potenziale für die verschiedenen Sektoren Verkehr, Industrie, Gewerbe/Handel/Dienstleistung (jeweils 20 %) und Haushalte (35%) auf. Insgesamt ergibt sich ein Einsparpotenzial von 2250 PJ von insgesamt 14193 PJ , also von rund 15,9 %.
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Großansicht [ZEIT 7/03] |
Energieverschwendung und Einsparpotenziale in Deutschland 2001 In dem informativen Hintergrundartikel "Die verbrannten Milliarden" [DIE ZEIT Nr.7/ 6.2.03,S.19] analysiert Fritz Vorholz die Energieverschwendung und die Einsparpotenziale in Deutschland: In der Industrie, im Verkehr, bei Gewerbe, Handel und Dienstleistung lassen sich jeweils ca. 20%, in den Haushalten 30% Primärenergie einsparen. Die Infografik informiert über die Primärenergiequellen, den Energieverbrauch und die Einsparpotenziale. Insgesamt ergibt sich aus den Daten der Grafik ein Einsparpotenzial von ca. 2318 PJ, das sind 15,9 % der Primärenergie von 14.565 PJ. |
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Stromverbrauch durch das Internet |
Im Jahr 2005 wurde rechnerisch weltweit eine Leistung von 20 GW für den Strombedarf des Internets und der damit verbundenen Infrastruktur benötigt. Zwischen 2000 bis 2005 hat sich der Stromverbrauch des Internets verdoppelt. Z.B. verbraucht jede Suchanfrage in google durchschnittlich soviel Strom wie eine Energiesparlampe während einer ganzen Stunde. [1], [2] |
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Stromverschwendung durch Internetspiele | Ein virtueller Second-Life-Mensch verbraucht mehr Strom als ein durchschnittlicher Brasilianer. Wird der Stromverbrauch der 4000 Second-Life-Server und aller Computer der Spieler addiert, ergibt das einen Verbrauch von 1752 kWh pro virtuellem Mensch (Avatar) und einen CO2-Ausstoß von 1,17 Tonnen pro Jahr. [1], [2] |
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Einschätzung von Einsparpotenzialen |
Prof. Dr. Ing. Eberhard Jochem (renommierter Wissenschaftler mit Schwerpunkt Energieeffizienz am Fraunhofer-Institut; Mitglied des Nachhaltigkeitsrats: Infos): |
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Prof. Dr. Andreas Troge (UBA-Präsident): "Der Stromverbrauch in privaten Gebäuden lässt sich um rund 15 % reduzieren, mit ganz einfachen Mitteln, wie beispielsweise einem Netzschalter, der elektrische Geräte vollständig vom Stromnetz trennt. In den Haushalten lauern zahllose Energieverschwender".[Interview 10.2.07/ UBA] |
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Stephan Kohler (Chef der dena): "Bis 2020 kann man zum Beispiel 8% des Stromverbrauchs einsparen - durch bessere Beleuchtung, Verzicht auf Stand-by, effektivere Industrie-Motoren und vieles mehr. Das sind keine Peanuts. Erreicht man das, müssen 6 - 7 Großkraftwerke nicht gebaut werden" Durch einfache Netz-Trennschalter ließen sich bei Fernsehgeräten und Computern in privaten Haushalten jährlich Stromkosten von 3,3 Milliarden Euro sparen, schätzt Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA) [FR 15.11.06] Michael Müller (SPD, MdB, Parlament. Staatssekretär im Umweltministerium): |
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Clemens Triebel, Mitbegründer des Photovoltaik Produzenten Solon AG, sieht in der Steigerung der Energieeffizienz den Schlüssel zum Energiesparen: "Durch mehr Effizienz ließe sich so viel Energie einsparen, wie im Laufe von 50 Jahren an erneuerbarer Energie produziert werden kann." [taz 9.02.07] |
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Großansicht/ Bezug |
Nach der Ankündigung Australiens, nach einer Übergangsfrist von 3 Jahren normale Glühlampen zu verbieten und nur noch Energiesparlampen zuzulassen, ist weltweit eine Diskussion darüber entfacht worden, wieviel Storm- bzw. CO2-Einsparung solch eine Maßnahme bringt. Eine Energiesparlampe verbraucht nur rund 1/5 des Strombedarfs einer normalen Glühbirne. Laut Öko-Institut könnten in Deutschland bei Verdreifachung des jetzigen Anteils von Energiesparlampen von 25% auf 75% jährlich rund 6 TWh Strom eingespart werden. Zahlen zum Vergleich: Im Jahr 2005 betrug die Netto-Stromerzeugung in Deutschland 536 TWh. Durch Energiesparlampen könnten also 6/536 = 1,1 % des Stroms eingespart werden. Beim aktuellen Energiemix verursacht 1 kWh Strom im Durchschnitt einen CO2-Ausstoß von 600 g, 6 TWh also 3,6 Mio Tonnen CO2, das sind 0,4 % des Gesamt-CO2-Ausstoßes von 866 Mio Tonnen im Jahr 2005. Die Zahlen zeigen, dass Maßnahmen im Bereich der Beleuchtung alleine in keinster Weise ausreichen, den Treibhausgasausstoß nennenswert zu reduzieren. |
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Neuer Standard für effizientere PC-Stromversorgung Die Betreiber der Suchmaschine Google fordern einen neuen Standard für die PC-Stromversorgung auf 12-Volt-Basis, mit dem die Energieeffizienz um 85 % gesteigert werden kann, ohne dass zusätzliche Kosten anfallen, da die Produktion einfacher wird. Bei zusätzlicher Investion von 20 US-Dollar pro PC kann die Effizienz sogar um mehr als 90 % gesteigert werden. Bei der hohen Anzahl von PCs weltweit und ihrer langen Laufzeit lässt sich eine beachtliche Einsparung erzielen: Bei 100 Mio PCs und einer täglichen Laufzeit von 8 Stunden können in 3 Jahren 40 Milliarden kWh Stromenergie eingespart werden. mehr.. [RNE 24.1.07] Einige Zahlen zum Vergleich: 40 Mrd kWh = 36 % von 111 Mrd kWh, die Strommenge aller Steinkohlekraftwerke zusammen in Deutschland 2005. 40 Mrd kWh Strom - in Steinkohlekraftwerken erzeugt - verursacht einen CO2-Ausstoß von rund 35 Mio Tonnen CO2. Der gesamte CO2-Ausstoß Deutschlands 2005 betrug rund 866 Mio Tonnen. |
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Kühlschränke | Neugeräte verbrauchen deutlich weniger Strom Laut Stiftung Warentest haben sich die spezifischen Stromverbräuche der Kühl- und Gefriergeräte in den letzten Jahren deutlich verringert: ein 15 Jahre alter Kühlschrank mit einem Volumen von 140 Litern (Standardgröße) verbraucht etwa 400 kWh pro Jahr, ein neuer Kühlschrank mit modernster Energiespartechnik (Energieklasse A++) kommt dagegen mit nur 130 kWh jährlich aus. Private Kühl- und Gefrierschränke verbrauchen in Deutschland 20 TWh, doppelt so viel, wie die gesamte Industrie für Kühlzwecke benötigt. (Stand: 2006). Der gesamte Stromverbrauch in Deutschland hat eine Größenordnung von 600 TWh. |
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interne Links | |
Agenda 21 Lexikon: | Energieeffizienz Erneuerbaren Energien fossilen Energien Klimawandel Kraft-Wärme-Kopplung Treibhausgase Treibhauseffekt |
Spezials: | Energiespar-Projekte in Schulen Nachhaltigkeit Nachhaltigkeitsindikatoren DUX (Deutscher Umweltindex) |
Agenda 21 Themen: | Energie Klima |
externe Links / weiterführende Informationen | |
externe Lexika |
Energieeinsparung [Wikipedia] |
Energiecheck bei ZEIT-Online |
Stromcheck für den Haushalt |
Energiesparen rund ums Auto |
WDR: diverse Möglichkeiten, Sprit zu sparen Batterien-Direkt: Stromverbraucher im Auto |
weiter Links: | => Linksammlung zur Energieeffizienz |
Unterricht / Unterichtsmaterialien/ Schulprojekte | |
Schulprojekt |
Erkennen und Abschalten von Leerlaufverlusten Gemeinsam mit der Aktion „No-Energy“ hat das Umweltbundesamt (UBA) eine Unterrichtseinheit zum Erkennen und Abschalten von Leerlaufverlusten entwickelt. Dazu wird eine „Energiesparkiste“ angeboten mit Unterrichtsmaterialien und Messgeräten, um Stromverschwender zu entdecken. SchülerInnen der Unter- und Mittelstufe können die Energiesparkiste kostenlos ausleihen über das Internet: www.no-e.de Den aktuellen Stand der Unterrichtsmaterialien kann auf der Website zur Aktion eingesehen werden, darunter eine Lehrerhandreichung [393 KB]. Hintergrund: Leerlaufverluste in Privathaushalten und Büros kosten in Deutschland jährlich rund vier Milliarden Euro und entsprechen dem Stromverbrauch einer Großstadt wie Berlin. Diese Stromverschwenung belastet das Klima mit jährlich rund 8 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Weitere Infos bietet ein Faltblatt zur Aktion [pdf, 231 KB] => Energieeffizienz |
Schulprojekte: |
=> Energiespar-Projekte in Schulen |
Sammlung: |
=> Unterrichtsmaterialien zur Energieeffizienz |
ergänzende Hinweise | |
Mit zunehmender Nutzung von Anbauflächen zur Erzeugung von Energie aus Biomasse verschärft sich die Konkurrenz zur Produktion von Nahrungsmitteln. Z.B. erhöhte die starke Ausweitung der Bioethanol-Herstellung aus Mais in den USA den Mais-Import aus Mexiko, was dort zu einem starken Preisanstieg beim Grundnahrungsmittel Mais und in der Folge zu Massenprotesten führte. [heise.de 29.1.07] [spiegel.de 1.2.07] [welt.de 5.2.07] [taz 16.2.07] |
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Beispiele von Umweltbelastungen durch den verstärkten Einsatz von Biomasse:
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Laut einer aktuellen Studie eines Wissenschaftlerteams um den Nobelpreisträger Paul Crutzen verursacht alternativer Treibstoff aus Energiepflanzen (z.B. Raps, Mais, Zuckerrohr) bei nichtnachhaltigem Anbau mehr Treibhausgase als Benzin, wobei die Hauptursache für die negative Klimabilanz der Einsatz von Kunstdünger ist. Faktor (soviel mal mehr Treibhausgase entstehen als eingespart werden): Raps: bis zu 1,7; Mais: 0,9 bis 1,5; Zuckerrohr: 0,5 bis 0,9. Die Treibhausgasbilanzen des Crutzen-Teams sind allerdings noch umstritten. [3] |
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Quellen | |
Thomas Heuzeroth: Klimakiller Internet. Energiehunger des Datennetzes ist kaum zu stillen - CO2-Ausstoß ist so groß wie bei weltweitem Flugverkehr,
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Burkhard Strassmann: Der Fußabdruck des Surfers. Rechenzentren verschlingen so viel Energie wie der Flugverkehr. Nun sollen Server und Netze sparsamer werden, in: DIE ZEIT 33/09.08.07, Volltext online |
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Julia Langensiepen: Sprit vom Acker hilft dem Klima nicht. Neue Studie sieht bei Agrosprit eine negative Klimabilanz. Hautgrund sind Stickoxide, die beim Düngen entweichen, in: die tageszeitung (taz) 28.9.07, S.7, Volltext online |
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Stand: |
=> Energie Klima Konsum & Produktion |
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